Heft 
Band 20
Seite
61
Einzelbild herunterladen

Otis 20(2012): 61-62

Anmerkungen zu historischen Vorkommen der Wasseramsel Cinclus cinclus(L. 1758) in Brandenburg

Uwe Alex

Nachtrag zuHermann Hocke: Die Vögel der Provinz Brandenburg (1910) und die Avifauna der Mark um 1900(Aızx 2011)

ALgx, U.(2012): Anmerkungen zu historischen Vorkommen der Wasseramsel Cinclus cinclus (L. 1758) in Brandenburg . Otis 20: 61-62.

Als Nachtrag zum Buch über die Ornis der Mark um 1900(Aısx 2011) wird hier der damalige Kenntnisstand zur Wasseramsel(Cinclus cinclus) dargebracht. In den Landes-Avifaunen(RUTSCHKE 1983, ABBO 2001) wird- trotz fehlendem Nestfund- von möglichen Brutvorkommen gesprochen. Die dort veröffentlichten Daten werden ergänzt. Alle damaligen Nachweise zur Brutzeit betreffen die braunbäuchige Unterart aquaticus(Bechstein, 1803).

ALzx, U.(2012): Annotations on the historical occurrence of White-throated Dipper Cinclus cinclus(L. 1758) in Brandenburg . Otis 20: 61-62.

In addition to AıLex(2011) further information about the White-troated Dipper in Brandenburg are given. Although no nests were found, RuTscHKE(1983) and ABBO(2001), mention a possible breeding. All records during breeding season refer to the brown-bellied subspecies aquaticus

(Bechstein, 1803).

Uwe Alex, Hauptstraße 30, 14778 Brielow; E-Mail: oleksas1@web.de

Von möglichen Brutvorkommen der Wasseramsel am Rhin bei Rheinshagen südlich Rheinsberg berichten H. Schalow(1919) und H. Hocke (1910) in ihren Werken übereinstimmend (regelmäßig brütend, Reinecke brfl. an Schalow 1875;zu jeder Jahreszeit anwesend, vertreiben Artgenossen, Vielitz brfl. an Cabanis 1892, Journal f. Ornithol. 1892, p. 232) sowie an der Dosse an der Scharfenberger Mühle südlich Wittstock 1850 & 1862(daselbst sicher gebrütet, Anwesenheit auch 1856-1862, Schneider brfl. an Schalow 1874). Von Interesse ist dabei, dass Hocke und Vielitz persönlich bekannt waren, Vielitz auch in Hockes Zeitschrift für Oologie mehrfach veröffentlichte und Hocke bei ihm persönlich hinsichtlich eines aktuellen Vorkommens 1909 nachfragte- mit negativem Resultat(Hock: 1910). H. Hocke führt in seinem Manuskript C. Bolle(1886) an, der zur Wasseramsel sowohl in der Berliner Sitzung der DOG 1885 als auch in seiner(zusammen mit E. Friedel ) 1886 veröffentlichten ArbeitDie Wirbelthiere der Provinz Brandenburg erklärte: »Nur noch allein am Rhin das Vorkommen daselbst.

Alle 0.g. Gewährsleute wie auch Schalow und Hocke weisen explizit darauf hin, dass es sich bei

obig mitgeteilten möglichen Nachweisen um die mitteldeutsche Form merula(Schaeffer, 1789) bzw. medius(Brehm, 1831)= aquaticus(Bechstein, 1803) gehandelt haben dürfte.

ScHALOW(1919) bringt unter Cinclus cinclus cinclus (L.) nunauch Daten von K. Waase(1908/1909), dabei betonend, dass diese ohne zeitliche Zuordnung in dessenOrnis Ruppinensis publiziert seien. Hockes Ausführungen(1910) und die Nachprüfung der Originalquelle in derZeitschrift für Oologie und Ornithologie dagegen zeigen, dass Waase die Art alsvorübergehenden Sommergast, aber im Gebiet noch nicht brütend beobachtet führt, sich dabei auf das gesamte Ruppiner Land beziehend (WaAsgE 1908/1909, 155-156). Im Einzelnen führt er die Art für 1906 und 1908 von der Döllnitz am Gr. Tietzensee(nichtTeetzensee) östlich Rheinsberg sowie für 1907 vom Fließ in der Ortslage Treskow südlich Neuruppin auf. In Waases Verzeichnis stehen die Daten unter Cinclus merula(J. C. Schäff. 1789).

Eine überregionale Einordnung der brandenbur­gischen Vorkommen der Wasseramsel im Kontext mit den Avifaunen der angrenzenden Regionen (Pax 1925, BORCHERT 1927, HAMMERLING 1933, KuHK 1939, HEYDER 1952, CREUTZ 1986) zeigt, dass vor und