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Otis 13(2005), Sonderheft
wurden insgesamt 82.079 Schwäne gezählt, hauptsächlich Höckerschwäne und Singschwäne(Tab. 1).
Höckerschwan(Cygnus olor)
Diese Art ist ganzjährig im Talzug anzutreffen. Je nach Wasserstand ist die Art mit 2-5 Paaren Brutvogel im Gebiet. In Ausnahmejahren mit günstigen Wasserstandsbedingungen kann sich der Bestand auf max. 21 BP(1997) erhöhen(W. Dittberner). Allerdings sind die Paare bei derart hohen Brutbeständen meist zur Aufgabe ihrer Nester gezwungen, weil die Wiesen durch das Abpumpen des Wassers trocken fallen(DITTBERNER 2005). 1997 war nur ein Paar erfolgreich. Erfolgreiche Bruten finden in der Regel nur im Bereich der großen Oderaltarme sowie bei längeren hohen Wasserständen auch im Bereich des Odervorlandes statt.
Der Durchzug des Höckerschwans macht sich ab Ende September durch Rasten kleiner Trupps auf Altarmen und im Odervorland bemerkbar. Dabei handelt es sich oft um die Brutvögel und ihren Nachwuchs aus der Umgebung. Zu dieser Zeit stellen die großen Landseen noch ein bevorzugtes Rastgebiet dar. Mit der zunehmenden Vereisung dieser Seen und einer langsamen Überstauung der Polderflächen im Odertal steigt der Bestand hier kontinuierlich an. Im
Tab. 1: Gesamtzahlen der Schwäne in allen Zählperioden und
Monaten.
Table 1: Total numbers of Swans in all counting periods and months.
Gesamt 38.469 42.841
787
Juv./Imm. 30.557 7912 37.665 5.176
691 96
Altvögel Höckerschwan Singschwan
Zwergschwan
Anzahl Vögel S Ss
nr SS SS
Oktober November Dezember
Januar
November/Dezember können sich schon einige hundert Vögel im Gebiet aufhalten(Abb. 1). Mit zunehmender Vereisung des Gebietes und bei höheren Wasserständen konzentrieren sich die Höckerschwanbestände oft im Bereich der Stadt Schwedt/Oder . Hier sind durch günstige Strömungsbedingungen noch lange eisfreie Flächen vorhanden. Des weiteren wird in diesen Bereichen durch die Bevölkerung seit Jahrzehnten zugefüttert. In Ausnahmejahren können über 1.000 Vögel registriert werden(z. B. 1.370 im Jahr 1981). Die Mittwinterbestände umfassen meist weniger als 500 Individuen. Hohes Wasser und starke Vereisung haben meist eine Abwanderung zur Folge. Seit den 1980er Jahren werden verstärkt Rapsschläge zur Äsung aufgesucht, und eisfreie Gewässer dienen nur zur Übernachtung. Im Februar und März erfolgt dann der Heimzug und je nach Wasserstand und Vereisung können nochmals größere Bestände konstatiert werden(z. B. 1.062 im Februar 1983). Nach dem Abzug der Brutvögel im März halten sich meist nur noch die Nichtbrüter im Gebiet auf. Gelegentlich kommt es zu größeren Ansammlungen im April/Mai im Odertal, z. B. 840 am 9.5.01 im FIB(W. Dittberner). Mit dem Trockenfallen der Polderwiesen konzentrieren sich größere Ansammlungen im Bereich des Odervorlandes, da dieses den natürlichen Wasserschwankungen der Oder unterliegt, z. B.: - 312 Individuen am 19.4.99(W. Dittberner, H. J. Haferland, J. Mundt), - 345 Individuen am 16.5.95(D. Krummholz). Ab Juni halten sich viele Nichtbrüter im nahen Fischteichgebiet in Stolpe auf, z. B.: 125 Individuen am 2.6.92(D. Krummholz), 124 Individuen am 8.6.93(D. Krummholz).
Anteil 46,9% 52,2%
1,0%
Abb. 1: Phänologie des Höckerschwans im Unteren Odertal 1975/76 bis 2003/04(Mittel und Extremwerte).
Fig. 1: Phenology of the Mute Swan in the Lower Oder Valley 1975/76 to 2003/04 (Averages and maxi
Februar ma).