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Band 6 Heft 1/2
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90 BESCHOW, R.: Fallbeispiel: Inseln im NSG Talsperre Spremberg

für die Art in diesem Raum ersichtlich. Auch heute zählt, der Flußregenpfeifer wieder zu den regelmäßigen Brutvögeln im NSG. Es fehlen zwar weitestgehend die bevorzugten Sandoffen­stellen auf den heutigen Inseln, aber schütter bewachsene Teilflächen und durch hohe Wasser­stände ausgefaulte Wiesenflächen genügen der Art heute ebenso. Der Bestand schwankt jähr­lich zwischen 0-4 BP in den letzten Jahren. Für 1998 ist ein außergewöhnliches Brutergebnis

erzielt worden. Von insgesamt 5 Bruten im NSG erfolgten 4 Bruten auf den Inseln(davon 3 Bruten erfolgreich mit insgesamt 12 fl. Juv.) sowie eine erfolgreiche Brut in einem Spülfeld der Vorsperre südlich Bülow. Sind weniger günstige Brutbedingungen Anfang Mai im Gebiet entwickelt, so nutzen die Vögel Flächen im Umkreis von 2-3 km zur Brut; u.a. im Tagebau

Welzow-Süd, der Grubenwasserreinigungsanlage Klein Buckow und auf einem ehemaligen

Trüppenübungsplatz nordwestlich der Talsperre.

Bekassine(Gallinago gallinago ) Nur bei genügend hohen Wasserständen mit ausgeprägten Vernässungsflächen werden

einzelne balzfliegende Exemplare festgestellt. Zu hohes Wasser wie 1998 führt dagegen zu liegen jedoch nicht vor.

keiner Ansiedlung. Angaben zu einem erfolgreichen Brüten

Rotschenkel(Z7ringa totanus) als im Gebiet erfolgreich brütete(W. Otto), wurden im Mai 1989

Nachdem die Art 1973 letztm

erstmals wieder Brutzeitvorkommen des Rotschenkels festgestellt(V. Löschner). Für 1991 konnte der erste Brutverdacht ausgesprochen werden. Ab 1993 haben jährlich mindestens 2 Paare auf den Inseln gebrütet. Bis auf die Jahre 1995 und 1996 mit den Totalverlusten durch Hochwasser, wurde regelmäßig Bruterfolg erzielt. Besonders erfreulich ist die positive Be­standsentwicklung der letzten beide Jahre, die zweifelsfrei auch mit den Pflegemaßnahmen in Zusammenhang gebracht werden muß. Der Rotschenkel sucht für seinen Gelegestandort gern die räumliche Nähe zum Kiebitz. Er beteiligt sich ebenfalls an der gemeinschaftliche Abwehr von Luftfeinden, insbesondere bei Rohrweihe(Circus aeruginosus ), Rotmilan(Milvus milvus ): Schwarzmilan(Milvus migrans ). In der Phase des Jungeführens ist er sehr aggressiv und auf­fällig. Gelegeverluste durch Nebelkrähe sind ebenfalls zumindest in zwei Fällen nachgewie­t aber eine weniger dominante Rolle als beim Kiebitz. Es wurden

sen. Sie spielen insgesam keine Nachgelege im Gebiet bekannt. Paare mit Gelegeverlust verlassen gewöhnlich nach

wenigen Tage den Brutplatz. Für die Jahre mit Bruterfolg lassen sich Nachwuchsziffern von mindestens 1,33-1,75 fl. Juv./BP u. Jahr angeben. Angemerkt sei noch, daß auch der Grau­reiher(Ardea cinerea) zu den potentiellen Freßfeinden der Limikolen-Jungvögel zählt. Zweimal wurde der erfolglose Versuch eines Graureihers beobachtet, halbwüchsige Rotschenkel zu erbeuten. Nach Erreichen der Flugfähigkeit bleiben die Familienverbände nur noch wenige Tage zusammen. Zuerst verlassen die Altvögel das Gebiet. Sind günstige Nahrungsbedingungen im Brutgebiet vorhanden, verbleiben die Jungvögel noch 1-2 Wochen.

Weitere derzeitige Brutvögel der Inseln: Stockente(Anas platyrhynchos); Krickente(Anas crecca)- unregelmäßig; Löffelente(Anas

penelope) Brutnachweis steht noch aus; Knäkente(Anas querquedula) Brutverdacht; Graugans(Anser anser)- 1998 die ersten zwei Brutnachweise(2 BP mit je 3 juv.); Bleßralle (Fulica atra); Haubentaucher(Podiceps cristatus); Flußseeschwalbe(Sterna albifrons) ­1998 ein spätes BP, weitere Paare anwesend; Rohrammer(Emberiza schoeniclus);