Heft 
Band 17
Seite
126
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Otis 17(2009)

Tab. 1: Wasservogelzählgebiete in Brandenburg mit 100 und mehr Zählungen seit 1963.

Zählgebiet

Zählungen

Talsperre Spremberg- Spree bei Bräsinchen Havel(Fähre Ketzin-Alt Paare)- Trebelsee Zeuthener See

Elbe km 454-462/ Wittenberge - Cumlosen Schwielowsee

Fischteiche bei Buchwäldchen und Altdöbern Potsdamer Stadthavel- Tiefer See

Parsteiner See- Pehlitzer Bucht- Prottenlanke

139 131 127 127 124 122 120 17

Templiner See(südl. Eisenbahndamm), Petzin-See 117

Grimnitzsee Felchowsee

113 113

Oder(Alte Oder Zaton/Schwedt- Alte Oder Ognica) 113

Stöbber(Galgenberg-Buckow)- Schermützelsee

Elbe km 445-454/ Bälow- Wittenberge

112 m

Oder(Stützkow/Piasek- Alte Oder Zaton/Schwedt ) 110

Teichgebiet Peitz- Bärenbrück- Lakoma Oder(Ognica- N Widuchowa) Grubenrestseen um Lauchhammer

109 108 107

Stöbber(Damm Mühle- Altfriedland)- Altfr. Teiche 107

Stechlinsee

Stoßdorfer See(Grubenrestsee) Stradower Fischteiche Werbellinsee

Unterhavel(Brandenburg Stadt)

107 105 104 102 100

Gülper See mit Rhinmündung und Küdden 100

Aktuell werden Wasservögel in rund 110 Gebieten in Brandenburg an mindestens einem Termin im Win­terhalbjahr gezählt. Dabei sind etwa 160 Zähler/­innen beteiligt. Pro Saison kommen ca. 800 Zähl­bögen(=Zähltermine pro Gebiet) zusammen. Bei einem angenommenen Zeitbedarf von 3 Stunden pro Zählung werden derzeit also alljährlich mind. 2.400 Stunden Geländearbeit geleistet! Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, dass in vielen Ge­bieten zwei oder mehr Zähler gemeinsam unterwegs sind oder die Zählungen in großen Gebieten deutlich mehr Zeit erfordern. Auch Fahrzeiten und der Auf­wand für das Ausfüllen und Versenden der Bögen sind bei diesem Wert noch nicht berücksichtigt. Be­sonders hervorzuheben ist, dass- neben der Arbeit der Naturwachtmitarbeiter und-mitarbeiterinnen in den Großschutzgebieten- diese Zählungen zum großen Teil ehrenamtlich erfolgen.

Das Sammeln dieser Daten ist natürlich kein Selbstzweck, auch wenn für die meisten Beteilig­ten sicherlich die Freude an der Vogelbeobachtung eine wichtige Motivationsquelle ist. Erst die lang­fristige und kontinuierliche Durchführung der Erfassungen in so vielen Zählgebieten schafft eine verlässliche Grundlage für die Abschätzung der Populationsgrößen von Wasservögeln. Gerade bei

Arten, die in unzugänglichen arktischen Gebieten brüten, sind die Erfassungen in Rast- und Über­winterungsgebieten die einzige Möglichkeit, ihre Populationsgrößen verlässlich zu ermitteln.

Erst anhand der langjährigen Datenreihen lassen sich Bestandsveränderungen dokumentieren. In Kombination mit Beringungsergebnissen können die wichtigsten Rastgebiete für einzelne Arten er­mittelt oder auch veränderte Rastgewohnheiten erkannt werden. Auch die Bedeutung einzelner Gebiete für Wasservogel kann nur bei Vorliegen mehrjähriger Zählergebnisse zuverlässig einge­schätzt werden. Dies spielt z.B. auch eine wichtige Rolle bei der Abschätzung von Auswirkungen ge­planter Vorhaben und Projekte in Rastgebieten. Da viele Zähler bei Schwänen auch die Jungvogelan­teile erfassen, sind Aussagen zum jährlichen Brut­erfolg der Arten möglich und ergeben interessante Erkenntnisse. Auch für konkrete Stellungnahmen zu naturschutzpolitischen Fragen bieten die Daten eine gute Grundlage, so z.B. zu einer regionalen Diskussion über die Häufigkeit des Kormorans im Spreewald im vergangenen Winter.

Die wichtigste Aufgabe der Zukunft ist es, die Zählungen weiterhin engagiert fortzuführen und die gute Gebietsabdeckung und Zählintensität bei­