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reich vertrieben. Unklar blieben mögliche Übergriffe durch Lachmöwen. Die Möwenpaare siedelten außerhalb des leucopterus-Brutverbandes. Einzelne einfliegende Lachmöwen wurden stark attackiert, könnten aber erfolgreich Eier und/oder Nestlinge erbeutet haben. Mit fortschreitender Brutzeit hörten die Anflüge von Corviden auf. Die Verluste an Eiern und pull. von Weißflügelseeschwalben wurden hauptsächlich durch Bodenfeinde verursacht. Täglich zeigten kleine Pulks von Seeschwalben und Möwen den momentanen Standort eines Prädators an. Unter heftigem Feindalarm und Angriffsflügen versuchten Koloniemitglieder diesen dann zu vertreiben. Für das Untersuchungsgebiet sind mir hauptsächlich Fuchs, Marderhund und Hermelin bekannt. Außerdem kommen hier als Bodenfeinde z.B. Dachs, Mink, Mauswiesel und Wanderratte vor.
Folgende Ergebnisse zu Verlusten notierte ich auf den Nestkarten:
* Das Gelege war aus dem Nest spurlos verschwunden(14 Fälle). * Fraßspuren waren durch Eischalenteile im/am
Nest vorhanden(7 Fälle).
* Das Nest war leer und zerwühlt(1 Fall). * Es lagen tot gebissene Nestlinge in der Nestum
gebung(1 Fall; Abb. 17).
Die ermittelten Bilder von den Verlusten entsprechen den Befunden, wie sie im Rahmen von Untersuchungen bei Wiesenlimikolen festgestellt wurden (BELLEBAUM& BOSCHERT 2003).
Die Bebrütung des Geleges erfolgte in der Regel ab dem zweiten Tag der Eiablage. Der Schlupfvorgang zog sich dementsprechend in 23 Fällen über zwei Tage hin. In 2 Fällen schlüpften die pull. an einem Tag. Ich beringte 44 nichtflügge Weißflügelseeschwalben.
Durch aufwachsende Vegetation und Verteilung der juv. im Gelände, verbesserten sich die Überlebenschancen. Doch machte sich jetzt durch zunehmende Austrocknung des Bruthabitats bei hochsommerlichem Wetter der leichtere Zugang durch Prädatoren bemerkbar. Die Anzahl Futter tragender Altvögel nahm Ende Juni stark ab. Elternvögel mit gerade flüggen wanderten zu einer Nasswiese mit stagnierendem Wasser bzw. zum Sagitzsee ab. Insgesamt konnte ich 8 erfolgreiche BP mit mind. 12 flüggen juv. bis in die ersten Julitage hinein feststellen. Danach wurde der Brutplatz aufgegeben.
Diskussion
Der Brutablauf der Seeschwalben war synchroni
Otis 15(2007) siert. Die Brutkolonien der Weißbart- und Weißflügelseeschwalben lagen ca. 300 m getrennt voneinander. Im Bereich beider Kolonien und dazwischen nisteten Trauerseeschwalben.
Der Legebeginn letzterer fand zwischen dem 16. und 30. Mai, also zur selben Zeit wie bei der Weißbartseeschwalbe und etwas früher als bei der Weißflügelseeschwalbe statt. Letztere schließt sich häufig niger an(KAPocsy 1979).
Die Weißbartseeschwalben brüteten im FIB Unteres Odertal im Wiesenbereich mit der höchsten Überflutung. Bei Ansiedlungsbeginn lag der Wasserstand hier bei mind. 1,5 m. Im Peenetal varijerte die Wassertiefe an den Neststandorten zwischen 0,5 und 1,10 m(SELLIN& SCHIRMEISTER 2005). Die Weißflügelseeschwalben hingegen besetzten die Brutreviere im FIB Unteres Odertal im flachen Wasser(siehe Tab. 1). Das stimmt gut mit den Ergebnissen von KaPocsy(1979) aus Ungarn überein. Die Weißflügelseeschwalbe bildet meist artreine Kolonien(IL’ICEV& FLINT 1985).
Im Moskauer Gebiet ist Legebeginn in manchen Jahren frühestens ab 18. Mai. In anderen Gebieten werden die ersten Eier ab Anfang Juni gelegt. In Nachgelegen ist die Eizahl kleiner(IL’1CEv& FLINT 1985).
Raubfeinde werden von den Eltern aktiv angegriffen(IL’ICEv& FLINT 1985). Darüber hinaus beobachtete ich aggressives Verhalten besonders gegenüber Lachmöwen und jungen Blessrallen. So fand ich in leucopterus-Brutverbänden vier tote Blessrallenküken. Am 7. Juni beobachtete ich dann, dass ein Blessrallen-juv. zum Nest einer brütenden Weißflügelseeschwalbe schwamm. Diese reckte abwehrend den Hals und drohte mit geöffnetem Schnabel. Dann flog sie zum Direktangriff auf. Dabei pickte sie auf den Kopf der Ralle. Da diese nach kurzer Flucht immer wieder auf das Nest wollte, ergriff die Weißflügelseeschwalbe die junge Blessralle und schleuderte sie vier Meter durch die Luft. Später lag sie tot in Nestnähe der Seeschwalbe. In der Artmonographie(KApPocsy 1979) und im Handbuch (GLUTZ VON BLOTZHEIM& BAUER 1982) fand ich über dieses Verhalten keinen Hinweis.
Im Land Brandenburg unternahm die Weißbartseeschwalbe erstmals 1996 einen Brutversuch im FIB Unteres Odertal(DITTBERNER 1996). Im benachbarten Land Mecklenburg-Vorpommern brütet die Weißbartseeschwalbe seit 2002 kontinuierlich im Peenetal mit maximal 53-55 BP im Jahre 2003 (SELLIN& SCHIRMEISTER 2004, 2005).
Von der Weißflügelseeschwalbe kam es im Land