Abb. 71: Besetzter Fuchsbau im WP bei Bischdorf, Sommer 2003. Foto: W. Albrecht.
Fig. 71: Occupied fox den in the wind farm near Bischdorf, summer 2003.
100 m, weitere 26% 100 bis 300 m von derartigen Strukturen entfernt. Ständen alle WKA weiter als 100 m vom Wald entfernt, wären demnach 44% der Verluste zu vermeiden gewesen, bei einem Abstand von 200 m 62% und bei einem Abstand von über 300 m sogar 70%.
Vögel verunfallten an allen untersuchten Typen von WKA , ja selbst an den Abspannseilen der zur Windmessung aufgestellten Masten(Tab. 49, Abb. 6). Dabei verunglückten an den niedrigen Anlagen der Typen“AN Bonus 600”,“E 40” und“S 46”(24% der untersuchten WKA ) anteilmäßig mehr Vögel (48% aller Opfer) als an den höheren WKA der anderen Typen(Tab. 50). Der Unterschied ist allerdings gering(weiterer Untersuchungsbedarf).
‚Otis 15(2007), Sonderheft
Bleibt noch die Frage, ob sich der grüne Anstrich am Mastfuß bei allen WKA der Firma“enercon ” mindernd auf die Vogelschlaggefahr ausgewirkt hat. In diese Untersuchung wurden 48 derartige WKA einbezogen(von 131= 37%). An ihnen fielen 13 der 33 Vogelschlagopfer(ohne Anflugopfer am Windmessmast) an. Dies sind 39% und damit geringfügig mehr als anteilig zu erwarten gewesen wäre. Somit bringt der Anstrich gegenüber den das Sonnenlicht grell reflektierenden Masten der anderen Hersteller offenbar für Vögel keinen Vorteil.
Gänse, Kraniche und Kiebitze fehlten als Opfer, obgleich sie in großer Zahl durch die Niederlausitz ziehen und hier längere Zeit rasten. Im Herbst gab es häufig Wetterlagen, bei denen man infolge Nebel die Türme der WKA selbst aus geringer Entfernung kaum noch wahrnahm. Zudem überbrücken diese Arten größere Entfernungen regelmäßig in der Nacht. Offenbar sind sie gut in der Lage, die WKA als Gefahr zu erkennen und rechtzeitig auszuweichen. Die Scheu gegenüber diesen Strukturen hilft ihnen dabei ebenso wie der Umstand, dass sie weite Strecken in einer deutlich über der Höhe(jetziger) WKA liegenden Flugbahn zurücklegen.
Die Frage, ob nicht flugfähige Aasverwerter(Fuchs, Dachs) die Fundrate von Kollisionsopfern signifikant beeinflussen, konnte nicht zufriedenstellend geklärt werden(nur eine gezäunte WKA ). Dem Verlustmonitoring sollte deshalb zukünftig das Hauptaugenmerk gelten. Dabei ist der methodische Ansatz zu verbessern. Wichtiger noch als eine Einzäunung der WKA ist ein dauerhaft sehr niedriger Bewuchs im zu untersuchenden Areal(Abstimmung mit den Flächennutzern), so dass die verunfallten Vögel auch wirklich gefunden werden können.
Neben Vögeln verunfallten an den untersuchten WKA in der Niederlausitz außerdem mind. 19 Fledermäuse(Tab. 51). Da die Suche noch mehr als bei den meist größeren Vögeln durch hochwachsende Pflanzen im Umfeld der WKA stark erschwert war, dürfte diese Zahl nur einen Teil der tatsächlichen
Tab. 50: Verteilung der Vogelschlagopfer in den untersuchten WP auf niedrige(Typen“AN Bonus 600”,“E 40” und“S 46”)
Table 50: Distribution of bird mortalities caused by lower and higher turbine types in the wind farms under study.
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Anteilan verunglückte Vögel verunglückte Fledermäuse Stichprobe Stück Anteil Stück Anteil „AN Bonus 600“,„E 40“ und„S 46“ 24% 16 48% 7 37%
übrige Typen* 76% 17 52% 12 63% Summe 100% 33** 100% 19 100%