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Otis 14(2006)
Einleitung
Der Rothalstaucher gehört zu den einheimischen Brutvogelarten, über die in den letzten Jahrzehnten wenig zur Brutbiologie publiziert wurde. Im Handbuch(BAUER& GLUTZ VON BLOTZHEIM 1966) sowie in der Artmonographie über Podiceps grisegena (Wobßus 1964) wird der Kenntnisstand bis Mitte des vorigen Jahrhunderts zusammengefasst. Später erschienen Publikationen zu verschiedenen Themen, z.B. zur Rastplatztradition(BEZZEL 1985), zu den Kleidern(WALSER& BARTHEL 1994), zum “Nichtbrüter”-Vorkommen(STRUWE 1985, VLUG 1985), zur Habitatwahl und zur Nahrungsökologie ViLUG(1993). In vielen Gebietsavifaunen genannt, erfährt der Rothalstaucher eine umfangreichere Bearbeitung im Land Schleswig-Holstein (BERNDT et al. 2003). Im Folgenden teilen wir Ergebnisse über brutbiologische, morphologische und brutö
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kologische Untersuchungen aus der Uckermark mit. Hier besiedelt der Rothalstaucher bevorzugt Feldpfuhle, lokal auch Waldweiher und Landseen. Über die Bestandsentwicklung liegen Aufzeichnungen aus den letzten vier Jahrzehnten vor. Es lassen sich Aussagen über die Besiedlungsdauer von einzelnen Brutgewässern treffen. Die Ursachen für die Fluktuationen werden durch die langfristigen Bestandserfassungen deutlich. Wir haben eine Vielzahl brutbiologischer Daten erhoben und zusammengetragen. In der Gebietsavifauna über die Uckermark sind bereits in knapper Form Angaben enthalten (DITTBERNER 1996). Im vorliegenden Beitrag lassen sich die getroffenen Aussagen erweitern. Die Farbfotos von verschiedenen Rothalstaucher-Brutplätzen sind Beispiele für die Vielseitigkeit der Brutplatzwahl in der Uckermark . Es bedarf eines weit reichenden Schutzes seiner stark bedrohten natürlichen Brutgewässer(Abb. 1).
Abb. 1: Der Rothalstaucher ist in der Uckermark ein regelmäßiger Brutvogel. Lanke am Felchowsee. 17. Juni 1992. Alle
Fotos: W. Dittberner.
Fig. 1: The Red-necked Grebe is a regular breeding bird in the Uckermark region. Lanke near lake Felchowsee.