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Band 15 Sonderheft
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Otis 15(2007), Sonderheft

ammer könnte die Rückgangsursache in der land­wirtschaftlichen Nutzung der KF zu suchen sein (wachsender Maisanteil). Gerade bei Grauammer und Ortolan steht der Abnahme auf der Dubener Platte eine großräumige Zunahme gegenüber(s. Kap: 5.1.2).

In Brandenburg hatte man nach Jahren eines eher spärlichen Auftretens 1999, 2000 und 2002 eine außergewöhnliche Häufigkeit der Wachtel festge­stellt(MöckEL 2002, WUNTKE 2003). Die Ursachen für solche großräumigen Bestandsschwankungen könnten eine veränderte Landnutzung(dominanter Anbau von Feldfrüchten je nach Förderung durch die EU ) sowie Schlechtwetterkapriolen oder unter­schiedlich starke Verfolgung auf dem Zug sein. Da das Jahr 2003 in der Region als ein schlechtes Wachteljahr gilt, war das Ausbleiben nicht überra­schend(Juni 2004 wieder zwei Rufer, 2005 sogar drei).

Der vorübergehende Rückgang bei Braunkehlchen und Steinschmätzer dürfte ebenfalls auf natürliche Bestandsschwankungen zurückgehen. Nur beim Baumfalken lag zunächst eine Verdrängung auf­grund der für ihn ungewohnten WKA vor. Er war zwei. Jahre später aber wieder Brutvogel im ange­stammten Revier(Abb. 19).

Beachtenswert sind auch Zunahmen(Heidelerche, Raubwürger) bzw. Neuansiedlungen(Rotmilan, Schwarzkehlchen) von bestandsbedrohten Brutvö­geln nach Errichten der WKA(Tab. 5). Die meisten dieserIndikatoren nutzen jedoch hauptsächlich den bodennahen Luftraum. Von den sich darüber drehenden WKA nehmen sie offenbar keine Notiz.

4.1.2 Wertgebende Brutvögel im Umfeld des Windparks bei Duben Während der Rotmilan im Frühjahr 2003 in unmittel­

sich die Wiesenweihe, die seit 1998 wieder Brutvogel im Luckauer Raum ist(GIERACH 2003). Südwestlich Alteno nistete 2003 ein Paar(Abb. 22). Es suchte regelmäßig im südlichen Vorfeld des WP Nahrung, drang aber nie bis in diesen vor.

Da der Brutplatz der Schleiereule in Karche­Zaacko mehr als 4 km vom WP entfernt ist, sind ne­gative Folgen wohl auszuschließen. Mögliche Wir­kungen der beiden WKA vom TypE 40 am Ortsrand wurden allerdings nicht geprüft(Abb. 22).

Der Weißstorch brütet in der 10 x 10 km messen­den KF in Kaden, Niewitz , Schiebsdorf, Reichwalde, Kasel-Golzig und Gießmannsdorf(sechs BP). Betroffen von den WKA dürfte allerdings nur das Kadener Paar sein(Abstand zur nächsten WKA 1.100 m; Abb. 22). Die Altvögel, die 2003 zwei Junge aufzogen, suchten auch in der Randzone des WP Nahrung(s. Kap. 4.1.1). Ein seit Jahren regelmäßig besetzter Horst des Schwarzstorchs hat einen Abstand von knapp 3 km zur nächstgelegenen WKA (Abb. 22).

Ähnliche Ergebnisse erbrachte das Frühjahr 2005. Rotmilan und Baumfalke schritten nun in unmittel­barer Nähe der WKA zur Brut(Abb. 23) und flogen regelmäßig durch den WP, Unbeeindruckt von der Nähe der über 120 m hohen WKA zeigten sich auch Mäusebussard und Turmfalke, während der Brut­platz der Schleiereule in Karche-Zaacko 2005 unbe­setzt blieb(letzte Brut 2003).

Der Weißstorch brütete auch 2005 wieder im Um­feld der WKA, wobei die Altvögel aus Kaden erneut in der Randzone des WP bei Duben Nahrung such­ten. Auch der Schwarzstorch hatte wieder seinen Horst zwischen Duben und Terpt bezogen. Außer­dem brütete 2005 im Berstetal zwischen Schollen und Kreblitz ein Kranichpaar(Abstand zur näch­sten WKA etwa 3,6 km; Abb. 23).

barer Nähe einer WKA Nnistete(Tab. 6)»"Tab. 6: Vorkommen von Greifvögeln und Kolkrabe im Umfeld des WP bei hielt der Baumfalke zunächst deutlichen pupen in der Brutzeit 2003(vgl. Abb. 22).

Abstand(s. Kap. 4.1.1). Die Brut erfolgte in einem Feldgehölz 600 m von der nie­drigen Altanlage entfernt(Abb. 19) und war erfolglos(S. Herold). Der Abstand zu den hohen WKA betrug 1.650 m. Beobachtungen belegten, dass die Alt­vögel die Nähe der WKA bei ihren Jagd­flügen mieden. Ein weiteres Paar hatte sich zwischen Schiebsdorf und Kasel­Golzig(2,3 km vom WP entfernt) ange­siedelt(Abb. 22).

rt

Baumfalke

Rotmilan Rohrweihe

Turmfalke Kolkrabe

Wiesenweihe

Mäusebussard

Table 6: Occurence of birds of prey and Common Raven in the environs of the wind farm near Duben during the 2003 breeding season(see fig. 22).

Anzahl BP im WP im Umfeld Summe 3- 2 2 2 x+ 2

*

1

RLD RLBB

Die Rohrweihe trat 2003 im WP nur Koller DL als Nahrungsgast auf. Ähnlich verhielt* nur Nahrungsgast