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flog bei dichtem Nebel eine nicht genau ermittelte
Anzahl von ihnen parallel zur nördlichen Reihe der
WKA in Richtung Westen. Vier Tage später erreichte
der Gänsezug seinen Höhepunkt:
- 48 nordische Gänse zogen etwa 90 m hoch nach Südwest (geringster Abstand zu den WKA etwa 250 m),
‚später zogen mind. 40 nordische Gänse parallel zur nördlichen Reihe der WKA nach Westen(Abstand zu den WKA konstant 400 m),
» danach beflogen mind. 45 nordische Gänse die gleiche Trasse.
In den beiden letzten Fällen könnte der West-Ost ausgerichtete Bischdorfer See(Abb. 10) als Leitlinie gewirkt haben. Dies gilt auch für mind. 50 nordische Gänse, die am 21.11.2003 etwa 80 m hoch den WP im Abstand von etwa 300 m passierten. Fünf Tage vorher flogen mind. 75 im Abstand von 100 bis 150 m am Nordrand des WP entlang (Flughöhe etwa 100 m) und schwenkten unmittelbar danach scharf nach Süden ab(deutliches Ausweichen gegenüber den WKA). Am 9.11.2003 passierten über 200 nordische Gänse zum Bischdorfer See fliegend etwa 80 m hoch im Abstand von 100 m die WKA.
Der Zug des Kranichs berührte die KF erstmals am 13.10.2003. Ein aus 56 Ind. bestehender Trupp passierte von Nordosten kommend die WKA im Abstand von rund 100 m(Flughöhe etwa 120 m), um dann über der Dubrauer Höhe durch Kreisen zunehmend an Höhe zu gewinnen. Nach 7 min. waren die Vögel so hoch, dass sie mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen waren, und flogen nach Südwesten ab. Drei Tage später passierten 64 Kraniche die nördliche Reihe der WKA im Abstand von etwa 150 m. Bei einer Flughöhe von rund 200 m flog der Trupp höher als die Gesamthöhe der WKA(97 m). Eine Stunde später erschienen zwei weitere Ind., die bei etwa gleicher Flughöhe den WP passierten, ohne dass eine Ausweichbewegung festzustellen war.
Ebenfalls am 16.10.2003 tangierten vier Kiebitze den WP, die nur 30 m hoch flogen(geringster Abstand zu den WKA rund 200 m). Drei Tage vorher hatten mindestens 50 Ind. den WP im Abstand von etwa 100 m passiert. Der nur 50 m hoch fliegende Trupp zog entlang der Böschung des Restloches, wobei der Bischdorfer See wohl als Leitlinie fungierte.
An diesem neuen Gewässer hielt sich im Oktober/November 2003 regelmäßig ein ad. Seeadler auf. In den WP hinein flog er nie. Am 9.11.2003 passierte er einmal die WKA im Abstand von etwa
/Otis 15.2007), Sonderheft
100 m(Flughöhe 70 m). Einzelne Rotmilane, Habichte, Sperber, Mäusebussarde und Turmfalken waren in der Randzone des WP zu sehen. In seinem Zentrum wurden sie im Winter nicht festgestellt. Nur der Kolkrabe war hier regelmäßig anzutreffen.
Der Kleinvogelzug war im Oktober/November recht unauffällig. Lediglich Goldammern(bis 70 Ind .) und Grünfinken(bis 40 Ind .) traten häufiger in Erscheinung. Bemerkenswert ist ferner das kurzzeitige Auftreten eines Raubwürgers.
Im Dezember/Januar wurden zwölf Vogelarten als Überwinterer notiert(Tab. 24). Es waren Einzelvögel oder kleine Trupps. Eine Schar aus 24 Wacholderdrosseln zog etwa 120 m entfernt an den WKA vorbei(Flughöhe 15 m). Ihr Ziel waren die Obstgärten der Ortslage Dubrau(hier später mind. 70 Ind .). Am 30.12.2003 passierte wiederum ein Trupp den WR, wobei die erneut nur 15 m hoch fliegenden Vögel einen Mindestabstand von 100 m zu den WKA wahrten.
Der Frühjahrszug setzte 2004 bereits im Februar ein. So tangierte am 6.2.2004 ein Trupp nordischer Gänse(45 Ind .) den WP nur 35 m hoch fliegend im Abstand von 300 m. Den gleichen Flugweg wählten zwölf Ind. am 20.3.2004 als sie 70 m hoch fliegend den WP im Abstand von rund 200 m passierten.
Ansonsten verlief der Frühjahrszug recht unauffällig. Stockenten, Seeadler und Kormorane flogen den Bischdorfer See an, fehlten aber in der Nähe des WP. Selbst der Raubwürger bevorzugte das Umfeld. Lediglich am 17. April jagte eine Rohrweihe ohne Scheu zwischen den Masten der WKA. Eine am 21. und 25.4.2004 beobachtete Kornweihe beschränkte sich dagegen auf das dem WP vorgelagerte Böschungssystem(Abb. 10).
4.5.3 Kollisionsopfer im Windpark bei Bischdorf Beim ersten Besuch des WP am 7.4.2003 wurde eine frischtote Feldlerche gefunden(30 m vom Mastfuß der WKA entfernt). Bei den systematischen Kontrollen vom 1.5.2003 bis zum 30.4.2004 gab es ein weiteres Kollisionsopfer, eine am 2.5.2003 gefundene Singdrossel. Sie lag 20 m vom Mastfuß einer WKA entfernt(Liegedauer ein Tag). Beide Todesopfer wurden während des Frühjahrszuges am Nordrand des WP gefunden (Abb. 48).