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Band 19 Sonderheft
Seite
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Ryslavy et al.: Die Brutvögel in Brandenburg und Berlin Ergebnisse der ADEBAR-Kartierung 7

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Gebiet

2.1 Flächenstatistik

Gesamtfläche: 30.373 km? davon: Brandenburg :

Berlin :

29.481 km? 892 km?

Größte Ausdehnung: Ost-West-Richtung: Nord-Süd-Richtung:

291 km 244 km

Grenzlängen zu anderen Staaten oder Bundeslän­dern: Polen : Sachsen : Sachsen-Anhalt : Niedersachsen : 30km Mecklenburg-Vorpommern : 441km Die Grenzlinie zwischen Berlin und Brandenburg beträgt ca. 234 km.

252 km 244 km 370 km

Tab. 1: Bodenerhebungen mit über 150 m Höhe. Table 1: Elevations higher than 150 m.

Erhebung Kreis Höhe(m) Kutschenberg OSL 201

Hagelberg PM 200 Hoher Berg SPN 186 Golmberg TF 178 Brandberg SPN 175 Wache Berge PM 172 Hutberg LOS 162 Kesselberg OSL 161 Wachtelberge LDS 159 Wolkenberg SPN 159 Semmelberg MOL 158 Josephsbrunner Höhe SPN 155 Rauensche Berge LOS 153

Babbener Berge EE 152

2.2 Naturräumliche Gliederung

Geologisch zählt Brandenburg (mit Berlin ) von der Uckermark im Norden bis zur Elbe-Elster -Niede­rung im Süden zum norddeutschen Tiefland. Als höchste Geländeerhebung gilt mit einer maximalen Höhe von 201 m über NN der Kutschenberg/OSL .

Dem gegenüber sind im Nordosten Brandenburgs , im Unteren Odertal, lokal Geländehöhen von nur 1m über NN entwickelt. Das gesamte Gebiet liegt im Südteil des pleistozänen nordeuropäischen Vereisungsgebietes(STACKEBRANDT et al. 1997). Der morphologischen Gestaltungskraft von mehreren Vereisungen verdankt das Gebiet seine heutige ab­wechslungsreich gestaltete Landschaft. Ein ausge­prägter mehrfacher Wechsel zwischen glazigenen Hochflächen mit Endmoränen und(glazi-) fluvia­tilen Niederungen mit Dünengebieten strukturiert die Geländeoberfläche. Die heutigen Niederungen entsprechen im Wesentlichen den damaligen Ur­stromtälern, den Schmelzwasserabflussbahnen. Von SW nach NE sind dies das Lausitzer, das Ba­ruther, das Berliner und das Eberswalder Urstrom­tal. Geomorhologisch bedeutsam sind aber auch die Flussauen von Elbe und Oder. Die im Land z. T. auftretenden bemerkenswerten Höhendifferenzen auf kurze Entfernungen erzeugen weitere prägende Landschaftselemente, wie Hanglagen(z.B. Oder­hänge Lebus) und auch tiefe Täler(z.B. Schlau­ betal ). Beeindruckend ist ebenso das markant kuppenartig ausgeformte Jungmoränengebiet im Nordosten Brandenburgs .

Besonders prägend für das heutige Landschafts­bild Brandenburgs sind die als Folge der glazialen Prozesse entstandenen Niederungen und Täler, die die brandenburgische Fluss- und Seenland­schaft bestimmen. Durch den ständigen Wechsel von etwa 33.000 km Flussläufen wie u. a. von Elbe , Oder, Havel , Spree , Rhin , Nuthe und Dahme sowie einer Vielzahl von Kanälen und ca. 3.000 Seen sind Brandenburg und Berlin die gewässerreichsten Bundesländer. Charakteristisch für Brandenburg ist darüber hinaus eine Vielzahl auch heute noch das Land prägender und zum Teil trockengelegter Niederungslandschaften und Vermoorungen(wie etwa das Oderbruch und der Spreewald).

Brandenburg hat insgesamt Anteil an 15 Natur­raum-Einheiten(Abb. 1). Die beiden Einheiten Sächsiches Hügelland undOberlausitzer Hei­deland sind nur mit sehr kleinen Flächenanteilen vertreten und belegen den kleinen Übergangsanteil Brandenburgs zur Mittelgebirgslandschaft.