Heft 
Band 15
Seite
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Otis 15(2007)

a) BR Schorfheide-Chorin

+

10 Artenzahl

c) BR Flusslandschaft Elbe

+ (+) 0 ()

4 6 Artenzahl

als in der Normallandschaft. Bei den Arten der Sied­lungen, Grünanlagen und Obstgärten waren die Trends bei Elster, Gelbspötter, Klappergrasmücke, Rauchschwalbe und Haussperling signifikant güns­tiger als in Ostdeutschland (Abb. 15c). Insbesondere die beiden letztgenannten Arten sind typisch für die Bauerndörfer entlang der Elbe . Bei den Arten der offenen und halboffenen Kulturlandschaft sind die positiven Abweichungen der Bestandsentwick­lungen im BR Elbe besonders ausgeprägt(Abb. 16). Fast zwei Drittel der 20 Arten zeigten signifikant(6 Arten) oder zumindest tendenziell(7 Arten) günsti­gere Entwicklungen. Bei diesen positiv abweichen­den Arten handelt es sich vor allem um Arten des Feuchtgrünlandes und der darin gelegenen Feucht­biotope, wie Gräben, Altarme, Kleingewässer und Röhrichte: Feldlerche, Braunkehlchen, Sumpf- und Teichrohrsänger, Rohrammer, außerdem der Mäu­sebussard Buteo buteo . Auch Arten der Hecken, Alleen und Feldgehölze wie Rabenkrähe, Neuntöter, Dorngrasmücke, Heidelerche und Goldammer zei­gen tendenziell günstigere Entwicklungen. Schließ­lich überwiegen auch bei den Waldvögeln Arten mit positiveren Trends deutlich(Abb. 17c) bei 11 von

b) BR Spreewald

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4 Artenzahl

Abb. 15: Bilanzierung der Anzahl von typischen Arten der Siedlungen, Gärten, Grünanlagen und Obstwiesen, deren Bestandsentwicklung im Zeitraum 1995-2004 in den Bio­sphärenreservaten Schorfheide-Chorin(a), Spreewald(b) und Flusslandschaft Elbe(c) signifikant günstiger=+, tendenziell günstiger=(+), nicht verschieden= 0, tenden­ziell ungünstiger=(-) und signifikant ungünstiger=- ver­lief als in Ostdeutschland außerhalb von Schutzgebieten. Fig, 15: Assessment of the number of species of settlements, gardens and parks with population development significantly better=+, tendentially better=(+), not different= 0, tend­entially more negative=(-) and significantly more negative= - In the biosphere reserves Schorfheide-Chorin(a), Spreewald (b) River Elbe riverine countryside(c) than in areas outside the reserves in Eastern Germany in the time-frame 1995 to 2004.

24 Arten war der Trend signifikant oder tendenziell günstiger, darunter mit Ringeltaube Columba palumbus und Star zwei Arten, die ihre Nahrung überwiegend im Offenland suchen; lediglich bei 2 Arten(Tannenmeise, Kleiber Sitta europaea ) war der Trend ungünstiger.

Diskussion

Grundsätzliche Überlegungen

Um die Frage zu beurteilen, ob sich die Populatio­nen von Vogelarten in GSG tatsächlich positiver ent­wickeln als außerhalb, ist zu klären, was unter einer günstigeren oderungünstigeren Bestandsent­wicklung zu verstehen ist. So ist die reine Informa­tion über eine Bestandsveränderung(Indexkurve) nicht ausreichend, wie zwei theoretische Beispiele demonstrieren sollen. Beispiel 1(Abb. 18a) zeigt eine etwa gleichbleibende Bestandsentwicklung einer fiktiven Vogelart im BR Schorfheide-Chorin im Vergleich zu einem deutlichen Bestandsanstieg in Ostdeutschland außerhalb von Großschutzge­bieten. Man könnte nun voreilig schlussfolgern, dass die Bestandsentwicklung im BR Schorfheide­