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Ein Paar des Ziegenmelkers bewohnte 1999 den Standort des heutigen WP. Im Frühjahr 2003 brüteten zwei Paare auf der KF, allerdings beide an deren Peripherie und damit in einem vergleichsweise großen Abstand zu den WKA.
Bei Heidelerche und Schafstelze liefern allein die Bestandszunahmen(Tab. 30) Indizien dafür, dass diese Arten durch die Errichtung der vier WKA nicht beeinträchtigt wurden. Die Bestandszunahmen von Schafstelze und Ortolan sind aber wohl ursächlich auf den aktuell dominierenden Getreideanbau zurückzuführen.
Obgleich sich die eingetretene Verdoppelung des Brutbestandes der Grauammer mit einer großräumigen Bestandszunahme deckt, kann man dies dennoch als Beleg fehlender Sensibilität gegenüber WKA werten. Selbiges gilt wohl auch für Brachpieper und Schwarzkehlchen, die 1999 auf der KF fehlten, im Jahre 2003 aber in der Nähe der WKA zur Brut schritten.
An den heutigen Standorten der vier WKA bei Woschkow siedelten 1999- wie auch 2003- neun Paare des Neuntöters. Allein die Gegenüberstellung der Revierverteilung der beiden Jahre zeigt, dass von einer Verdrängung durch den Betrieb der vier WKA keine Rede sein kann(Abb. 54). Dies gilt auch für den Raubwürger(Abb. 53). Unklar bleibt letztlich nur der Rückgang bei der Turteltaube.
4.7.2 Wertgebende Brutvögel im Umfeld des Windparks bei Woschkow Zwei Brutplätze des
(Oris 152007) Sonderheit
Jahre 2002 hielt sich hier erstmals nur ein Paar auf, das nicht zur Brut schritt. Im folgenden Jahr blieb es bei sporadischen Horstbesuchen eines Einzelvogels.
Im Umfeld des WP gelang ein Brutnachweis des Wiedehopfes 1,1 km vom WP entfernt. An zwei weiteren Stellen bestand Brutverdacht(Abstand zum WP jeweils 3 km; Abb. 55). Außerdem wurden im untersuchten 5 km-Radius um den WP neun Vorkommen des Wendehalses gefunden(nächstes Revierzentrum 1,5 km entfernt).
Ans Wasser gebundene Vögel nisteten im Jahr 2003 am Woschkower Teich(ein BP Teichralle; Abstand zum WP 750 m), an der Schniegelmühle(je ein BP Rohrweihe, Schellente und Teichralle; Abstand zum WP 4,5 km) sowie am Michlenzteich(je ein BP Schellente und Teichralle; Abstand zum WP 4,9 km). An allen drei Gewässern brütete außerdem die Stockente.
Am Spülsaum des Greifenhainer Sees lebten sechs Paare des Flussregenpfeifers(nächste Ansiedlung 1,9 km vom WP entfernt), während in von Ruderalflächen geprägten Zonen 2003 fünf Reviere des Rebhuhns kartiert wurden(nächste Ansiedlung 750 m entfernt). Dazu kamen im untersuchten Areal vier Vorkommen des Ziegenmelkers(nächste Ansiedlung 1,5 km entfernt; Abb. 55).
In den Kiefernforsten um den WP bei Woschkow wurden zudem drei Reviere der Waldschnepfe (nächste Ansiedlung 1,5 km von den WKA entfernt) sowie fünf der Turteltaube kartiert(nächste Ansiedlung 1,2 km entfernt). Der Kolkrabe hatte seinen
Schwarzmilans wurden Tab. 31: Im Umfeld des WP bei Woschkow im Jahr 2003 brütende Großvögel. in knapp 5 km Entfer- Table 31: Large breeding bird species in the surrounding of the wind farm near Woschkow in
nung zum WP gefun- 2003. den. Dazu kommen drei Vorkommen des Rotmi- Art D lans im 5 km-Radius TU A eißstorch um den WP(nächstlie- Schellente gendes Revierzentrum Schwarzmilan 3,4 km entfernt). Seit Rotmilan 1995 brütet der Fisch- Rohrweihe adler auf einem 110 kV- Fischadler Hochspannungsmast Rebhuhn im Abstand von etwa Teichralle 5 km zum WP(Tab. 31, urre eara Abb. 55). aldschnepfe Auch der Weißstorch Turteltaube brütete 5 km vom WP En Ent entfernt in Altdöbern . WE er w; Über viele Jahre wurde K IL abe; : ff olkrabe erfolgreich gebrütet. Im
Rote Liste
Bestand im Umfeld des WP KGesamtBB(Radius 5 km) bestand* 1
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* Gesamtbestand: Summe der im WP(Tab. 30) und in seinem Umfeld festgestellten BP