Todte: Beringung von Rohrschwirlen in Ostdeutschland
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Abb. 3: Wiederfunde von in Ostdeutsch land beringten oder kontrollierten Rohrschwirlen. Durchgezogene Linie- Heimzug, gestrichelte Li
nie Wegzug( über
-
50 km).
spring
migration,
stippled line- autumn migration.
D
100
km
0
0,6% wieder kontrolliert. Fast alle Vögel waren ortstreu, es gab nur fünf Umsiedlungen. Davon erfolgte eine im gleichen Sommer( Nr. 1 im Anhang), drei im 2. Sommer( 5,23 und 24 km) und eine im 6. Sommer( 32 km). Die Ortstreue aller beringten Altvögel zur Brutzeit betrug 3%. AEBISCHER& MEYER ( 1998) ermittelten im 2. Sommer eine Ortstreue von 33,3% und im 3. Sommer von 8,8%. Diese Werte sind etwas höher als die im Hiddensee - Bereich. Dies könnte aber auch mit einer speziellen Untersuchung in einem relativ kleinen Gebiet erklärt werden.
Von 30 als diesjährig beringten Vögeln liegen Ansiedlungsfunde vor( Tab. 2). 28( 93,3%) wurden am
Beringungsort und 2 in 24 und 36 km Entfernung kontrolliert. Die beiden Umsiedler könnten aber bei der Beringung auch schon auf der Dismigrationswanderung und somit nicht mehr am Erbrütungsort gewesen sein ( beide Mitte Juli beringt). Ob es sich bei dem Fund 7 in DÜRR et al.( 1995)( 206 km SSW nach 699 Tagen) um eine Ansiedlung handelt, muss offen bleiben, da der Vogel auch schon auf dem Zug gewesen sein könnte.
Fünf als Nestjunge beringte Vögel konnten in späteren Jahren als Brutvögel kontrolliert werden ( Tab. 3). Alle waren Männchen, drei wurden am Beringungsort und je einer in 3 und 7 km in südöstlicher Richtung wieder gefangen werden.