Otis 21(2014): 105- 107 HH AS A) CU 14): 1U9- 107
Große Ansammlungen überwinternder Hohltauben Columba oenas in der Nuthe -Nieplitz-Niederung im Winter 2012/13
Lothar Kalbe
Kaıze, L.(2014): Große Ansammlungen überwinternder Hohltauben Columba oenas in der Nuthe -Nieplitz-Niederung. Otis 21, 105-107.
Im Winterhalbjahr 2012/2013 wurden auf einem abgeernteten Sonnenblumenfeld ungewöhnlich große Ansammlungen von Nahrung suchenden Hohltauben beobachtet. Im Maximum waren es > 950 Exemplare am 5.12.2012 und ca. 900 Exemplare am 3.2.2013. Vergleichbar große Trupps wurden für Brandenburg bisher nicht gemeldet.
Kalbe, L.(2014): Large gatherings of wintering Stock Doves Columba oenas in the Lowlands of Nuthe-Nieplitz. Otis 21, 105-107.
In the winter season 2012/2013 large flocks of Stock Doves feeding on a harvested sunflower field have been observed. Maximal numbers were 950(5 December 2012) and 900(3 February 2013). Up to now these are the largest records in Brandenburg .
In der Nuthe-Nieplitz-Niederung(NNN) wurden ab Oktober/November 2012 regelmäßig größere Ansammlungen Nahrung suchender Hohltauben beobachtet. Sowohl die Zahl der Tauben als auch die offensichtlich bis April 2013 durchgängige Überwinterung überraschte zahlreiche Ornithologen, die nach den ersten Beobachtungen ein besonderes Augenmerk auf diese Ansammlungen richteten. Für die vorliegende Auswertung konnten aus den Datenbanken des Fördervereins NNN und des Portals www.ornitho.de (mit freundlicher Genehmigung der Steuerungsgruppe) zahlreiche Einzelbeobachtungen von mehr als 20 Gewährsleuten herangezogen werden. K. Siems, Langerwisch danke ich für die Zusammenstellung der Daten.
Die registrierten Höchstzahlen lagen bei> 950 (5.12.2012) und ca. 900(3.2.2013) Hohltauben. Auch an den Tagen dazwischen wurden jeweils mehrere hundert Tiere bei der Nahrungssuche beobachtet(s. Tab. 1). Als Nahrungsgebiet diente ein fast 20 ha großes abgeerntetes Sonnenblumenfeld im sogenannten„Zauchwitzer Busch“, auf dem noch erhebliche Reste an Sonnenblumenkernen lagen. Offensichtlich waren es diese Erntereste, die neben anderen körnerfressenden Vögeln in großer Zahl auch die Hohltauben und große Trupps von Ringeltauben(max. 450) anzogen. Vielfach waren
die Hohltauben mit Ringeltauben vergesellschaftet. Der Einflug der Tauben erfolgte meist am Vormittag aus westlicher Richtung, am frühen Nachmittag der Abflug. Vermutlich befand sich ein großer Schlafplatz in der Rieben-Schönefelder Heide; dieser wurde allerdings nicht gesucht. Wegen der durchgehenden Anwesenheit der Tauben zwischen November und März- auch zu Zeiten einer kräftigen Schneedecke- wird davon ausgegangen, dass die Vögel im Gebiet überwinterten, wobei wohl nicht immer der Gesamtbestand zur Nahrungssuche in den Zauchwitzer Busch einflog. Außerdem war wegen des leicht reliefierten Geländes die Zählung der Vögel nicht immer leicht, so dass die Anzahl der Vögel unterschätzt worden sein könnte. Vor dem 4. November hielten sich nur wenige Hohltauben im Gebiet auf.
Meines Wissens sind für Brandenburg bisher keine so großen Ansammlungen mit Überwinterungen gemeldet worden. In der Avifauna des Landes(MöckeL 2001) ist zwar von größeren Trupps einiger hundert Vögel in den Monaten November und Dezember die Rede, echte Überwinterungstrupps umfassten aber meist nicht mehr als 50 bis 150 Vögel. Allerdings zeichnete sich bereits eine zunehmende Tendenz zur Überwinterung in Bran denburg ab. Auch in den Avifaunistischen Jahres