Bellebaum et al.: Wasserhaushalt, Grünlandnutzung und Wiesenvögel
von-20 bis-30 cm ü. NN, also 300 unter Meereshöhe, erreicht. 270 Damit verschwinden Flachwasserzonen nicht nur im Grünland, sondern auch an nahezu allen Gewässern, da ein großer Teil der natürlichen flachen Ufer bei früheren Ausbaumaßnahmen beseitigt wurde. Im Grünland zurückbleibende Vernässungsstellen trocknen im Laufe des Frühjahrs nach und nach aus.
Im April und Mai erfolgt die Ansiedlung der Brutvögel teils während und teils nach Absenkung des Wasserstandes. Eine lang anhaltende Überstauung im Frühjahr war schon früher eine wichtige Voraussetzung für hohe Wiesenvogelbestände(SUCCOW et al. 1975, KUBE 1988). Weil sich sowohl die Ankunftszeiten der Zugvögel als auch ihre Ansprüche an Bodenfeuchte und Vegetation unterscheiden, sind auch die Folgen der Absenkung unterschiedlich.
Ansiedlung und Bruterfolg der Watvögel
Kiebitze und andere Limikolen finden im Frühjahr zuerst in den Trockenpoldern geeignete Bruthabitate vor. In den Flutungspoldern erfolgen Ansiedlung und Eiablage während des Abpumpens auf trockenen Erhebungen und trockenfallendem Grünland um 10 bis 20 Tage später(Abb. 2). Besonders in den zuletzt trockenfallenden Teilen der Flutungspolder, in einzelnen Jahren auch im unbedeichten Odervorland, können auch Paare aus den Trockenpoldern oder der Umgebung nach Brutverlusten Nachgelege zeitigen, was außerhalb von Schutzgebieten meist nicht möglich ist(KÖSTER et al. 2001).
Die Mehrzahl der Gelege der Watvögel und wahr
1.3 13.3 25.3 6.4 18.4 30.4 12.5 24.5 5.6 17.6 29.6 11.7 23.7 4.8 16.8 28.8
Abb. 1: Wasserstände im Polder B bei Schwedt in der Brutsaison 1999. Angegeben sind die Werte für die Pegel der Oder ober- und unterhalb des Polders und der Pegelstand am Schöpfwerk im Polder(nur während des Pumpenbetriebs). Quelle: WSA Eberswalde, Wasser- und Bodenverband“Welse”.
Fig. 1: Water tables within polder B near the town of Schwedt in the breeding season 1999. The water levels for the River Oder above and below the polder, and at the Schöpfwerk(during pumping operations only) are given.
scheinlich auch ein großer Teil der Jungen fällt jedoch der Prädation zum Opfer. In den Trockenpoldern schlüpften in allen drei Jahren weniger als ein Drittel der Kiebitzgelege(Tab. 1). Nur 1998 wurde in den Flutungspoldern ein Schlupferfolg von ca. zwei Dritteln der Gelege erreicht. Weil viele Paare ihre Jungen aufzogen oder Nachgelege bebrüteten, blieb auch die Siedlungsdichte bis Ende Juni 1998 hoch (Abb. 2). Schon 1999 war der Schlupferfolg hier nicht mehr wesentlich höher als in den Trockenpoldern(Tab. 1). Nach Gelegeverlusten gaben die meisten Paare ihre Brutplätze nach kurzer Zeit wieder auf. Obwohl durch den jährlichen Hochwassereinfluss in den Flutungspoldern die Dichte des Rotfuchses Vulpes vulpes deutlich reduziert war (BELLEBAUM 2002), war in allen Poldern Prädation
Table 1: Lapwing breeding numbers and reproduction in the Lower Oder Valley.
Reviere Nestfunde Flutungspolder 1998 103 16 1999 44 35 2000 68 70 Trockenpolder 1998 34 22 1999 34 38 2000 39 35
Schlupfrate Flügge juv./ Paar 66% ca. 0,7 3,88 32% 0,21 3,97 6% 0,08 27% 3,88 16% 0,23 3,89 22% 0,12
Gelegegröße
De