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Band 13 Sonderheft
Seite
72
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Otis 13(2005), Sonderheft

Abb. 3: Gänsesäger am 30.3.1999 im Odertal. Foto: W. Dittberner.

Fig. 3: Goosanders in the Oder Valley.

schen Saatener Wehr und Stolzenhagen entlang der Oder insgesamt 16 Kästen zur Verfügung.

Die maximale Belegung wurde mit 8 BP 1993 kurz nach dem Ausbringen der Nistkästen ermittelt. Danach nahm sowohl die Anzahl der nutzbaren Kästen als auch der Anteil der genutzten Kästen kontinuierlich ab(Abb. 2). Ab 2003 konnte keine Nistkastenbrut mehr nachgewiesen werden.

Sieben Vollgelege in Nistkästen umfassten 7, 8, 9, 11, 11, 13, 16 Eier(10,7 Eier/Gelege). Zum Schlupf­erfolg gibt es nur eine Angabe: Aus einem Gelege mit 11 Eiern schlüpften 9 pulli, es verblieben 2 Rest­eier. Nach erfolgreichen Bruten fanden sich frische Dunen und einzelne Eihäute in den Nistkästen. Ge­legentlich fanden sich Resteier von verlassenen oder auch erfolgreich geschlüpften Gelegen in den Kästen. Es handelte sich dabei um 1 x 1 Restei,4 x 2, 1x3, 1 x4 Resteier. Mindestens 3 der Resteier waren unbefruchtet. In zwei Fällen fanden sich einzelne durch Raubsäuger ausgefressene Eier im Kasten. Einmal befand sich ein frisches Vollgelege mit 13 Eiern sowie 11 Eier vermutlich vom Vorjahr in ei­nem Kasten. Ein verlassenes Gelege enthielt 16 Eier.

1992 lagen neben 2 Eiern noch 6 tote pulli und 1993 neben 3 Eiern 1 totes pull. In einem Kasten ohne Brut lag 1993 ein verwestes Weibchen.

Ab 1996 nutzten zunehmend andere Tierarten den Nistkastenbestand. Nachgewiesen wurden in ver­

schiedenen Jahren 3 x Belegung durch Hornissen, 5 x Belegung/Beutereste vom Marder, 2 x Stocken­tenbrut, 1 x Bachstelzenbrut, 1 x Schleiereulenbrut, 2 x Schleiereuleneinstand(Gewöllefunde).

Nutzung von Naturhöhlen und Gebäuden: Es werden überwiegend natürliche Höhlen in der Nähe der Gewässer zur Brut genutzt. Bruthöhlen befinden sich meist in unmittelbarer Ufernähe, es werden aber auch Höhlen in bis zu 400 m Entfernung zum nächsten Gewässer angeflogen, z. B. 2004 im Crie­wener Park.

Ab 1996 wurden Bruthöhlen in folgenden Baum­arten genutzt: Eiche, Kopfweide, Linde, Kastanie und Buche. Gelegentlich nutzten Gänsesäger Gebäude zur Eiablage. Erstmals wurden 1997 2 Weibchen bei der Nisthöhlensuche und beim Ein­fliegen in Öffnungen des hölzernen Kirchturms von Zatonı Dolny(Polen ) beobachtet. Bei Rekonstruk­tionsarbeiten im Jahr 2002 in der Kirche im Criewener Park wurde ein verlassenes Gänsesäger­gelege im hölzernen Kirchturm gefunden(Pfarrer Ehrlich, pers. Mitt.). Im Eiswachthaus Stolpe fand H. Schmidt(pers. Mitt.) 2004 im Schleiereulen­kasten ein verlassenes Gelege mit 16 Eiern.

Junge führende Weibchen: Eine Zusammenstel­lung der Daten bis 1995 findet sich bei DITTBERNER