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Band 6 Heft 1/2
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128
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128_ OEHLSCHLAEGER, S.& RYSLAVY, T.: Ziegenmelker auf Truppenübungsplätzen

Die durch den Ziegenmelker besiedelten Biotoptypen(Sandheiden, Vorwälder) nehmen auf dem TÜP "Jüterbog-West" ca. 45%(mit den potentiellen, nicht erfaßten Habitaten 56%) der Fläche ein. Die übrigen, nicht durch den Ziegenmelker besiedelten Lebensräume(Sanddünen, feuchte Standorte wie Moore , Erlenbrüche und Quellsümpfe sowie militärische Sonderbauflächen wie Bunker, Kasernen u.ä.) ergeben somit ca. 44% des TÜP. Ebenfalls nicht besiedelt wurden Waldbiotope mit einem dichten Kronenschluß(Laubwälder, Kieferforste).

Auf dem TÜP "Jüterbog-Ost" nimmt der Flächenanteil der besiedelten Biotoptypen(Sandheiden, Vorwälder, lichte Kiefernwälder) ca. 58%(mit den potentiellen, nicht erfaßten Habitaten 73%) der Fläche ein. Die übrigen nicht besiedelten Biotope(27%) setzen sich hauptsächlich aus dichten Kiefernforsten, Sanddünen und militärischen Sonderbauflächen zusammen.

Tab. 1: Verteilung der Ziegenmelker(singende Männchen) und Abundanzen auf den TÜP "Jüterbog-West" und:"Jüterbog-Ost" in Abhängigkeit von den besiedelten Biotoptypen

TÜP Jüterbog-West TÜPJüterbog-Ost

Biotoptyp Fläche Anzahl| Abundanz|| Fläche Anzahl| Abundanz (ha) SM(sM/km?)_||(ha) SM(SM/km?)

5-10jähriger Birkenvorwald mit 2.300 93 4,0 1.300 43 3,2 Calluna -Beständen

10-20jähriger Birken- bzw. Birken- 1.200.| 97. Kiefernvorwald mit Callunabeständen

lückiger, trockenwarmer Kiefernwald

bzw.-forst

gesamt:| 4.100 192 4,7 4.300 70 1,6

Die Untersuchungsergebnisse zur Abundanzabhängigkeit von der natürlichen Sukzession belegen, daß die höchste Siedlungsdichte mit 8,0 sM/km?® in lückigem, 10-20jährigen Birken­vorwald bzw. Birken-Kiefernvorwald mit Calluna-Beständen des TÜP "Jüterbog West" erreicht werden. Dagegen war die Abundanz in 5-10jährigen Birkenvorwald mit Calluna-Beständen mit 3,2 bzw. 4,0 sM/ km? nur knapp halb so hoch. In lückigen Kiefernwäldern(Kiefernheiden), wie sie in Brandenburg vor der Ablösung durch monotone Kiefernforstkulturen noch weit verbreitet waren, konnten 2,4 sM/km? registriert werden. In den gehölzarmen Sandheiden wurden mit 0,25­0,3 sM/km? die mit Abstand niedrigsten Abundanzen ermittelt, während monotone Kiefernforste (Deckungsgrad 90-100%) mit geringem Unterwuchs, vegetationsarme Flächen mit Sand­trockenrasen und die zahlreichen Sanddünenflächen unbesiedelt waren.

4.2. Bestandssituation auf brandenburgischen TÜP

Ergebnisse von Bestandserfassungen(i.d.R. Teilerfassungen) des Ziegenmelkers auf TÜP im Land Brandenburgs liegen aktuell aus den Jahren 1994 bis 1997 für 8 TÜP vor(Tab. 2). Die meisten der dort aufgeführten TÜP zeichnen sich durch das großflächige Vorkommen von Sandoffenlandschaften, Sandheiden, Vorwäldern und Kiefernmischwälder aus.

Naturräumlich gehören diese großräumig(nach SCHOLZ 1962) zu: Ostbrandenburgisches