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Unter Federführung der 2003 gegründeten“Stiftung Vogelmonitoring Deutschland” sollte ein aktueller“Atlas deutscher Brutvogelarten”(ADEBAR) erstellt und in einem angemessenen Zeitraum veröffentlicht werden.
Dieses Atlasprojekt sah eine bundesweite Erfassung aller Brutvogelarten nach einer einheitlichen, bundesländerübergreifenden und standardisierten quantitativen Kartiermethode vor und verfolgte folgende Ziele:
» die deutschlandweite Darstellung und Interpretation der Verbreitung und Häufigkeit aller Brutvogelarten,
» die Abschätzung der Größe der deutschen Brutbestände,
die Ermittlung der Verbreitungsschwerpunkte geschützter bzw. gefährdeter Vogelarten zur Unterstützung bestehender Instrumente des Flächennaturschutzes(z. B. zur Identifikation von Schutzgebieten) sowie
* die Etablierung bundesländerübergreifender methodischer Standards zur Absicherung der wissenschaftlichen Belastbarkeit der Ergebnisse und zur Gewährleistung der Reproduzierbarkeit der dokumentierten Ergebnisse bei der Erarbeitung künftiger Atlanten.
Ein erster und bisher einziger gesamtdeutscher Brutvogelatlas erschien im Jahr 1993. RHEINWALD (1993) erarbeitete einen halbquantitativen Atlas auf 25 x 25 km-UTM-Gitterfeldern auf der Grundlage verschiedener regionaler Kartierungen aus der Mitte der 1980er Jahre mit jedoch stark voneinander abweichenden Erfassungsmethoden.
Nur für den ostdeutschen Raum hatte zeitgleich NıcoLA1(1993) die Ergebnisse der MTB-Kartierungen 1978-82 qualitativ ausgewertet(MTB mit B-, Coder D-Nachweisen). Im ostdeutschen Atlas waren allerdings nur für wenige ausgewählte Arten detaillierte quantitative Angaben auf Grundlage von Häufigkeitsklassen in Kartendarstellungen umgesetzt worden(20 Arten mit Häufigkeitskarte).
Von der Heinz-Sielmann-Stiftung , die das ADEBAR-Projekt als bedeutendes Grundlagenwerk für den Vogelschutz wie auch für das Monitoring von Vogelarten ansah, gab es im Jahr 2004 eine Förderung für eine Pilotstudie mit 12 geschützten bzw.
Einleitung
gefährdeten Vogelarten, deren Verbreitung und
Bestände in Deutschland gut bekannt sind. Die
Broschüre„Brutvögel in Deutschland “ zeigte, dass
ADEBAR zu eindrucksvollen Ergebnissen gelangen kann, wenn Deutschlands Avifaunisten solch ein
Gemeinschaftswerk angehen würden.
Nach Vorbereitungsarbeiten im Jahr 2004 konnte in den Bundesländern, so auch in Brandenburg und Berlin , im Frühjahr 2005 mit den Kartierungen begonnen und mit dem Jahr 2008 im Wesentlichen abgeschlossen werden. Nachkartierungen von qualitativ und quantitativ nur ungenügend sowie den fünf bis einschließlich 2008 nicht kartierten MTB wurden noch im Jahr 2009 durchgeführt.
Die Idee, neben der umfangreichen Zuarbeit für den bundesdeutschen Brutvogelatlas einen eigenen(kurz kommentierten)„Brutvogelatlas für Brandenburg und Berlin “ zu erstellen, entstand im Rahmen der sehr aufwendigen Prüfung jedes einzelnen MTB. Oft waren damit auch umfangreichere weitere Datenrecherchen und diverse Nachfragen verbunden. Es wurde insbesondere für sehr wichtig erachtet, den vielen engagierten Kartiererinnen und Kartierern einen angemessenen Rücklauf zu ihren Ergebnissen zu geben, der es ihnen ermöglicht, die Ergebnisse zu Vorkommen und Häufigkeit der Arten in den von ihnen bearbeiteten MTB landesweit vergleichen und einordnen zu können. Insgesamt sollte diese Landesauswertung folgende Aspekte beinhalten:
+ aktuelle MTB-Verbreitungskarte mit Häufigkeitsklassen,
+ Vergleich mit den MTB-Verbeitungskarten aus der MTB-Kartierung 1978-82(für Ost-Deutsch land in NıcoLaAr 1993),
- Angabe aktueller Bestandsspannen für alle behandelten Arten anhand der tatsächlich angegebenen Bestandsgrößen,
* MTB-Rasterfrequenzen,
- Vergleich mit bisherigen Bestandsangaben,
+ Berücksichtigung der kurzfristigen Bestandstrends aus dem„Monitoring häufiger Brutvogelarten“(MhB) und dem„Monitoring seltener Brutvogelarten“(MsB),
* Textteile zu Verbreitung und Gefährdung.