Heft 
Band 13 Sonderheft
Seite
3
Einzelbild herunterladen

Otis 13(2005), Sonderheft: 3-8

Der Nationalpark Unteres Odertal

Romuald Buryn& Dirk Treichel

Buryn, R.& D: Treichel(2005): Der Nationalpark Unteres Odertal . Otis 13, Sonderheft: 3-8.

Der 10.500 ha große Nationalpark Unteres Odertal wurde am 29. Juni 1995 gegründet. Als Pufferzone grenzt das 18.000 ha große LandschaftsschutzgebietNationalparkregion Unteres Odertal westlich an. Zusammen mit den östlich der Oder angrenzenden polnischen Landschaftsschutzparken bilden die Schutzgebiete als räumliche Einheit den Internationalpark Unteres Odertal. Sieben zum Teil bereits in den dreißiger Jahren ausgewiesene Naturschutzgebiete und ein Feuchtgebiet internationa­ler Bedeutung wurden in den Nationalpark mit einbezogen. Das Gebiet ist geprägt durch die vom Wasserstand der Oder beeinflussten Polder, angrenzende Wälder und Trockenrasen. Neben seiner hohen Bedeutung für die Vogelwelt zeichnet sich das Gebiet durch den Nachweis von bisher 1.727 Pflanzen- und 2.955 Tierarten aus.

Buryn, R.& D. Treichel(2005): The Lower Oder Valley National Park. Otis 13, Special issue: 3-8. The 10,500 ha large Lower Oder Valley National Park was established on 29. June 1995. An 18.000 ha large nature reserve acts as a buffer to the west of the National Park . Together with the adjacent nature reserve areas in Poland it forms the transnational Lower Oder Valley National Park. The National Park includes seven nature reserves and an international Ramsar site. The area is characterized by polders that are influenced by the water level of the Oder River as well as by adjoining woodland and dry mea­dows. In addition to its great importance for birds, the Lower Oder Valley National Park is characteri­zed by the large number of plant(1,727) and animal(2,995) species discovered in the area to date.

Romuald Buryn& Dirk Treichel, Nationalpark Unteres Odertal, OT Criewen , Park 2, I 6303 Schwedt/Oder

Der Nationalpark Unteres Odertal wurde als erster und bislang einziger brandenburgischer National­park am 29. Juni 1995 per Gesetz gegründet. Er um­fasst eine Fläche von ca. 10.500 ha und erstreckt sich im Nordosten Brandenburgs von Hohensaaten im Süden bis Staffelde im Norden auf einer Länge von ca. 45 km. Seine durchschnittliche Breite beträgt lediglich drei Kilometer. Der Nationalpark Unteres Odertal besitzt die internationale Anerkennung gemäß Kategorie II der International Union for Nature and Natural Resources(IUCN ). Den Kernbe­reich des Schutzgebietes bildet die Oderaue , die auch die schmale, langgestreckte Form des Schutz­gebietes erklärt. Als Pufferzone für den Nationalpark grenzt das ca. 18.000 ha große Land­schaftsschutzgebietNationalparkregion Unteres Odertal westlich an. Zusammen mit dem östlich der Oder angrenzenden polnischen Landschafts­schutzparkUnteres Odertal(Park Krajobrazowy Dolina Dolnej Odry) mit einer Fläche von ca. 6.000 ha und dem insgesamt 30.850 ha großen Zehdener Landschaftsschutzpark(Cedyriski Park Krajobra­zowy) bilden die Schutzgebiete als räumliche Ein­heit den Internationalpark Unteres Odertal.

Sieben zum Teil bereits in den dreißiger Jahren aus­gewiesene Naturschutzgebiete wurden in den Nationalpark mit einbezogen(Tab. 1). Im Jahr 1980 wurden ca. 5.400 ha der Polder bei Schwedt als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung gemäß der Ramsar-Konvention gemeldet(NATIONALPARK UNTERES ODERTAL 1995).

Die Bemühungen zur Schaffung eines grenzüber­schreitenden Schutzgebietes gehen auf das Jahr 1990 zurück. Maßgebliche Initiatoren waren auf deutscher Seite Prof. Dr. Michael Succow und auf polnischer Seite Prof. Dr. Mieczyslaw Jasnowski, die im Jahre 1991 eine Projektstudie zum unteren Oder­ tal erstellten, die als Grundlage für die darauffolgen­den Schutzkonzeptionen diente(NATIONALPARK UNTERES ODERTAL 1995). Am 6. März 1992 erfolgte die einstweilige Sicherung des deutschen Teiles für einen Nationalpark durch den brandenburgischen Minister für Umwelt, Naturschutz und Raumord­nung per Verordnung. Wenige Tage vor Ablauf der Sicherungsfrist hat der Brandenburger Landtag das Gesetz zur Errichtung des Nationalparks verab­schiedet. Damit wurde der Nationalpark Unteres Odertal als zwölfter von derzeit insgesamt 15 deut­