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Band 22
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Otis 22(2015)

decker nahezu täglich dort festgestellt. Zusätzlich konnten G.& G. Hübner(Rathenow ), H. Watzke (Paulinenaue ) und der Verfasser die Vögel bei de­ren allabendlichen Vorsammlungen auf einer Mit­telspannungsleitung beobachten. Dabei konnten maximal 21 Individuen gezählt werden. An einem günstigen Abend gelang die Altersbestimmung

3 Chronologie 3.1 Das Jahr 2013

Ausgehend von den Erfahrungen der Bienenfres­ser-Experten in Sachsen-Anhalt , dass die dortigen nachbrutzeitlichen Ansammlungen über mehrere Wochen im Umkreis von bis zu zehn km der Brut­kolonie-Standorte zu beobachten sind, wäre der bisher unbekannte- Brutplatz einer angenom­menenTeilpopulation Oberes Rhinluch demzu­folge im Großraum Kremmen- Flatow- Hakenberg - Wustrau-Altfriesack- Rüthnick zu suchen. Ver­mutlich befindet dieser sich nördlich des Kremme­ner Rhins. Einige potenzielle Bruthabitate wurden zur Brutzeit 2013 im Raum Linum/OPR und Ger­ mendorf/OHV kontrolliert, allerdings ohne Erfolg (G.& G. Hübner, H. Thiele, N. Schneeweiß u. a.). Mit Spannung wurde der August 2013 erwar­tet. Ob es wieder zu einer mehrwöchigen nach­brutzeitlichen Ansammlung kommen würde? Wiederum R. Senger konnte erstmals am 11. Au­gust eine Gruppe von ca. 30 Bienenfressern beim morgendlichen Flug offenkundig zwischen Schlaf­platz und Tageseinstand- beide waren zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt- beobachten. Für nur wenige Minuten machten die Bienenfresser, auch an den Folgetagen, hier morgens einen Zwischen­stopp, bevor sie nordwärts zum Rhin und ver­mutlich darüber hinweg weiterflogen(R. Senger). Von der Naturschutzstation Rhinluch(Linum ) am 22. August von der Entwicklung informiert, such­te der Verfasser das Gebiet ab dem 23. August fast täglich abends oder morgens auf- mit dem Ziel, einerseits den Tageseinstand und den Schlafplatz des Bienenfresser-Verbandes andererseits ausfin­dig zu machen. Zusammen mit R. Senger(Krem­ men ) und M. Senger(Berlin ) wurden am Morgen des 23. August 35 Tiere und am 25. August sogar 36 Bienenfresser gezählt, die nach einem kurzen

von 20 Bienenfressern es waren zwölf adulte und acht diesjährige(= 12/8) Tiere(H. Watzke, T. Rys­lavy). Somit kann mit einiger Wahrscheinlichkeit von sechs BP ausgegangen werden, die insgesamt mindestens acht(wahrscheinlich neun) Jungvögel erfolgreich aufgezogen haben. Es ist anzunehmen, dass nicht alle sechs BP erfolgreich gebrütet haben.

Stopp zügig Richtung Rhin flogen. Eine gemeinsa­me Suche des Tageseinstands nördlich des Krem­mener Rhins zwischen Linumhorst, Wall, Radens­leben, Rüthnick blieb erfolglos. Am 26. August wurden morgens 33 Ind.(S. Fischer , H. Watzke) und am 27. August 32 Ind. gezählt.

Am 28. August morgens wurde durch den Ver­fasser endlich der nächtliche Schlafplatz entdeckt. Der komplette Trupp schlief in der oberen Hälfte einer ca. 12m hohen Pappel, die sich innerhalb ei­ner artgleichen Baumreihe befand. Am 30. August fand der Verfasser zusammen mit M. Senger und nach Hinweis von R. Senger unweit des Kremme­ner Rhins auch den Tageseinstand. An einem von Extensiv-Grünland umgebenen Feldgehölz ruhten 33 Bienenfresser in überwiegend toten Bäumen. Eine Auszählung von 25 Tieren ergab ein Verhält­nis Altvögel/Diesjährige von 8/17, was für einen deutlich besseren Bruterfolg als im Vorjahr sprach. Am 4. September wurden noch einmal 17(der 33) Vögel altersmäßig bestimmt(5/12). EineHoch­rechnung hätte- wie im Vorjahr- wieder einen Brutbestand von ca. 6BP ergeben, mit in diesem Jahr ca. 23 Jungvögeln, während es im Vorjahr le­diglich acht bis neun gewesen waren.

Da nun der Tageseinstand ausfindig gemacht worden war, wurde erstmals versucht, mittels Klangattrappe und eines Japannetzes Bienen­fresser zu fangen. Das Ziel war, aufgrund der ver­gleichsweise geringen, aber bestehenden Chance auf einen Ringwiederfund, möglichst Altvögel zu fangen. Das Netz wurde in ca. 800m Entfer­nung zum Bienenfresser-Trupp aufgestellt und die Klangattrappe aktiviert. Nach wenigen Minu­ten waren die ersten Bienenfresser im Bereich der Klangattrappe und innerhalb der ersten 30 Minu­