Möckel& Wiesner: Wirkung von Windkraftanlagen auf Brut- und Rastvögel 21
solche mit hohen und solche mit niedrigen WKA einteilen(Abb. 4). Zur erstgenannten Kategorie zählen die WP“Klettwitz III”(13 WKA ) und“Klettwitzer Höhen”(38 WKA ) sowie bei Duben (19 WKA ), Falkenberg(26 WKA ) und Woschkow(vier WKA ). Es sind 100 WKA(76%) mit einer Gesamthöhe von über 100 m. Die nächtliche Beleuchtung zur Gewährleistung der Flugsicherheit erfolgt bei diesen mit einer roten, ständig auf- und abblendenden Lampe . Diese befindet sich auf dem Dach der Gondel oberhalb der Mastspitze. Tagsüber strahlen die Lampen ein helles Licht ab. Im WP“Klettwitzer Höhen”(V 66) sind nur die vier Eckanlagen beleuchtet.
In der Gruppe der niedrigen WKA (unter 100 m Gesamthöhe) befinden sich die WP bei Wittmannsdorf(sieben WKA ), Langengrassau (drei WKA ), Bischdorf(fünf WKA ), Ogrosen (zwei WKA ), Dollenchen(fünf WKA ) und“Proschim” (vier WKA ). Dazu kommen vier Altanlagen im WP bei Falkenberg sowie eine im WP bei Duben (insgesamt 31 WKA= 24%). Bis auf die fünf WKA vom Typ“S 46” und die vier vom Typ“AN Bonus 600” gehören alle zum Modell“E 40”. Eine nächtliche Beleuchtung fehlt auf diesen WKA .
Die Farbe der meisten Türme ist hellgrau(fast weiß). Nur die Firma“enercon ” bringt am Fuß einen dunkelgrünen Anstrich an. Dieser geht aufsteigend in ein immer helleres Grün über(Abb. 17). Die oberen 60 bis 80% des Mastes sind hellgrau, wobei die höchsten Anlagen noch einen roten Ring in halber Masthöhe aufweisen.
Den Rotorblättern fehlt meist ein Warnanstrich
Abb. 17: Modelltypische Mastfarbe aller WKA der Firma “enercon ”, hier des Typs“E 40” bei Dollenchen. 1.3.2005. Foto: R. Möckel.
Fig, 17: Typical colour of all the enercon’ company turbine masts(Type E40 shown here) near Dollenchen.
(einheitlich weiß). Lediglich diejenigen der Baureihen“MD 70” und“MD 77” von“repower”(bei Duben und Woschkow) weisen zwei rote Streifen im vorderen Drittel der Rotoren auf(Abb. 20). Bei denen der Baureihe“V 66” von“Vestas”(WP“Klettwitzer Höhen”) sind die Spitzen rot markiert(Abb. 15).
3.4 Berücksichtigte Schlafgewässer nordischer Gänse und Kraniche
In die Untersuchungen einbezogen wurden im Luckauer Becken und im Spreewald folgende Schlafgewässer nordischer Gänse und Kraniche(Abb. 18):
Das ungenutzte Niedermoor(über 250 ha) erstreckt sich westlich Görlsdorf. Die mit zahlreichen Flachwasserzonen durchsetzte Schilfwildnis ist unbegehbar. Das nähere Umfeld bilden Wiesen, das weitere wird ackerbaulich genutzt.- Entfernung zum WP bei Wittmannsdorf 5 km, bei Langengrassau 6 km, bei Duben 9 km.
Bergbaugewässer südöstlich Luckau Zunehmend erlangen Grubenseen des früheren Tagebaus Schlabendorf-Süd(Kohleförderung bis 1990) Bedeutung für rastende Wasservögel. Neben Drehnaer und Stiebsdorfer See trifft dies vor allem für den Schlabendorfer See zu(2005 Füllstand 40%). Seit Herbst 2004 bildet sich südlich davon auf der Innenkippe ein immer größer werdendes Vernässungsgebiet, die Lorenzgrabenniederung, heraus. Entfernung zum WP bei Wittmannsdorf 10 km, bei Langengrassau und Duben jeweils 11 km.
Bergbaugewässer südwestlich Lübbenau
Der Lichtenauer See(Wasserfläche etwa 190 ha, 2005 Füllstand 78%) liegt an der Autobahn A 13 zwischen Zinnitz und Groß Beuchow. Das lang gestreckte Gewässer befindet sich am Rand des ehemaligen Tagebaus Schlabendorf-Nord. Schon wenige Jahre nach Einstellung des Kohleabbaus(1977) erwies sich das mit mineralsaurem Wasser gefüllte Restloch(pHWert um 3) als wertvoller Lebensraum bedrohter Tiere(MöckeL 1993).- Entfernung zum WP bei Duben 10 bis 13 km, bei Wittmannsdorf 15 km, bei Langengrassau 16 km.
Von Bedeutung für die Vogelwelt ist auf dieser Kippe weiterhin der Stoßdorfer See bei Egsdorf (Wasserfläche etwa 100 ha, Endwasserstand erreicht). Er besitzt eine Insel und führt seit Anfang der 1980er Jahre neutrales Wasser.- Entfernung zum WP bei Duben 9 km, bei Wittmannsdorf 10 km, bei Langengrassau 11 km.