nachweis durch den Fang eines Weibchens(Abb. 2) mit Brutfleck am 21. Juni bei gleichzeitiger Anwesenheit eines Männchens erbracht werden. Anhand dieser Beispiele läßt sich erahnen, welche Schwierigkeiten eine vollständige Bestandserfassung großer Untersuchungsflächen aufweist.
Im Zuge der letzten Ausbreitungswelle ab Mitte der 1970er Jahre(GLUTZ& BAUER 1991) häuften sich auch im Spreewald die Beobachtungen(OTTO 1984, ROBEL 1984). Aus dem spärlichen Datenmaterial zur weiteren Besiedlung seit dieser Zeit lassen sich natürlich keine verallgemeinerungsfähigen Schlüsse ziehen. Doch gehörte der Schlagschwirl vermutlich bereits in den 1980er Jahren(1970?) zum festen Bestandteil der Avifauna des Spreewaldes. Zum einen dürften die zentralen Bereiche kaum während der späten Nachtstunden kontrolliert worden sein, andererseits war das Lebensraumpotential zweifellos vorhanden. Ferner erscheint es unwahrscheinlich, daß erst in den 1990er Jahren(bei stark erhöhter Beobachteraktivität) eine regelrechte“Bestandsexplosion” erfolgte. Beispielsweise weisen auch die Schwerpunktvorkommen Brandenburgs im Unteren Odertal bei Schwedt seit Mitte der 1960er Jahre einen, von kurzen Fluktuationen unterbrochenen, positiven Bestandstrend auf(DITTBERNER 1996).
Nach Schätzungen wurden für Brandenburg 400-600 Reviere veranschlagt(DÜRR et al. 1997). Insofern dürfte der Bestand des Spreewaldes neben dem Vorkommen in der Uckermark (DITTBERNER 1996) zum bedeutendsten des Landes zählen. Man darf auf die zukünftige Entwicklung gespannt sein, zumal der Lebensraum für weitere Ansiedlungen vorhanden ist.
Literatur
BAUER, H.& BERTHOLD, P.(1996): Die Brutvögel Mitteleuropas: Bestand und Gefährdung. - Aula-Verlag , Wiesbaden
DITTBERNER, H.(1996): Die Vogelwelt der Uckermark mit Schorfheide und unterem Odertal. -Verlag E. Hoyer, Galenbeck ı
DORNBUSCH, M.(1971): Zur Brutvogel- Siedlungsdichte in Kiefernforsten mit Bemerkungen zur Auswertungsmethodik.- Mitt. IG Avifauna DDR 4: 3-11
DÜRR, T., MÄDLOW, W., RYSLAVY, T.& SOHNS, G.(1997): Rote Liste und Liste der Brutvögel des Landes Brandenburg. - Naturschutz Landschaftspfl. Brandenb. 6(2), Beil.
FLADE, M.(1994): Die Brutvogelgemeinschaften Mittel- und Norddeutschlands. Grundlagen für den Gebrauch vogelkundlicher Daten in der Landschaftsplanung.- IHW-Verlag, Eching
FLADE, M. & JEBRAM, J.(1995): Die Vögel des Wolfsburger Raumes im Spannungsfeld zwischen Industriestadt und Natur.- Naturschutzbund Wolfsburg
GLUTZ von BLOTZHEIM , U.N. & BAUER, K.M.(1991): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Bd. 12. Wiesbaden
HESSE, E.(1916): Zur Ornis der Mark Brandenburg.- J. Orn. 64: 610
OTTO, W.(1984): Zum Vorkommen des Schlagschwirls, Locustella fluviatilis, im Bezirk Cottbus.- Natur u. Landschaft Bez. Cottbus 6: 41-47
ROBEL, D.(1984): Nachweise des Schlagschwirls bei Cottbus.- Falke 31: 20
SCHIERMANN, G.(1924): Locustella fluviatilis im Unterspreewald. - Orn. Mitt. 32: 173
——