Möckel: Management einer Großmöwenkolonie im Gräbendorfer See
Abb. 6: Ausschnitt der Großmöwenkolonie auf der Insel im Gräbendorfer See(28.4.2014). Foto: H. Trapp. Fig. 6: Part of the breeding colony of gulls on the island in the Gräbendorfer See.
Insel in einem Tagebaugewässer südwestlich De litzsch/Sachsen (Werbeliner See; bis zu vier Paare; STEFFENS et al. 2013). In Brandenburg kam es zu ersten Bruten der Heringsmöwe in den Jahren 2009 und 2010(Sedlitzer See bei Senftenberg ). Allerdings waren dies Mischpaare, jeweils mit einem Vertreter der Mittelmeermöwe(RysıavY et al. 2011, RysLaAvy 2013).
3 Schlussfolgerungen
Die seit 2007 auf der Insel beobachtete Entwicklung in Richtung Wald zeigte im Hinblick auf Ansprüche und Ziele des Vogelschutzgebietes einen Trend in die falsche Richtung an. Die Möwenartigen unternahmen nur zaghafte Ansiedlungsversuche und der im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie gelistete Brachpieper war sehr bald von der Insel verschwunden, ebenso Steinschmätzer und Rebhuhn. Bei Wiedehopf und Kiebitz, zwei weiteren typischen Vertreter des Offenlandes, wäre wegen der Zunahme des Bewuchses in weiten Bereichen
ohne ein zielstrebiges Gegensteuern ebenfalls bald gleiches eingetreten.
Die Tatsache, dass im Gegenzug einige Bewohner der Gebüsche von dieser Entwicklung profitierten (z.B. 2006 vier Paare des Bluthänflings, Carduelis cannabina), tröstete wenig. Ohne die Eingriffe zur Schaffung von Offenland hätten auch diese Arten die Insel nur eine begrenzte Zeit nutzen können und wären der fortschreitenden Sukzession entsprechend schließlich von in der Kulturlandschaft weit verbreiteten Waldvogelarten abgelöst worden.
Das Entwicklungsziel der Insel wird insbesondere im Erhalt eines sehr frühen Sukzessionsstadiums nährstoffarmer Sandflächen gesehen. Möglichkeiten für die Umsetzung bietet vor allem die extensive Beweidung mit Ziegen. Inwiefern in den nächsten Jahren darüber hinaus erneut manuelle Einsätze erforderlich sein werden, bleibt abzuwarten.
Der Schaffung zusätzlicher Brutplätze, z.B. durch Nacharbeiten(Abstechen) der Brutwände der Uferschwalbe, durch Aufschütten von Steinhaufen für den Steinschmätzer sowie des Ausbringens zusätz