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Band 15 Sonderheft
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Otis 15(2007), Sonderheft

ten). Die Abstände der Revierzentren zu den WKA sind für 15 Vogelarten(überwiegend Vertreter der RL BB) in Tab. 4 zusammengestellt.

So wurde der Rotmilan im Frühjahr 2003 regel­mäßig im WP beobachtet. Der Horst befand sich in einem Kiefernwald etwa 350 m neben einer WKA. Im Frühjahr 2005 nistete das Paar am Waldrand etwa 300 m von der nächsten WKA entfernt (Abb. 19). Der Baumfalke fehlte im Frühjahr 2003 im WB, brütete aber 1.650 m südlich davon(etwa 600 m von der EinzelanlageE 40 entfernt). Im Frühjahr 2005 bezog das Paar einen Horst, der sich im WP bei Duben nur knapp 200 m neben einer WKA befand(Abb. 19).

Der Turmfalke brütete 2003 und 2005 am Rande des WP(urischs Fichten). Für ein weiteres Paar in einer Hecke neben einer WKA bestand Brutverdacht. Auch der Mäusebussard dürfte 2003 und 2005 inJurisch's Fichten unmittelbar neben einer WKA genistet haben, während zwei Paare des Kolkraben am Rand des WP brüteten. Mindestens eine Brut war erfolgreich.

Zehn Vogelarten waren im WP bei Duben Brutzeit­gäste, u.a. Habicht, Waldkauz und Mauersegler sowie am Ortsrand von Duben Rauch- und Mehl­schwalbe. Hervorzuheben sind jagende Rohrweihen (Abstand zu den WKA meist> 100 m) sowie nah­rungssuchende Trupps von Lachmöwen(geringster

Abstand zu den WKA um 300 m). Am 22.6.2003 kreiste ein Seeadler in dreifacher Masthöhe über dem WE Selbiges tat am 3.5.2005 ein 50 m über den WKA am Ostrand des WP fliegender Schwarzstorch, während sich nahrungssuchende Weißstörche in beiden Jahren den WKA bis auf 250 m näherten. Vor Errichtung des WP auf der Dubener Platte brüteten im Frühjahr 2000 hier 61 Vogelarten (MöckeL 2000), nach dem Bau der WKA(Frühjahr 2003) noch 48(Rückgang um 21%). Bei den feh­lenden Arten handelt es sich meist um Bewohner der sich randlich anschließenden Wälder(z.B. Kleinspecht, Heckenbraunelle, Gartenrotschwanz, Waldlaubsänger, Trauerschnäpper, Weidenmeise, Kleiber). Diesen Rückgang hinsichtlich der Arten­zahl kann man aber nur eingeschränkt den neu er­richteten WKA anlasten, da auf Grund der aufwän­digen Suche nach Kollisionsopfern unter diesen, die Wälder 2003 weniger intensiv kontrolliert wurden. Aufschlussreicher sind die Veränderungen bei den gezielt gesuchten Vertretern der RL BB bzw. der RL D(Tab. 5): . vor Errichtung der WKA(Frühjahr 2000) 13 Arten bestandsgefährdete Brutvögel » nach Errichtung der WKA - Frühjahr 2003: noch acht Arten bestandsgefähr­dete Brutvögel

Tab. 4: Minimale Abstände der Revierzentren ausgewählter Brutvögel zu WKA im WP bei Duben

(vgl. Abb. 19 und 21).

Table 4: Minimal distances of the territory centres of selected bird species from the turbines in the wind

farm near Duben (see fig. 19 and 21).

Art Rote Liste Bestandim WP Abstand zur am nächsten D BB (in BP) stehenden WKA Rotmilan- 3 2003& 2005: je 1 2003: 350 m; 2005: 300 m Baumfalke 3 1 2003& 2005: je 1 2003: 600 m; 2005: 200 m Rebhuhn 2 2 2003: 2; 2005:---<50m 2003:---;,

Wachtel- 2 2004: 2; 2005: 3 mind. 200 m Turteltaube- 3 2003: 3; 2005:---<50m Wendehals 3 3 2003:---; 2005: 1 300 m Heidelerche 3 3 2003: 8; 2005: k.K.<50m Schafstelze-- 2003: 2; 2005: 4<50m Braunkehlchen 3 3 2003: 1; 2005: 2 2003: 250 m; 2005: 200 m Schwarzkehlchen- 3 2003:---; 2005: 1 600 m Steinschmätzer 2 3 2003:---; 2005: 1 200m Neuntöter-- 2003: 7; 2005: 6<50m Raubwürger 1 2003& 2004: je 2<50

2005: 3 m Ortolan 2 3 2003: 7; 2005: 6<50m Grauammer 2 2 2003: 4; 2005: 7<50m

k.K.= keine(oder unvollständige) Kartierung