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Otis 20(2012)
16. Goldammer Emberiza citrinella
11.10.1992, Bliesdorf , Rupfungsfund einer schizochroistischen Goldammer(M. Fiddicke)- nur am linken Flügel 1.-3. Handschwinge sowie alle Armschwingen mit den dazugehörigen Armdecken und Kopffedern normal gefärbt, Außenfahnen der restlichen weißen Konturfedern gelb. Kleingefieder, außer Kopffedern, zeichnungslos weiß bzw. gelb. Schnabel weißlich(Abb.2).
3.2. Aberrationen in der Anzahl der Steuerfedern
Hinweis: Die Nummerierung der Konturfedern richtet sich nach der Zählweise von Robert März (1987). Demnach wird am Steuer beim mittleren Federpaar begonnen und die Handschwingen werden von proximal(körpernah) nach distal (körperfern) nummeriert.
Ab dem Ende der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre wurden in den Winterhalbjahren Rupfplätze von Sperbern Accipiter nisus im Raum Wriezen vom Verfasser systematisch kontrolliert. Möglichst einmal wöchentlich wurde ein Großteil der Rupfungen aufgelesen, um anschließend als Sammlungsmaterial archiviert zu werden. Unter den Sammlungsstücken befinden sich vier, bei denen abweichend vom Normalfall 13 anstatt zwölf Steuerfedern vorliegen. Demnach müssten diese unter der Rubrik„asymmetrische Anomalie“ eingestuft werden. Da die Funde sofort nach Ankunft zu Hause aufbereitet und die jeweils überschüssige Steuerfeder bemerkt wurde, konnten die Fundumstände zeitnah rekonstruiert werden. Es ist zwar nicht hundertprozentig auszuschließen, aber äußerst unwahrscheinlich, dass zufällig eine Einzelfeder eines anderen Individuums derselben
Abb. 2: Rupfungsmaterial einer Goldammer mit asymmetrischem Schizochroismus, Bliesdorf/MOL , Oktober 1992. Handschwingenverengung 8.-6. Feder; Längste Handschwinge(7.)= 72 mm; Mindestlänge Steuer= 73,5 mm, unvoll
ständig, teils Mauser. Foto: M. Fiddicke.
Fig. 2: Plucked feathers of a Yellowhammer Emberiza citrinella with asymmetrical aberrant coloured feathers, Blies dorf/MOL , October 1992. Narrow primaries 8-6; longest primary(7)= 72 mm; minimum length of tail= 73,5 mm,
incomplete, partial moult.