Kleine Mitteilungen
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Abb. 1: Im Schnee„zur Fütterung“ gelandeter Steinkauz. Foto: W. Jaschke.
und krallte sich kurzzeitig am Höhleneingang fest, um anschließend auf einer Ecke des Hausdaches zu landen. Erst durch meine Annäherung flog der Bussard schließlich ab.
Zum Verhalten
Der auf unserem Hof zu gefütterte Steinkauz wechselte oft seinen Ansitz. Man musste abends bei dem vorhandenen Hoflicht mitunter eine Weile suchen - wo ist er denn heute?
Die Mäuse wurden nur ausgesetzt, wenn wir gesehen hatten, wo der Kauz saß und wir sicher sein konnten, dass er freie Sicht auf die Beute hatte. Ein schneller Zugriff wie am ersten Tag erfolgte eher selten. Die Maus musste sich zumindest bewegen um einen Angriff auszulösen. Mitunter erfolgte die Erbeutung erst, nachdem die Maus schon längere Zeit umhergelaufen war, dadurch entkamen gelegentlich auch einzelne.
Wie oben schon erwähnt blieb der Kauz nach dem Ergreifen der Maus für gewöhnlich eine Weile (mitunter mehrere Minuten) am Boden sitzen, was bei derartigen Aktionen am Tage für den Kauz das Risiko erhöht, selbst Beute von Taggreifvögeln zu werden. Oft trug der Steinkauz die Mäuse in seine Röhre, die dazu allerdings häufig auf Umwegen an
geflogen wurde. Vermutlich wurde die erste Beute des Abends meistens gleich verzehrt, denn das erneute Erscheinen des Kauzes dauerte nach der ersten Maus in der Regel länger als nach der zweiten oder dritten.
Einige Male flog er mit der Beute, teils auch auf Umwegen, in Richtung der Bruthöhle auf dem anderen Grundstück. Ob er dort eventuell sein Weibchen mit versorgte bleibt Spekulation. Ebenso ungeklärt bleibt die Frage, ob die in die Steinkauzröhre auf unserem Hof eingetragenen Beutetiere von beiden Partnern genutzt wurden. Auch wenn auf unserem Hof immer nur ein Kauz zu sehen war und das Verhalten, sowie das Aussehen meist für dasselbe Tier(Männchen?) sprachen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch sein Partner bei der Jagd auf dem Hof beteiligt war.
Ergebnis
Dieses Brutpaar überlebte den Winter und in der bekannten Bruthöhle wurden im Jahr 2010 zwei Jungvögel flügge. Etliche Ornithologen, die vordergründig zur Trappenbeobachtung kommen, kennen inzwischen diesen Steinkauzbrutplatz und konnten sich auch wieder am Anblick der kleinen Kobolde erfreuen.