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in feinem eigen Weinberge oder auch ſeins Nachbarn mit feinem wiſſen und erleubnus zu ſtechen frei, offen und unvorbotten ſein.
Item ein Iglicher ſol ſich in der Gulden kegen die Guldemeiſters und Gemeinen Brudern ehrlich und fridſam halten, bei vormeidung der Straff mit einer thonnen Bernawſch Bier.
Item Letzlich Am tage Corporis Chriſti und der Octaven, ſol der vorordenter Guldemaiſter Wachs zur Gulde ſteppelen, ſo die Zeit getragen werden, deßgleichen zu den Liechten auf dem Altar und In Zeit wenn einer aus der Gulde vorſtirbt zum begrebnus und begengnus ꝛc. vorſchaffen 2c. Mit unſers Guldemaiſters piz= ſchafft beſiegelt, des wir uns dismal hiertzu gebrauchen.
Das wir ſolch Ir zimlich und bitlich bethe angeſehen und uf Ir demutig fleiſſigk erſuchen ſollich obgeſchrieben Artickel und Statut nach Iren Inhaltungen und die gantze gulde zuſampt dem Jure patronatus Irer beider Geiſtlichen Lehnen, welch ſie uber vorwerte Zeit in gebrauch gehabt und noch haben, Confirmiret und beſtettigt haben, und thun das hiemit gegenwertiglich In krafft und macht diets Briefs, und wollen in ernſt— licher meynungk/ das Niemands macht haben ſolle dieſelbige Gulde aufzuſagen, Es geſchee dan durch vorlaſſung ober vorkauf der weingarten oder Berge, und wher ſich der Gulde vortzeichet, das derſelbige ſich der Weingerten oder Berge auch vortzeichen ſoll, In ſonderheit das dieſelbigen Statut und Artickel bei außgedruckter peen, von allen und Iglichen Gulde Brudern derſelben gulde, gewiſ lich und unvorruglich zu Iglicher Zeit ſollen gehalten werden, dabei wir ſie auch handthaben wollen, Alles getreulich und ungeverlich, Zu urkunt mit unſerm Churfurſtlichen Ingeſiegel beſiegelt und Gegeben zu Coln an der Sprew Mitwochs nach Jacobi Apoſtoli Anno ꝛc. 35.
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LXXXL 1536. Schoͤppen⸗Ordnung der Stadt Oſterburg.
Wir Joachim Churfurſt 2c. Bekennen u. ſ. w. Als unſer Liebe getrewen die Scheppen unſer Stadt Oſterborch uns etliche Artickel ſo Ir vorfarn und ſie zu furderung des rechten ſo bey Inen geſucht, auch zu erhaltung fried und eindracht und zu vorhutung uffrur, widerwillen unnd Irthumb Im aller beſten zu Nutzbarkeit voreinigt, viel Jar uber menſchen gedencken In ſtetten gebrauch und ubungen hergebracht, angetzeigt und des glaublich bericht gethan haben, von wort zu wort alſo lautende: Scheppen der Souene Im talle ſint bynnen Oſterborch geweſen, do mhe het geſchreven nha chriſti unſers hern gebort dwſent einhundert Jar, welches die oldenn Bocker vormogen und uthwieſen, ſo Je und Je wyht baven menſchen gedenckent und ſindt noch alſo Scheppen bynnen Oſterborch hutiges tages und gegenwardiglich. Die ſcheppen zu Oſterborch haben einen altar und geiſtlich lehn In der pfarkirchen zu Oſterborch, darzu gehorn ettliche Jerliche pechte uber und In einem hoff mit dreien hofen landes In dem dorff hindenborch, fo der beſitzer des altars uber Menſchen gedencken In Stetter beſitzungen und gebrauch gehabt, und noch geruglich hat vor ydermeniglich ungehindert, denſelben altar mit zugehorenden pechten die Scheppen zu Oſterborch ſo offt der vorledigt ſtets zu vorleihen habenn, Item die ſcheppen hebben dat ſelbige geiſtliche lehn In der parkercken bynnen oſterborch funderet und confirmiren lathen, na chriſti geburt dwſent drey hundert Jar, darnha Im negen und Soſtigeſten Jar, Dinſtags na Nativitatis Domini, vorlihen ock dat ſelbige unvorruckt und ſtedes In tyden der vorledigung gegenwardiglich, Item die Scheppen hebben etliche garden und einen ſonderligen ſcheppen ſtoͤll und garden geheiten, 10, 20, 30, 40, 50, 60 Jar, ock leng alſe mynſchen gedencken, und heyten noch alſo hutiges dages und gegenwardiglich, Item die ſcheppen holden In ohren wontlichen ſcheppen ſtole Negen fryhe apenbare recht und echte Dingktage alle Jar tho gewiſſer tidt, de nicht kan edder moth affgeſchlagen werden, de ock In ſteder unvorruckten ornunge bynnen Oſterborch geholden ſyndt, 10, 20, 30, 40, 50, 60 Jar und lenck alſe minſchen gedencken, werden ock fo geholden gegenwardiglich. Item die Scheppen brucken ſick eines eigen Ingeſegels In oren ſacken und