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Band 13 Sonderheft
Seite
13
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Dittberner: Das FIB Unteres Odertal- eine ökologische Brutfalle? 13

Abb. 5: Eine Brut der Bekassine im Polder 10, 26.6.1999. Foto: W. Dittberner.

Fig. 5: Brood of a Common Snipe in the polder meadows.

Verluste: Mit der Trockenlegung der Flutungspol­der wandern die meisten Rufer rasch ab. Begonnene Bruten sind jetzt leicht für Prädatoren zugänglich. Ausgefressene Eischalenteile werden Ende April und im Mai gefunden. Über den Anteil von verblei­benden und abwandernden Tüpfelsumpfhühnern ist nichts bekannt.

Anmerkungen: In nassen Brutjahren finden Um­siedlungen statt.

Blässhuhn Fulica atra

Status: Das Blässhuhn ist im FIB ein regelmäßiger Brutvogel, der im letzten Jahrzehnt im Bestand stark abgenommen hat.

Brutbeginn und Brutverlauf: Zur Heimzugzeit ras­ten Blässhühner in großer Anzahl im FIB. Im Früh­jahr balzen viele Vögel und führen Revierkämpfe durch. In der Monatswende März/April werden zahlreiche Bruten begonnen. Die Anlage der Nester erfolgt in aufwachsender Vegetation, unter Weiden­büschen, in Schilf- und Seggenbeständen.

Verluste: Die Blässhühner erleiden mit dem plötz­lichen Abpumpen des Wassers aus dem Flutungs­polder alljährlich hohe Gelegeverluste. Überall im Gebiet auf Wegen, Deichen, an sonstigen erhöhten Plätzen liegen ausgehackte Eischalenteile umher. Der Gelegeverlust liegt bei etwa 90%. Die meisten Paare mit Verlust wandern ab. Nur Einzelpaare füh­ren ein Nachgelege an Oderaltwässern durch.

Kiebitz Vanellus vanellus

Status: Der Kiebitz ist noch ein regelmäßiger Brut­vogel mit abnehmendem Bestand.

Brutbeginn und Brutverlauf. Der Kiebitz beginnt

ab Mitte März mit der Eiablage. Lokal kommt es zu kolonieartigem Brüten.

Verluste: Die Brutansiedlungen des Kiebitz erfol­gen entsprechend den Wasserstandsverhältnissen bevorzugt auf erhöhten, kurzgrasigen Landrücken im Flutungspolder. Durch das abrupte Wasserab­pumpen Mitte April stehen die Gelegenester frei zu­gänglich für die Prädatoren. In solchen Teilkolonien kommt es zu Totalverlusten. Paare, die später(erste Maihälfte) mit einer Brut beginnen, verlieren diese ebenfalls, da die Bruthabitate nachhaltig trocken gelegt werden. Im FIB wird seit 10 Jahren fast kein Kiebitz mehr flügge(BELLEBAUM et al. 2005).

Uferschnepfe Limosa limosa

Status: Die Uferschnepfe ist ein ehemaliger Brut­vogel. Bevorzugt brütet sie im kolonialen Verband. Zuletzt brütete sie 1997 im FIB.

Brutbeginn und Brutverlauf: Die Ankunft erfolgte im März/April. Ab Anfang April war Legebeginn. Nur in nassen Jahren bestanden ausreichend güns­tige Bedingungen für eine erfolgreiche Brutansied­Jung.

Verluste: Mit dem Schließen der Einlassbauwerke und dem Wasserabpumpen wurden die Bruthabitate entwertet. Die Prädation wurde begünstigt. Verluste gab es auch durch Viehauftrieb und Düngerstreuen.

Bekassine Gallinago gallinago Status: Die Bekassine ist ein regelmäßiger Brutvogel. Brutbeginn und Brutverlauf: Zur Heimzugzeit fin­det reger Durchzug im FIB statt. Viele dieser Vögel zeigen Balzverhalten. Legebeginn der Erstbrut ist Anfang April bis Mai(Abb. 5)