Heft 
Band 18
Seite
111
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Kleine Mitteilungen

Otis 18(2010): 111-118

Weißkopf-Ruderente(Oxyura leucocephala) auf dem Felchowsee

Winfried Dittberner& Ulf Kraatz

DITTBERNER, W.& U. Kraatz(2010): Weißkopf-Ruderente(Oxyura leucocephala) auf dem Fel­

chowsee. Otis 18: 111-112.

CC Vom 27.9. bis 31.10.2009 konnte am Felchowsee eine weibliche Weißkopf-Ruderente beobachtet und von etlichen Beobachtern bestätigt werden. Diese Beobachtung stellt den dritten Nachweis

der Art in Brandenburg dar.

DITTBERNER, W.& U. Kraatz(2010): White-headed Duck(Oxyura leucocephala) on Lake Fel­

chow. Otis 18: 111-112.

A female White-headed Duck was seen on Lake Felchow from 27. September to 31. October 2009. It is the third record for this species in the federal state of Brandenburg .

Winfried Dittberner, Postfach 10 05 40, 16295 Schwedt/Oder ; E-Mail: parva@gmx.net Ulf Kraatz, Försterweg 24, 16306 Casekow OT Blumberg; E-Mail: c.,fleske@gmx.net

Am 27. September 2009 entdeckt U. Kraatz im Na­turschutzgebiet Felchowsee/Landkreis Uckermark eine Ruderente. Nach genauem Studium der Merk­male mit seinem Spektiv bestimmt er sie als weib­chenfarbige Weißkopf-Ruderente. Er stellt die Be­obachtung ins Internet. Daraufhin bestätigten z. B. H. Haupt(Beeskow ), W. Schreck(Berlin ), C. Bock (Berlin ), J. Bellebaum(Angermünde ) das Vorkom­men. Die Verfasser verfolgten den Rastaufenthalt der Weißkopf-Ruderente bis 31. Oktober 2009. Im Folgenden werden die erkannten Merkmale und Verhaltensbeobachtungen mitgeteilt. Die Beobach­tungsdistanz lag zwischen 200 und 800 m. Neben Feldstechern(10 x 50) setzen wir Spektive mit bis zu 60-facher Vergrößerung ein.

Merkmale

Der Vogel war etwa so groß wie eine Schellente. Der Kopf wirkte auffällig groß. Der Oberkopf war graubraun. Ein markantes weißes Band unter dem Auge zog sich vom oberen Schnabel bis zum Hinterkopf. Daran schloss sich eine dunkelgraue Färbung zur Wange hin an. Das Kinn und der Vorderhals waren weiß. Die Unterseite war heller als die einheitlich graubraune Oberseite. Der

grau gefärbte Schnabel war gerade mit deutlicher Auftreibung zur Schnabelbasis hin. Beim Kom­fortverhalten waren auch die hellen Beine gut sichtbar. Sie wiesen keine Markierung auf. Im Schwimmen fiel der aufgestelzte Schwanz auf. Die Flügel waren oberseits einfarbig dunkelgrau. Das Flugbild war durch kurze, rundliche Flügel gekennzeichnet.

Verhalten

Während des Rastaufenthalts bevorzugte die Weißkopf-Ruderente einen interspezifischen Zu­sammenhalt mit Schellenten(Bucephala clangu­ la ). Ferner hielt sie sich auch enger an Tafelenten (Aythia ferina) und Reiherenten(Ayfhia fuligula). Zwischen den zu Hunderten auf dem See rastenden Löffelenten(Anas clypeata), Schnatterenten(Anas strepera) und Krickenten(Anas crecca) rastete sie seltener.

In den ersten Tagen sahen wir die Weißkopf-Ru­derente hauptsächlich im mittleren Bereich des Sees. Später bevorzugte sie die Nord- und Westseite des Gewässers. Hier lagen die Tauchtiefen um einen Meter. Die Tauchdauer war länger als bei den zur selben Zeit untertauchenden Schell-, Tafel- und