Möckel& Wiesner: Wirkung von Windkraftanlagen auf Brut- und Rastvögel
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signifikanten Veränderungen finden, die ursächlich auf das Errichten der WKA zurückzuführen waren.
Um mögliche Auswirkungen dieses WP auf den Bruterfolg des Weißstorchs zu ermitteln, wird der Bruterfolg der im näheren und weiteren Umfeld brütenden Paare innerhalb der 10 x 10 km messenden KF verglichen(Tab. 8). Dies erfolgt für jeweils drei Jahre vor(2000-2002) und drei Jahre nach Aufbau(2003-2005) der 19 neuen WKA . Demnach lassen sich keine Auswirkungen auf den regionalen Brutbestand des Weißstorchs belegen. Der dem WP am nächsten stehende Horst in Kaden zählte sogar zu den erfolgreichsten.
Tab. 7: Brutbestände ausgewählter Großvögel um den WP bei Duben (10 x 10 km inklusive WP) vor(Frühjahr 2000) und nach Aufbau der WKA (2003/05).
Table 7: Breeding populations of selected larger bird species in
of the wind farm near Duben before(spring 2000) and after the construction
of the wind farm(2003/2005).
Brutbestand(in BP) 2000 2003 2005 2 1
Großvogelart
Baumfalke keine Kranich Rohrweihe Rotmilan Schwarzstorch
Weißstorch
keine keine
1 1 1 2 1 6
1 1 ? 1 6
Schleiereule- temporäre Ansiedlung Tab. 8: Bruterfolg des Weißstorchs(Anzahl flügge juv.) im Umfeld des WP bei Duben vor(2000
Bestandsveränderung im Umfeld des WP
vorübergehende Abnahme vorübergehende Abnahme wohl keine
Seinem Horst treu blieb auch der Schwarzstorch (Abstand zur nächsten WKA knapp 3 km; Abb. 23). In den Jahren 1999 bis 2002, also vor Errichtung der 19 hohen WKA bei Duben , brütete er in drei von vier Jahren erfolgreich(1999: 3 juv., 2000 und 2002: je 2 juv.). Lediglich 2001 war die Brut erfolglos. Unmittelbar nach Aufstellung der WKA (2003) blieb der Bruterfolg zunächst aus. In den Jahren 2004 und 2005 flogen aber wieder ein bzw. drei Jungstörche aus.
4.1.3 Ziehende/rastende Vögel im Windpark bei Duben Im Juli 2003 wurden kleinere Trupps von Lachmöwe und Ringeltaube (jeweils bis 10 Ind .) beobachtet. Ende August erhöhte sich die Zahl rastender Vögel geringfügig, z.B. 26 Ringeltauben am 23.8., etwa 2.000 Stare und fünf Turmfalken am 24.8.03. Ein großer Starentrupp(anfangs etwa 1.500 Ind.) war bis in den Oktober hinein zu sehen(zuletzt 100-200 Ind .). Er flog zuweilen nur im Abstand von 5 m an den Masten der WKA vorbei. Im Oktober rasteten zudem mehr als 500 Buchfinken in einer Hecke, während 20 Wacholderdrosseln am ‚Waldrand Nahrung suchten. Obwohl es auf den Feldern im WP gute
the environs
Table 8: Breeding success of White Storks (number of fledged young) in the environs of the wind rap edingungen farm near Duben before(2000-2000) and after the construction of the wind farm(2003-2005). gab, nutzten ziehen
Horst
standort 2000 2001 2002 MW Kaden Niewitz Schiebsdorf Durchschnitt I Reichwalde Kasel-Golzig Gießmannsdorf Durchschnitt IT
Gesamtmittel
2 1 2 4 0 0 13 17 2 0 2 3 4 0 3 2,7 1,0 L7 2,0 13 1,7
3 2 0 1,7 2 0
2,0 2,7 0,0 1,6 13 17 2,3 1,8 1,7
2 3 0 1,7 2 0 3 1,7 1,7.
Anmerkungen:
MW, MW,
MW, Durchschnitt I Durchschnitt II
Gesamtmittel
4= Anzahl flügge gewordener Jungstörche
= Mittelwert aller betrachteten Horste
Anzahl flügger Jungstörche
2003 2004 2005
= Mittelwert vor Errichtung der 19 WKA (2000- 2002) — Mittelwert nach Errichtung der 19 WKA (2003- 2005) = Mittelwert des gesamten Zeitraums(2000— 2005)
= Mittelwert der Horste im Nahbereich des WP
= Mittelwert der Horste im weiteren Umfeld des WP
de Vögel dieses AnMW. MW. gebot kaum. So fehlten Kiebitze auf frisch eingedrillten Ackerflächen ebenso wie Wildgänse und Kraniche auf den Maisstoppeln. Am 16.10.03 überflogen 60 Feldgänse den WP in etwa doppelter Masthöhe, später noch einmal 40. Dieselbe Flugroute nutzten. 13: Kraniche (Abb. 24). Kein Trupp ließ sich im WP oder in dessen Nähe zur Nahrungssuche nie
4 2 2 1 0 0 20 3 2 3 27 23
2,7 2,0 0,0 1,6 23 0,7 3,0 2,0 1,8
23 23 0,0 1,6 1,8 1,2 2,7 19 17
0 3 1,7 1,4