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152__ LANGGEMACH, T.: Ungewöhnlicher Nistplatz des Zwergschnäppers
TORSTEN LANGGEMACH
Der Zwergschnäpper gilt als Charakterart alt- und totholzreicher Buchenwälder oder anderer Laub- und Laubmischwälder mit geschlossener Kronenschicht und wenig ausgeprägtem Unter
holz(BAUER& BERTHOLD 1997). FLADE(1994) nennt ihn als Leitart für Tiefland-Buchenwälder.
Die Nester des Zwergschnäppers befinden sich überwiegend in Rotbuchen(Fagus silvatica ), in der Häufigkeit gefolgt von Eichen(Quercus spec.); daneben werden Linde(Tilia spec.), Hainbuche(Carpinus betulus ), Ulme(Ulmus spec.), Birke(Betula spec.), Schwarzerle(Alnus glutinosa), Robinie(Robinia pseudacacia) und andere Laubbaumarten sowie verschiedene Nadelholzarten genutzt. Nadelbäume können regional gehäuft als Neststandort fungieren(siehe z. B. MÜLLER 1970). Die Höhe der Nester variiert zwischen 0,93 m(FLÖSSNER 1964) und 20 m(MEY& FLATH 1983) und liegt überwiegend zwischen 2 m und 10 m. Es werden Bäume unterschiedlichster Altersklassen genutzt. Unter 88 auswertbaren Nistplatzbeschreibungen im deutschen Teil des Verbreitungsgebietes(Quellen siehe unten) befanden sich 42 Nester in Baumhöhlen oder-halbhöhlen und sechs in Nistkästen. Der Übergang zwischen Höhlen und Halbhöhlen ist fließend, wobei innerhalb dieser Kategorie ein breites Spektrum von Möglichkeiten genutzt wird: ausgefaulte Astlöcher, Spalten, tiefe Astgabeln, Spechthöhlen oder -einschläge, Stamm- und Astbruchstellen, abstehende Rinde usw. 35 der ausgewerteten Nester waren freistehend, überwiegend in Wasserreisern und ähnlichen Strukturen, aber auch frei in einem Sadebaum(Juniperus sabina)(WEBER 1958), zwischen dem Stamm einer Erle und Hopfenranken(WESTPHAL 1977), im Stammbewuchs einer Eibe(Taxus baccata) (REISSLAND 1979) sowie in einer Efeuranke an einem Buchenstamm(BORGES& WITT 1988). Daneben fanden sich einzelne Nester in einem Strohschober(CHRISTOLEIT 1899), an einem bemoosten Felsblock(PRENN 1929, beide in GLUTZ et al. 1993), an einem Steilhang (ROHDE 1965), auf einem Balken in einem offenen Schuppen(MÜLLER 1979) sowie in einem Rüstloch einer alten Ruine(HOCKE 1895), die RUTSCHKE(1983) für das Kloster Chorin hält. GLUTZ et al. (1993) nennen weitere Brutplätze aus anderen Gebieten Mitteleuropas , darunter solche in Stammgabeln, in einer Felsnische und unter einem Verandadach.
Angesichts dieser Variabilität möglicher Neststandorte ist es fast erstaunlich, daß eine
nicht beschrieben ist. Am 25. Juni entdeckte ich am Westufer des Nehmitzsees ein Zwergschnäppernest im Wurzelteller einer umgestürzten Rotbuche(Abb.). Es war im sandigen Substrat auf der Unterseite des Wurzeltellers in eine kleine Nische eingefügt. Die Höhe über dem Erdboden lag bei etwa 1,10 m bzw. 1,30 m über der Mulde, welche der umstürzende Baum gerissen hatte. Die Entfernung zum Ufer des Nehmitzsees betrug nicht mehr als 1 m, was der Erfahrung von FLÖSSNER(1971)- Gewässernähe wird bevorzugt- entspricht. Der umgestürzte Brutbaum gehörte zu einem kleinen, mehr als einhundert Jahre alten Rotbuchenbestand; in einer Entfernung von 25 Metern begann ein etwas jüngerer Kiefern-Rotbuchen-Bestand mit eingestreuten Stieleichen(Quercus robur), Birken. (Betula pendula ) und Douglasien (Pseudotsuga menziesii). Das Nest selbst hatte einen Außendurchmesser von 9 cm und eine ca.