Heft 
Band 15 Sonderheft
Seite
87
Einzelbild herunterladen

87

Möckel& Wiesner: Wirkung von Windkraftanlagen auf Brut- und Rastvögel

bestätigt wurden(Abb. Tab. 34: Minimale Abstände der Revierzentren ausgewählter Brutvögel zu den WKA bei

56). Die abendlichen

Dollenchen(vgl. Abb. 56, 57).

Balzflüge erfolgten im Minimum 850 m von der nächsten WKA entfernt

(26.4. und 5.5.2005). Art

D Weißstorch 3 Rotmilan£ Heidelerche 3 Schafstelze ­Braunkehlchen Neuntöter ­Ortolan 2

4.8.3 Ziehende/rasten­de Vögel im Windpark bei Dollenchen

Ab Anfang Juni wurden die ersten Trupps junger Stare im WP auf frisch gemähten Wiesen be­

Rote Liste

Table 34: Minimal distances of territory centres of selected breeding bird species from the tur­bines in the wind farm near Dollenchen(see fig. 56, 57).

Bestand im WP Abstand zur am nächsten BB(in BP) stehenden WKA

3 420 m

3 300 m

3 200 m

- 50m

3<50m

- 80m

3 200m

merkt, z.B. 150 Vögel am 8.6. Tab. 35: Bruterfolg des Weißstorchs(Anzahl flügger juv.) im Umfeld des WP bei und etwa 110 am 16.8.2005. Dollenchen seit dem Jahre 2000.

Dazu kamen acht Rauchschwal­ben am 16.8. sowie 14 Mistel­drosseln am 26.8.2005. Die Stop­pelfelder nutzten im Sommer Jahr

Mäusebussarde sowie Rot- und, Schwarzmilane(jeweils bis vier Ind .), Turmfalke, Sperber und 4 Rohrweihe(Einzelvögel) zur Nahrungssuche. Am 16.8.2005 4* flog ein immaturer Seeadler in 2

etwa doppelter Baumhöhe in 14

Richtung WP. Er schwenkte über derWaldnase den WKA aus­weichend ab. Bemerkenswert für den August sind weiterhin Konzentrationen des Kolkraben auf den frisch um­gebrochenen Äckern, z.B. 65 am 16.8. und 54 am 26.8.2005. Dabei wurde selbst das Zentrum des WP aufgesucht.

Während des Herbstzuges von September bis Ende November wurden auf der KF 25 ziehende oder rastende Vogelarten notiert(Tab. 36). So näherten sich am 15.11.2004 etwa in Masthöhe der WKA fliegend sieben Singschwäne(2 ad., 5 juv.) bis auf etwa 180 m(Abb. 58). Sie landeten dann aber nicht auf dem Winterraps am Rande des WP. Aus­weichbewegung ähnlicher Art wurden am 21.10.2004 bei einem Saatganstrupp(49 Ind .) fest­gestellt, als sich dieser in doppelter Masthöhe flie­gend dem WP näherte. Kurz vor Erreichen der WKA drehten die Vögel ab und setzten wenig später ihren Flug in der ursprünglichen Richtung fort(Abb. 58).

Am 3.9.2004 rasteten 480 Kiebitze(zusammen mit 45 Staren) auf einem frisch gescheibten Stoppelfeld (Entfernung zur nächsten WKA etwa 300 m). Wäh­rend die Zahl der Stare in den nächsten vier Wochen

(s. Kap. 4.8.4)

BP ohne juv.

Table 35: Breeding success of the White Stork (number of fledglings) in the environs of the wind farm near Dollenchen from 2000 onwards.

Horststandort Summe flügger

Dollenchen Windmühlen Wormlage Jungstörche

BP ohne juv. 1 3 3 3 ) 3 ) Horst nicht 3 ) besetzt 3 ) BP ohne juv. 3 12 9

* ein juv. unmittelbar nach dem Ausfliegen im WP bei Dollenchen verunglückt

konstant blieb, waren es bald nur noch 85 bis 90 Kiebitze. Einzelne näherten sich bis auf 80 m den WKA (Abb. 58). Am 27.9.2004 wurden noch 35 Kiebitze gezählt. Bis Anfang Oktober waren Kiebitze und Stare abgezogen.

Ein Trupp aus 19 Hohl- und sechs Ringeltauben suchte am 15.9.2004 auf einem Stoppelfeld Nahrung (minimaler Abstand zum WP 300 m), während am 7.10.2004 in halber Masthöhe zwölf Feldlerchen mitten durch den WP flogen. Zeitgleich rasteten 60 Ind. im Nahbereich auf frisch gekeimter Saat.

Finkenvögel hielten sich in kleineren Trupps stän­dig im WP auf, wobei die Grünfinken(18-32 Ind .) im November regelmäßig in einer Eiche unweit einer WKA rasteten(Abb. 59).

Von Dezember bis Februar wirkte dann der WP wie ausgestorben. Nur Mäusebussard, Buntspecht, Goldammer und Kolkrabe waren in kleiner Zahl präsent(Tab. 36).

Erst im März zog im WP wieder Leben ein(16 Vo­gelarten; Tab. 36). Hervorzuheben sind- wie im