34 BESCHOW, R.: Fallbeispiel: Inseln im NSG Talsperre Spremberg
Sollten wir uns Schutzgebietsmanagement und Vertragsnaturschutz leisten?- Ein Fallbeispiel: Inseln im NSG Talsperre Spremberg
RONALD BESCHOW
Zusammenfassung Es wird ein Überblick zu einem heute regional wichtigen Brutplatz für Wiesenbrüter in der Niederlausitz gegeben. Seine Funktionalität hängt ganz eng mit einem aktiven Schutzgebietsmanagment durch die zuständigen Behörden ab. Es wird vorgeschlagen, alle 3 Jahre eine umfassende Pflegemaßnahme und jährlich eine Mahd im Gebiet zu realisieren. Das sich Naturund Artenschutz auch in einem stark anthropogen geprägten und genutzten Lebensraum durchsetzen lassen, wird durch die dokumentierten Bruterfolge der letzen Jahre belegt. Damit sitves Beispiel für ein
könnte das NSG Talsperre Spremberg in Ansätzen als ein pO erfolgreiches Schutzgebietsmanagement in konfliktreicher Umgebung dienen.
1. Einleitung Die beiden Inseln, um die es in diesem Beitrag gehen soll, befinden sich im zentralen Talsperrenraum etwa 2,5 km südlich der Staumauer. Ihre Festlandgrößen betragen bei Normalstau von+92 m NN ca. 3,2 ha bzw. 1,4 ha. Sie lagern dem reich strukturierten und weitestgehend unzugänglichen Westufer vor. Nur wenige Standplätze werden hier durch Angler mühsam freigehalten und sind auch nur per Boot anzufahren. Die Entfernungen zu den Haupttouristenzentren sind so“groß“, daß derzeitig von dieser Seite kaum Störungen verursacht werden. In Abb. 1 ist ein optischer Gebietes gegeben. Im Folgenden
Eindruck zur Lage des soll kurz die ca. 35jährige Entwicklung des Gebietes skizziert werden. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1965 ist die Talsp'
erre Spremberg ein avifaunistisch bedeutendes Gebiet für Südbrandenburg. Bis in die Mitte der 1970er Jahre wurden z.T. spektakuläre Brutvorkomme ö
(KRÜGER& VINTZ
1971, 1974; WILKE 1974, KRÜGE 73). Da es aber damals kein naturschutzfachliches Gebietsmanagement gab, wichen die wertvollen Offenflächen bald der sich durchsetzenden Waldsukzession. So verlor die Talsperre ihre Bedeutung als Brutplatz für viele seltenere Brutvogelarten. Ihre Funktion als regional bedeutender Brut-, Durchzug- und kt insbesondere
Rastplatz für zahlreiche Wasservogelarten blieb jedoch erhalten. Positiv wir Wasservögel. Nicht zu Unrecht wurde das Gebiet in
der Status eines Jagdschongebietes für
den Rang eines Feuchtgebietes von“nationaler Bedeutung“ erhoben. e Ornithologie und Vogelschutz Cottbus auf Initiative
Im Jahr 1984 beschloß die Fachgrupp'
des damaligen Fachgruppenmitgliedes Volker Löschner(heute Reutlingen ) im Einvernehmen mit den für Naturschutz zuständigen Stellen beim damaligen Rat des Bezirkes Cottbus und der Talsperrenmeisterei, durch Arbeitseinsätze eine Reaktivierung der Brutvogelinseln zu versuchen. Vorangegangen waren im Vorjahr erste Aktivitäten einzelner Fachgruppen
mitglieder, die kleinere der beiden Inseln freizumachen. Nur die aktiv Beteiligten haben noch Baumaufwuchs und
die fast unlösbar erscheinende Aufgabe der Rodung von fast 5 ha
Weidendickicht in Erinnerung. Trotz aller Schwierigkeiten konnte im ersten J ahr die kleinere
. Insel vollständig beräumt werden. In den Folgejahren wurde die große Insel vom Großgrün befreit. Nur durch Einsatz aller Mittel.(auch Feuer) gelang dies und unter Nutzung: von