Heft 
Band 15
Seite
99
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Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte

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Foto 1& 2: Ungenügend gesicherte Mittelspannungsmasten im Havelland, Fundort je eines an Stromschlag verendeten Mäusebussards und Rotmilans- statt der erforderlichen Verlängerung der Isolatoren wurde eine Sitzstange montiert

Fotos: B. Block).

die Auftragnehmerinnen K. Dziewiaty und P. Bernar­dy folgten Vorträge über die aktuelle Situation der Agrarvögel(M. Flade), Ansprüche des Rebhuhns an den Lebensraum(J. Tillmann), Schlupferfolg von Kie­bitzen auf Ackerstandorten(J. Melter), die Chancen des Vertragsnaturschutzes für den Vogelschutz in der Agrarlandschaft(R. Joest) sowie Ökolandbau und Vogelschutz(S. Fuchs). Eigentliches Ziel der Veran­staltung war die anschließende Erarbeitung konkre­ter Schlussfolgerungen zum naturverträglichen An­bau von Energiepflanzen. Dies erfolgte für die einzel­nen Kulturarten wie Mais, Ackergras oder Getreide zur Nutzung als Ganzpflanzensilage. Zu den generel­len Forderungen zählt ein Mindestanteil von 10% Stilllegungsfläche(rotierend), eine mindestens drei­gliedrige Fruchtfolge, Umbruchverbot für Dauer­grünland, Umweltverträglichkeitsprüfungen für neue Biogasanlagen, die Einführung vonLerchenfens­tern ohne Einsaat, Begrenzung der Bewässerung, Anlage von Randstreifen für Randsiedler wie den Ortolan und evtl. die Begrenzung von Schlaggrößen. Auf die Umsetzung der Vorschläge zugunsten unserer am stärksten gefährdeten Vogelgruppe durch das BMU darf man gespannt sein. Ein Schritt in Richtung Entspannung könnte die Biomassenachhaltig­keitsverordnung sein, die derzeit im Entwurf vorliegt.

Im Spannungsfeld Fischerei und Kormoran hatte die Staatliche Vogelschutzwarte in den Jahren 2005 bis 2007 vom Landesumweltamt genehmigte Störak­

tionen innerhalb zweier Brutkolonien zu begleiten und zu dokumentieren. Am Alten Wochowsee(LOS, 2005) und in den Paretzer Tonstichen(HVL , 2006/07) waren die Auswirkungen auf das Verhalten, die Reproduktion und den Fortbestand der Kolonien zu ermitteln. In jeweils ein bis zwei aufeinanderfolgen­den, kühlen Nächten wurden die Kormorane mit ver­schiedenen Methoden von ihren Nestern gescheucht. Dadurch kam es zur Unterkühlung der Gelege und zum Absterben eines Teils der Embryonen. Bei Tagesanbruch wurden die Nester wieder beflogen und die Gelege weiter bebrütet. Dadurch konnten zumindest die Kolonien erhalten bleiben. 2005 führ­ten die Störungen bei mehr als drei Viertel der 497 Nester zum Brutausfall. Bei den erfolgreichen Paaren war die Jungenzahl reduziert. 2006 und 2007 gab es jeweils bei etwa 100 Bruten(von 525 bzw. 465) Brutausfall, der zumindest 2007 durch Nachgelege teilweise kompensiert wurde. Das Jahr 2007 hat mehr als alle anderen Jahre zuvor gezeigt, dass es auch in der Natur Regulative gibt, die unbegrenztem Popula­tionswachstum beim Kormoran entgegenwirken, Z.B. das Wetter sowie natürliche(Seeadler) und einge­führte(Waschbär) Prädatoren. Zahlen und Fakten zum Kormoran von Brutbestand bis Nahrungs­ökologie legt die Vogelschutzwarte seit 2005 in einem Jahresbericht nieder, der bei Interesse angefordert werden kann.

Nachdem die Vogelschutzwarte auch 2007 mit der Or­