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Otis 14(2006)
entstandenen Bodensenken. Einzelne Paare brüten auf Dorfteichen mit naturnaher Umgebung von Gärten, Parks und/oder landwirtschaftlichen Nutzflächen, z.B. Casekow , Flemsdorf, Hohenlandin. Ausnahmsweise brüten Rothalstaucher in der Uckermark auf künstlichen Gewässern, z.B. Kiesteich bei Passow , Fischteiche Biesenbrow und Angermünde , Zuckerfabrikteich und Kläranlage (Oxydationsteich) in Prenzlau .
Die meisten Brutgewässer weisen Größen zwischen 1 und 99 ha auf, zwölf Brutgewässer sind unter 1 ha groß(Tab. 2).
Tab. 2: Flächengröße und Anzahl der Brutgewässer. n= 102.
Table 2: Area and number of breeding waters. n= 102.
Flächengröße inha__<1 1-9 10-99>100 Anzahl Brutplätze 12 35 49 6
Bestandsentwicklung
Die Bestandsentwicklung des Rothalstauchers in der Uckermark zwischen 1966 und 2005 zeigt die Abb. 11. Insgesamt ist eine Bestandsabnahme um ein Drittel zu verzeichnen. Eine auffällige Zunahme des Bestandes wird in niederschlagsreichen Jahren und Folgejahren beobachtet, z.B. 1987 bis 1990. Hingegen findet in und nach Trockenjahren eine Bestandsabnahme statt. Viele Sölle und Pfuhle trocknen aus. Die Temporärgewässer versiegen und die Flächen werden wieder bewirtschaftet.
Bestandsdichte
Das kleinste durch ein Rothalstaucherpaar besiedelte Gewässer befand sich bei Polßen. Das Feldsoll hatte eine Größe von 0,2 ha. Es war fast kreisrund und bis auf quadratmetergroße Freistellen völlig verschilft. Ebenfalls erfolgreich brütete ein Paar auf einem Feldsoll von 0,3 ha, das nur mit aufwachsender Grasvegetation im Seichtwasser bestanden war. Auch hier brütetete kein andererer Wasservogel. Auf Waldweihern und Feldpfuhlen von 1-3 ha brüteten meist Einzelpaare und lokal bis zu 3 BP. Die größten BP-Bestände wurden mit 30-40 BP auf dem
Felchowsee(1965 bis 1969) und ca. 30 BP auf dem Landiner Haussee 1968, 1969 und 1991 konstatiert (Tab: 3).
Bestandsverluste
Brutplatzverluste/Störungen gab es durch Hausentenbesatz, z.B. 1968 auf den Fischteichen Biesen brow , 1968 bis 1974 auf dem Felchowsee. Verluste an Gelegen durch Abpumpen überschwemmter Wiesen stellten wir z.B. auf dem Landiner Haussee 1983 fest. Das FIB Unteres Odertal wirkt sich durch das Schließen der Poldertore Mitte April verbunden mit dem abruptem Abpumpen des Wassers als Brutfalle für Rothalstaucher-BP aus(DITTBERNER 2005). Durch meliorative Trockenlegung verschwanden bedeutende Brutplätze des Rothalstauchers, z.B. Kranichpfuhl Angermünde, Feldpfuhle bei Wil mersdorf , Schmiedeberg und Niederlandin. Lokal wurden massive Störungen der Bruvögel durch Anwohner und Angler festgestellt, z.B. Dorfteich Hohenlandin, Landiner Haussee, Feldpfuhle bei Woltersdorf, Casekow , Blumberg. In der Brutperiode 1991 versanken mehrere Gelege bei stürmischem Wind am Landiner Haussee. Bei erheblichem Wasseranstieg nach starken Niederschlägen gingen 3 Gelege auf der Lanke 1988 und 10 Gelege auf dem Landiner Haussee 1991 unter. Altvogelverluste durch Ertrinken in Stellnetzen der Fischrerei stellten wir in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts im NSG Felchowsee fest. Vergiftet durch Ausbringen von Pestiziden wurden mindestens 4 Brutvögel Anfang Juli 1984 auf der Lanke am Felchowsee.
Phänologie
Heimzug
Die Erstankünfte wurden in der letzten Februardekade festgestellt(Abb. 12). Ein Paar am 20. Februar 1974 auf dem Felchowsee zeigte ein großes Ruhebedürfnis. Drei Rothalstaucher hielten sich am 23. Februar 1990 auf dem Unter-Uckersee auf(I. D. Lembke, H. Schonert) und zwei Vögel wurden am Cremzower See gesehen(T. Blohm). Ein Paar schwamm am 24. Februar 1990 auf der Lanke am Felchowsee(U. Kraatz). Jahreszeitlich besonders
Tab. 3: Brutdichten des Rothalstauchers auf unterschiedlich großen Gewässern.
Table 3: Breeding densities of Red-necked Grebe on different sized water bodies.
Flächengröße<1lha BP 1 1-8
Anzahl Gewässer 12 31
1-9ha
50-150ha>150ha 1-30 1-40 1-3 43 12 4
10-49 ha