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Band 6 Heft 1/2
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140__NOAH, T.: Vorkommen des Schlagschwirls im Oberspreewald

Gesamtfläche des UG: 5769,60 ha

Lebensraum Anteil/ ha Anteil/% Wälder, Forsten u.ä. 2570,49 45

- davon Vorwälder, Gebüsche u.ä. 580,17

Grünland 2910,71 50 -davon aufgelassen 900,00(eigene Schätzung)

Wasser 173,00

Acker 57,70 4 Sonstiges(Gebäude, Straßen u.ä.) 57,70 1

3. Material und Methode

Eine Kartierung der Gesangsreviere im herkömmlichen Sinne(d.h. eine Begehung zu Fuß) - erwies sich infolge der besonderen Geländespezifik(s.o.) nur auf kleinen Teilflächen als durch­führbär. Darüber hinaus ließ der Zeitfaktor in Anbetracht der Ausdehnung des UG lediglich eine mit gewissen Einschränkungen verbundene Erfassung zu. So wurden zunächst alle im UG liegenden Wirtschafts- und Wanderwege zweimal mit dem Fahrrad abgefahren und dabei in regelmäßigen Abständen(ca. 300 m) für einige Minuten angehalten. Der weitaus größte Teil des UG ist jedoch ausschließlich über das feinverzweigte Fließ­gewässernetz zugänglich. Hier kam ein mit Elektromotor angetriebener Spreewaldkahn zum Einsatz. Bei langsamer und nahezu geräuschloser, dem Schrittempo entsprechender Fortbewe­gung wurden, soweit möglich, sämtliche nicht weiter als 300 m voneinander entfernte Fließe zumindest einmal(meist aber mehrfach) durchfahren. Während der Rückkehr zum Aus gangs­punkt wurde täglich eine andere Route gewählt, wodurch größere Teilflächen, ähnlich einer typischen Revierkartierung(z.B. DORNBUSCH 1971), recht genau kontrolliert werden konnten. Aufgrund der, in Abhängigkeit von Geländestruktur und Witterung bis zu 300 m weit hörbaren Gesangsstrophen(eigene Beobachtung), konnten insgesamt 95% der potentiellen Vorkommens-gebiete untersucht werden. Die für die Auswertung relevante Kartierung erfolgte auf MTB-Basis(1:25.000) und fand zwischen dem 19.05.-12.06.1998 statt(insgesamt 75 Stunden Zeitaufwand). Entsprechend der aktivsten Gesangsphase(nach MACKOWICZ 1989, zit. in GLUTZ& BAUER 1991) begann die Erfassung i.d.R. um 2.30 Uhr und endete gegen 7.00 Uhr MESZ. Zwar wurde meist bis 9.00 Uhr weiter kartiert, doch suchte ich das gesamte UG mindestens einmal in der Phase höchster Aktivität auf. Das hieraus gewonnene Verbreitungsmuster eignete sich hervorragend, bei Folgeexkursionen ohnehin unbesiedelte Teilareale(z.B. gehölzloses Weideland, geschlossene Hochwälder) zeitsparend auszuklammern.} Bezogen auf die kontrollierte Fläche ergibt sich daraus ein durchschnittlicher Aufenthalt von zwei Minuten/ ha. Während etwa 80% der beanspruchten Zeit auf die Erfassung vom Kahn aus entfielen, wurden für die Radtouren lediglich 13% bzw. 7% für die Kartierung zu Fuß ver­wandt. Klangattrappen kamen im Rahmen dieser Untersuchung nicht zum Einsatz.

Herrn H. Haupt bin ich für die kritischen Anmerkungen bei der Durchsicht des Manuskriptes dankbar. Frau A. Schäfer übermittelte freundlicherweise die Angaben zur Flächennutzung und erstellte die Karte. Ferner bin ich für die Überlassung von Daten aus früheren Jahren Herrn S. Weiß zu Dank verpflichtet, der mich ebenso wie Herr D. Ertel und A. Weingardt bei einigen Exkursionen im faszinierenden Morgennebel begleitete.*

DA