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DITTBERNER, W.: Flußregenpfeiferbruten auf Algenwatte im Unteren Odertal 2TO
2. Beobachtungen
Leser cine
Die Ankunft der ersten Flußregenpfeifer erfolgte Mitte April. Da zu diesem Zeitpunkt der Flutungspolder noch einen höheren Wasserstand aufwies, erfolgte eine Besiedlung von Randgebieten und inselartigen Bodenerhebungen. Ab Mai wurde auch lokal das Odervorgelände mit Schlick- und/ oder Schwemmsandablagerungen aufgesucht, z.B. bei Stützkow. Mit der Massenentwicklung der Fadenalgen und großflächiger Ablagerung im wechselfeuchten Auengrünland fanden sich fast alle Paare zur Balz und Revierwahl auf den Polderflächen ein. Hier erfolgte auch die Auswahl des Neststandortes. Die Nestmulde wurde in das feuchte, weiche Substrat eingedreht, so daß ein wallartiger Nestrand entstand. Vier aufgefundene Nester enthielten spärlich/ vereinzelt kleine Muscheln, Fischgräten, Halmbruchstücke, Bodenkrümel. Mit fortschreitender Austrocknung wurden die Nestmulden hart und wiesen helle und dunkle Partien auf. Dadurch waren die Eier der Umgebung sehr gut Bangepaẞt. Die Nester standen entweder frei, an Wiesenpflanzen oder von Seggen überdacht ( Abb. 2). Es brüteten bis zu 3 Flußregenpfeifer- Paare beieinander. Brutnachbarschaft zu anderen Arten bestand in Nistabständen zwischen 8 und 30 m, z.B. zu Lachmöwe, Kiebitz, Schafstelze, Wiesenpieper und Rohrammer.
Die brütenden Flußregenpfeifer liefen bei den Brutablösungen oder bei Störungen über die Algenwattefelder und flogen dann meist zu den Nahrungshabitaten an Temporärgewässer, Abzugsgräben oder in den Oderaltarmen. Dabei wurden Entfernungen zwischen 30 und 500m zurückgelegt. Zu diesen Plätzen führten die Altvögel ihre Jungen. Einzelne Paare durchquerten mit ihren Jungen dichte" Barrieren" aus Gras- und/ oder Seggenbeständen, um an die letzten Naẞstellen zu kommen. Andere blieben auf den Algenwattefeldern( Abb.3). Bis Mitte Mai kam es zu ständigen Bestandsveränderungen bzw.-verschiebungen durch das Flutungsregime im FIB Unteres Odertal. Etwa 50% der BP führten eine erfolgreiche JahresDabzw. Ersatzbrut durch. 7 Brutreviere lagen in Wiesenbrüterschutzflächen des Nationalparks " Unteres Odertal".
dorg 3. Diskussion
von OSING( 1993) aufgelistetet.
uny Die Bruthabitate beim Flußregenpfeifer werden Algenwattefelder werden dabei nicht genannt. Mit dem Nisten von Charadrius dubius im Unswechselfeuchten Auengrünland des unteren Odertals gehört die Art hier habitatbezogen zu und/ oder Seggenflur in Grasder den Wiesenvögeln. Ständige Begleitarten sind z.B. Kiebitz und Schafstelze. Als Nische besetzt der Fluẞregenpfeifer Fehlstellen ( SCHWERDTFEGER 1977). Die farbliche Anpassung der Gelege auf den Algenwattefeldern nahm mit der Austrocknung der Flächen zu. Auf die Erscheinung, daß die Nester in weiches und/ oder schlammiges Substrat eingedreht werden und ein wallartiger Nestrand ensteht, wies bereits DATHE( 1953) hin. Häufig werden die Nester an bestimmten" Marken"( GLUTZ VON BLOTZHEIM et al. 1975) angelehnt. Im Unteren Odertal waren das hauptsächlich Pflanzen, z.B. Schlankseggen, einmal unter einem Weidenbusch, zweimal an Schwemm2,0 nov strfɔibagulbai? ionis Material.
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