Der direkt nachgewiesene Bestandsanteil sollte aber in der Regel über dem hinzu geschätzten Bestandsanteil liegen(> 50%). Ausnahmen von dieser Regel waren bei den Wasservogelarten in einigen besonders gewässerreichen MTB möglich. Zu den nach diesen Vorgaben zu kartierenden Arten gehörten in der Agrarlandschaft(Acker- und Grünland): Kiebitz, Bekassine, Uferschnepfe, Großer Brachvo gel , Kuckuck, Steinkauz, Braunkehlchen, Sprosser, Blaukehlchen, Wacholderdrossel, Schlagschwirl, Ortolan;
in Trockenlebensräumen(Heiden, Brachland): Ziegenmelker, Wendehals, Heidelerche, Schwarzkehlchen, Steinschmätzer;
an Gewässern(Verlandungszonen):
Zwergtaucher, Haubentaucher, Höckerschwan, Graugans, Schnatterente, Krickente, Knäkente, Löffelente, Tafelente, Reiherente, Schellente, Rohrweihe, Teichralle, Blessralle, Wasserralle, Flussregenpfeifer, Eisvogel, Gebirgsstelze, Rohrschwirl, Drosselrohrsänger, Bartmeise, Beutelmeise;
in Wäldern:
Zwergschnäpper, Pirol;
in Siedlungen:
Schleiereule, Haubenlerche, Dohle.
Ähnliches galt für Arten, die große Reviere besitzen bzw. weit umherstreifen und daher naturgemäß nur in geringen Bestandsgrößen auf einem MTB auftreten können: Mäusebussard, Wespenbussard, Schwarzmilan, Rotmilan, Habicht, Sperber, Turmfalke, Baumfalke, Waldschnepfe, Waldkauz, Waldohreule, Sperlingskauz, Raufußkauz, Grauspecht, Grünspecht, Schwarzspecht, Mittelspecht, Kolkrabe, Fichtenkreuzschnabel.
Arten, für die in der Regel nur ein geringer Bestandsanteil direkt kartiert werden kann
Diese Arten können in ihren Lebensräumen weit verbreitet auftreten und sollten deshalb anhand von Teilerfassungen in ihren Gesamtbeständen abgeschätzt werden. Hier war also eine grobe„Berechnung“ der Gesamtbestände erforderlich.
in der Agrarlandschaft(Acker- und Grünland): Rebhuhn, Wachtel, Wiesenpieper, Schafstelze, Nachtigall, Feldschwirl, Sperbergrasmücke, Neuntöter, Grauammer;
an Gewässern(Verlandungszonen): Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger;
in Wäldern:
Hohltaube, Turteltaube, Kleinspecht, Misteldrossel, Waldlaubsänger, Trauerschnäpper, Schwanzmeise, Weidenmeise, Erlenzeisig, Gimpel;
in Siedlungen: Türkentaube, Mauersegler, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Gartenrotschwanz, Girlitz, Bluthänfling.
3.5 Weiteres
Für die Prüfung der eingegangenen Ergebnisse
(Meldebögen, Karten) aller MTB wurde durch die
ABBO für Brandenburg ein„Prüfteam“ festgelegt
(Ronald Beschow, Hartmut Haupt, Torsten Rys
lavy), das in über 2.000 Freizeitstunden in drei
Jahren die Ergebnisse aller MTB abprüfte. Zu den
wesentlichsten Kontrollaufgaben gehörten:
» Feststellen der Vollständigkeit der Unterlagen,
» Plausibilitätskontrolle der Ergebnisse,
» Tiefenprüfung der Arten/ Bestände,
» Durchführung ergänzender Datenrecherchen,
» Nachfragen beim Kartierer, Klärung einzelner Sachverhalte
+ Dateneingabe in die zentrale ADEBAR-Datenbank.
Außerdem wurden für 34 weitere MTB, die nur Landesanteile zwischen 4% und 50% in Branden burg besitzen, die konkreten Bestandsangaben für die brandenburgischen Anteile eingeholt bzw. recherchiert.
Bei der Datenrecherche wurden MTB -bezogen sowohl die Daten der zentralen Winart-Datenbank der Vogelschutzwarte bzw. der ABBO als auch die Daten des Monitorings häufiger Brutvogelarten(Linienkartierung) für die Jahre 2005-08 berücksichtigt. Sofern kein Datenabgleich mit Ergebnissen der Erstkartierung der SPA-Gebiete(Jahre 2005-2007) erfolgt war, wurde dies nachgepflegt.
Für die Saison 2009 wurde seitens der ABBO nochmals dazu aufgerufen, ggf. vorhandene Defizite auf den eigenen MTB zu reduzieren. Solche Defizite waren im Rahmen der Ergebnisprüfung insbesondere für die Eulenarten ersichtlich(Waldohreule, Waldkauz, Raufußkauz, Sperlingskauz, Schleiereule, Uhu), betraf aber auch andere Arten wie Rebhuhn, Waldschnepfe, Baumfalke, Wespenbussard, Wasserralle oder Teichralle.
Im Ergebnis wurden alle MTB in Brandenburg und Berlin bearbeitet, woran 158 MTB-Hauptbearbeiter sowie 154 MTB-Mitarbeiter, also insgesamt 312 Personen beteiligt waren!
Es wurden etwa 34.000 Stunden an Kartierzeit investiert, was einer durchschnittlichen Kartierzeit von 138 h/MTB entspricht.