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Band 15 Sonderheft
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_Otis 15(2007), Sonderheft

gänse erfasst, davon 5.700 auf dem Lichtenauer und 4.000 auf dem Schönfelder See(J. Illig, G. Wodarra). Am 17.10.2005 übernachteten 3.000 Feldgänse in der Tornower Niederung und 2.500 auf dem unmittelbar benachbarten Lichtenauer See(Abb. 28).

Als Rastgewässer für durchziehende Vögel fun­gierte in den 1980er Jahren auch der Stoßdorfer See (ScHULZE 1988). Hier schliefen regelmäßig bis 5.000 Saatgänse(Herbst 1981, ILLIG et al. 1995). Später blieben die Zahlen jedoch hinter denen vom Lichte­nauer See zurück. So übernachteten im Herbst 2005 nur bis zu 900 Feldgänse auf dem Stoßdorfer See (Ausweichschlafplatz, Abb. 28).

Die größte Bedeutung als Schlafgewässer hatte Mitte Oktober 2005 der Schlabendorfer See, wo bis zu 55.000 Feldgänse erfasst wurden. Seine Nutzung stieg in den letzten Jahren sprunghaft an. Weitere Gänse nächtigen auf den weiter südlich liegenden Gewässern Drehnaer und(seltener) Stiebsdorfer See(Abb. 28).

Das Maximum bei den rastenden Feldgänsen wurde im Herbst 2002 vom 16.-18.11., 2003 am 26./27.10., 2005 aber schon am 17.10. registriert. Damals fielen abends etwa 50.000(2002), fast 24.500(2003) bzw. über 69.000(2005) nordische Gänse auf den Schlafgewässern im Luckauer Becken ein. In den Jahren 2003 und 2005 verteilten sie sich wie folgt(Abb. 28): Gewässer Herbst 2003 Lichtenauer See 15.500 2.500 Tornower Niederung- 3.000 Stiebsdorfer See 3.300 ­Schlabendorfer See 2.500 55.000 Drehnaer See 2.000 7.200 Stoßdorfer See 450 900 Schönfelder See 106 ­Borcheltsbusch 600 660

Ende Oktober/Anfang November nimmt der Rast­bestand ab: im Jahre 2003 von vorher 24.500 auf 14.900 Gänse am 31.10., 6.730 am 9./10.11. sowie 4.760 am 23./24.11. Danach waren sie vollständig abgezogen. Lediglich am 8.12.2003 wurden noch 130 Ind. auf dem Drehnaer See bemerkt.

Die Nahrung suchenden Gänse halten sich tags­über auf den Feldern auf. Auch auf den Äckern im heutigen WP bei Duben wurden vor dessen Er­richtung Gänse beobachtet, die den Schlaf­gewässern in der Bergbaufolgelandschaft Schlabendorf-Nord zuzuordnen waren. Im Maximum waren es 1.350 Vögel(13,9% des Rastbestandes). Im Herbst 2003 und 2005 gab es

Herbst 2005

keine Wechselbeziehungen mehr zwischen der Dubener Platte und diesen Gewässern. Damit mie­den die Wildgänse nun die früher genutzten Nahrungsgründe in 9 km Entfernung von ihren Übernachtungsplätzen.

Dies trifft auch auf die aktuell geringe Zahl der auf diesen Gewässern übernachtenden Kraniche zu. Sie flogen bislang zur Nahrungssuche nur sel­ten bis auf die Dubener Platte und übernachteten im Herbst 2005 bevorzugt in der neu entstandenen Flachwasserzone der Lorenzgrabenniederung. Mit insgesamt 4.500 Kranichen wurde im Herbst 2005 (Abb. 28) das bisherige Maximum von 1999(da­mals im Borcheltsbusch) noch übertroffen, was die große Bedeutung des Luckauer Beckens als Rastgebiet für durchziehende Kraniche unter­streicht. Lübbenauer

Wiesenspreewald

Im Winter sowie zu den Zugzeiten(Frühjahr, Herbst) ist vor allem das_Feuchtgebiet Kockrowsberg" für die Wasser- und Watvogelrast von Bedeutung. Die Maxima ausgewählter Arten aus den Jahren 1990 bis 1995 verdeutlichen dies (WEIß 2003):

- bis 10.000 Saat-+ Blessgänse bis 2.000 Stockenten

‚bis 1.500 Kraniche

bis 500 Krickenten

bis 500 Bruchwasserläufer bis 24 Dkl. Wasserläufer bis 400 Bekassinenbis 18 Grünschenkel

Von den aufgeführten Vogelarten dürften aber lediglich die nordischen Gänse und Kraniche ein­mal bis zum WP bei Duben verstreichen.

Starke Röhrichtentwicklung führte nach 1993 zur Verschlechterung der Rastbedingungen für Krani­che und Gänse, so dass dieses Gebiet Mitte der 1990er Jahre vorübergehend an Bedeutung verlor. Im Winter 1994/95 wurden nur noch max. 3.200 Wildgänse gezählt(RUTSCHKE& NAACKE 1995), im Herbst 1999 bis 600 Kraniche und etwa 2.000 nordi­sche Gänse(T. Noah).

Im Herbst 2003 schliefen im Wiesenspreewald wieder 3.650 nordische Gänse, während die Anzahl der Kraniche im Maximum 2.080(2002) bzw. 1.580 (2003) erreichte. Etwas geringer fielen die Werte im Herbst 2005 aus, als im Maximum 900 Kraniche und 1.800 Feldgänse im Polder Kockrowsberg über­nachteten. Letztere wurden am 17.10. erfasst, also in der Nacht, in der schon auf den Gewässern um Luckau über 69.000 Feldgänse schliefen. Mit weite­ren 9.500 Gänsen auf den Schlepziger Teichen

bis 300 Pfeifenten

- bis 200 Weißstörche ‚bis 150 Kampfläufer ‚bis 100 Singschwäne