Kleine Mitteilungen
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hoch werdende Staude kommt in verschiedenen Arten und allgemein häufig im heimischen Verbreiterungsgebiet vor. Die Klette bildet zum Teil sehr zahlreiche Klettenköpfchen aus, die mit Widerhaken behaftet sind und manchem Vogel zum Verhängnis werden.
Beispielsweise berichten mein Bruder und dessen Frau über den Fund von gleich zwei toten Kleinvögeln an einer Pflanze der Großen Klette Arctium lappa(PüscHeL& BırKyoLD 2000). Dabei handelte es sich um einen Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus und eine Uferschwalbe Riparia riparia , die sich an den starren Blüten-ständen der Pflanze verhangen hatten. Die zahlreichen Widerhäkchen der Blütenhüllblätter der Klettenköpfchen hatten die Federn der Vögel so durchdrungen, dass ein Wegkommen nicht mehr möglich war und die Tiere verendeten. Die Pflanze war vollständig vertrocknet, wobei Blätter und Fruchtstände einheitlich braun gefärbt waren. Die beiden toten Vögel auf der Pflanze waren dadurch nicht leicht zu erkennen(Abb. 4).
Bereits REINwALD(1959) berichtete von einem Wintergoldhähnchen Regulus regulus, das sich in
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Abb. 3: Der festhängende Sperling konnte mit den Beinen keinen Zweig erreichen. Foto: W. Püschel. Fig. 3: The fixed hanging Sparrow could not reach a branch with legs.
einem Klettenstrauch gleichzeitig an mehreren Klettenköpfchen verfangen hat. Hierbei waren die Widerhäkchen sogar bis ins„Fleisch“ des Vogels eingedrungen.
Ebenfalls an einer Großen Klette fand HaAsseı (1964) einen Feldsperling Passer montanus, der mit dem Brustgefieder und dem linken Bein an den Widerhaken der Pflanze hing. Zwei der hakig eingerollten Stachelspitzen der Hüllblätter waren an der Brust unter die Haut eingedrungen. Ein anderes Mal entdeckte derselbe Autor eine mumifizierte Blaumeise Parus caeruleus an einer Klettenpflanze. Die Meise hatte sich mit dem Rückengefieder und dem rechten Flügel in die Widerhaken der Klette verfangen.
Auch die Hain-Klette Arctium nemorosum kann zur Todesfalle werden, wovon FELLENBERG(1987) berichtet. Er entdeckte in einer über und über mit Fruchtköpfchen besetzten, ca. 1,8 m hohen Klette eine adulte Gartengrasmücke Sylvia borin. Die tote Grasmücke hing ca. 1,5 m hoch, festgehalten von fünf Klettenköpfchen, deren Stacheln fest in die linke Rumpfseite, den linken Flügel und das linke Bein verhakt waren.