Kleine Mitteilungen
Peter Krägenow
KRÄGENOW, P.(2005): Die Vögel des Flugplatzes Wittstock/Alt Daber. Otis 13: 89-91.
Im Rahmen der Brutvogelatlaskartierungen wurde 2005 der ehemalige Militärflugplatz Wittstock / Alt Daber untersucht. Im Gebiet wurden 82 Brutvogelarten festgestellt. Hervorzuheben sind insbesondere die hohen Burtpaarzahlen der Mehlschwalbe in alten Hangars.
KRÄGENOW, P.(2005): The birds of the former airport Wittstock/Alt Daber. Otis 13: 89-91.
The breeding bird community of the former military airport was studied in 2005. 82 breeding bird species were found. Remarkable are the high numbers of breeding House Martins in the old hangars.
Lage, Größe und Ausstattung des Gebietes
Nördlich von Wittstock befindet sich ein Flugplatz der ehemaligen Roten Armee. Er wird begrenzt im Westen von der Landstraße Wittstock-Röbel (L 153), im Norden von den Ausläufern der Wittstocker Heide, im Osten von einer Niederung zwischen dem verlandeten Großen Berlinchener See und der Gemeinde Randow und im Süden von der ehemaligen Kasernensiedlung Wittstock . Das sich etwa von SW nach NE erstreckende Gelände ist 3.250 m lang und und 1.000 m breit(325 ha), durch die zentral verlaufende Rollbahn(etwa 2.300 m lang) geteilt. Im Gebiet sind drei Gruppen von Hangars(Flugzeugbunker) die einzigen Bauwerke, 12 nördlich der Rollbahn in der Nähe von Alt Daber (“N”), sieben am östlichen Ende bei Randow(“E”) und acht auf der Wittstocker Seite(“S”). Sie haben auf der einen Seite ein offenes Tor(geschlossene Weitere Gebäude bei“S” wurden nicht berücksichtigt) und ein begrüntes“Dach”, da sie einst zu Tarnungszwecken eine Erdauflage bekamen, auf der Sich ein üppiger Rasen entwickelte, der inwischen auch mit Sträuchern und Bäumchen durchsetzt ist. Die zentralen Teile des Flugplatzes sind von Trockenrasengesellschaften bedeckt, von den Rändern her breitet sich der Wald allmählich aus (Birken, Pappeln, Kiefern). Ein etwa 250 m langer und 100 m breiter Baggerteich entstand durch die Entnahme von Boden für die Dachtarnung, er liegt etwa östlich der“N” und weist eine offene Wasserfläche von rund 1 ha und schilfdurchsetzte Verlandungszonen auf. Eine größere Zahl kleinerer Baggerlöcher bei“E” ist inzwischen völlig verlandet. Eine regelmäßige Nutzung des Gebietes findet an
scheinend nicht statt, wir sahen während unserer Untersuchungen dort kaum einmal einen Menschen. Gelegentlich soll die Rollbahn für Auto- oder Motorradrennen genutzt werden.
Untersuchungen
Das Gebiet wurde im Rahmen der Kartierungen für den Brutvogelatlas Deutschlands im Jahre 2005 achtmal begangen und zwar am 18.4., 28.4., 2.5., 5.5., 22.5., 24.5., 1.6. und 12.7. Die Aufenthaltsdauer betrug jeweils zwischen drei und sieben Stunden (insgesamt 34 Stunden). Mitbeobachter waren Erika Sonnenberg, Anke Drochner, Inge Heydeck, Gertrud Storch, Anita und Hans Küffer, Werner Drochner, Peter Heydeck, Paul Hellmann, Karl-Hans Reinhardt, Hans Storch und Rudi Matzer. Auskünfte gab als Betreuer des Jagdgebietes Paul Stüdemann.
Ergebnisse
Brutvögel der Hangars
Neun Arten wurden in den Hangars als Brutvögel angetroffen(Paarzahlen bzw. besetzte Nester):
* Turmfalke: Lin N
» Mauersegler: 10(4 in N, 6 in E)
* Rauchschwalbe: 4(Tab. 1)
* Mehlschwalbe: 258(Tab. 1)
» Steinschmätzer: 6(weitere im Gelände)
» Star: 64(nur in N gezählt, die später kontrollierten E und S waren dann schon verlassen, nur 1 Brut; (Tab. 1)
+ Haussperling: 10(geschätzt)
+ Feldsperling: 16(geschätzt)