Otis 16(2008): 1-52
2005
Hartmut Haupt , Hannemannei 8, 15848 Beeskow Wolfgang Mädlow, Konrad-Wolf-Allee 53, 14480 Potsdam Dr. Ulrich Tammler, Bottwarstraße 18, 70435 Stuttgart
Einleitung
Im avifaunistischen Jahresbericht für das Jahr 2005 werden die wesentlichen Feststellungen zu Brut-, Rast- und Gastvorkommen, Durchzug, Erst- und Letztbeobachtungen sowie sonstigen interessanten Sachverhalten von 273 in diesem Jahr nachgewiesenen und als Wildvögel eingestuften Vogelarten aus Brandenburg und Berlin zusammengestellt. Weiterhin werden die Beobachtungen von zehn Vogelarten aufgelistet, die auf verschiedenen Wegen aus Gefangenschaft ihre Freiheit erlangten oder als Neozonen sich bereits außerhalb des Bearbeitungsgebietes etabliert haben.
Der Bericht basiert auf der Auswertung der umfangreichen Datenmeldungen der Vogelbeobachter in Brandenburg und Berlin für das Beobachtungsarchiv der ABBO und der Datenbank der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg, die mit 48.000 Datensätzen in einer Winart-Datei gespeichert sind. Wie bei den vorherigen Jahresberichten werden Angaben zu Brutvorkommen und Bestandszahlen gefährdeter und seltener Vogelarten größtenteils aus dem Jahresbericht der Vogelschutzwarte(RysLAvy 2007) zitiert und Daten aus Berlin den ausführlichen
Zusammenstellungen im Beobachtungs- und Brutbericht der Berliner Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft(BOA 2006a, b) entnommen.
Im Jahr 2005 begannen großflächige Erfassungen ausgewählter Brutvogelarten im Rahmen der sogenannten„Ersterfassung“ in den Europäischen Vogelschutzgebieten(SPA). Die Ergebnisse dieser Kartierungen sind in den Brutvogelbericht von RysLAvY(2007) und damit auch in diesen Bericht eingeflossen. Weiterhin wurde eine kleine Auswahl großflächiger Bestandsdaten mittelhäufiger Arten aufgenommen. Bei den genannten Bestandsdaten handelt es sich ausschließlich um Kartierungsergebnisse nach den international üblichen Erfassungsrichtlinien.
„Seltenheiten“(entsprechend Meldeliste in Otis 9: 137-142) wurden grundsätzlich nur aufgenommen, wenn eine Dokumentation eingereicht und von der AKBB anerkannt wurde. Die in die Zuständigkeit der DSK fallenden seltenen Vogelbeobachtungen stehen aber unter dem Vorbehalt der späteren DSKEntscheidung. Auffällig hohe Rastzahlen wurden in einigen Fällen dann nicht gewertet, wenn es sich offensichtlich um sehr grobe Schätzwerte handelte oder wenn Vergleichszählungen anderer Beobachter aus dem gleichen Zeitraum deutlich niedrigere Werte ergaben. Hier wurde kritischer vorgegangen als