Schneider: Spitzschwanz-Strandläufer an Reckahner Teichen
verwaschen und nicht deutlich vom Bauch abgesetzt, wie es beim Graubrust-Strandläufer der Fall ist. Der Schnabel war leicht abwärts gebogen und relativ kurz, etwa so lang wie beim Kampfläufer in Proportion zur Körpergröße. Bein- und Schnabelfärbung konnte ich nicht genau feststellen, der Schnabel wirkte gräulich, die Beine ähnlich dem Waldwasserläufer, sie waren aber mit Schlamm bedeckt. Im Flugbild glich er dem Kampfläufer, hielt den Kopf aber deutlich höher als dieser(Foto von M. Grimm bei www.club300.de ). Ein weißer Lidring ist auf dem Foto von N. Uhlhaas(ebenda) gut zu erkennen.
Verhalten
Während des Rastaufenthalts hielt sich der Spitzschwanz-Strandläufer zusammen mit Bekassinen am Reckahner Teich 3, später an Teich 2 auch mit Kampfläufern und Alpenstrandläufern auf, mit denen er jeweils aufflog und wieder rastete, Beide Teiche waren abgelassen. Großflächig lagen Schlammbänke frei, die ein gutes Nahrungshabitat für rastende Limikolen darstellten.
Zunächst am Teich 2 beobachtet, wechselte der Vogel am 11.9. auf Teich 3. Danach wurde er wieder vorwiegend an Teich 2 auf den Schlammbänken im mittleren Bereich des Teichs bei der Nahrungsaufnahme beobachtet werden. Komfortverhalten zeigte der Vogel nur kurz zwischen den lange währenden Phasen der Nahrungsaufnahme.
Die Pickrate war hoch, die Nahrungsaufnahme erfolgte mit pendelnden Kopfbewegungen(siehe Video von R. Schneider unter dem Suchbegriff Spitzschwanz auf www. youtube.com). Aggressives Verhalten des Spitzschwanz-Strandläufers gegenüber Bekassinen konnte bei der gemeinsamen Nahrungsaufnahme beobachtet werden.
Diskussion
Die auffälligen Merkmale rostrote Kopfplatte, weißer Überaugenstreif und verwaschener Brustübergang unterschieden den Vogel klar vom bei uns häufiger vorkommenden Graubrust-Strandläufer. Die pfeilspitzenförmige Flankenstrichelung und fehlendes Orange in der Brustfärbung wiesen auf einen Altvogel im Herbstkleid hin.
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Die bislang dokumentierte Letztbeobachtung erfolgte am 16.9.2011 durch Steffen Koschkar gegen 18 Uhr. Einzelne Berichte über Beobachtungen in den Tagen danach konnten nicht verifiziert werden.
Da der Spitzschwanz-Strandläufer nahe Reckahn mit Bekassinen und auch Kampfläufern vergesellschaftet schien, wird angenommen, dass aufgrund des in dieser Zeit angestiegenen Rastbestandes des Kampfläufers(s. ABBO-Beobachtungen Sept. 2011 auf www.labboa.de) diese Art die begleitende Zugvogelart für den Spitzschwanz-Strandläufer war. Die Bekassinen waren über zwei Wochen mit dreistelligen Zahlen konstant bei Reckahn vertreten.
Der Spitzschwanz-Strandläufer Deutschland bisher nur auf der Insel Neuwerk (Hamburg ) im August 2007 von M. Fichtler nachgewiesen(BARTHEL, P., Limicola 21, 2006-2008). Somit ist der hier beschriebene SpitzschwanzStrandläufer der Erstnachweis für Brandenburg und der zweite Nachweis für das Bundesgebiet.
wurde in
Allgemeine Phänologie und Taxonomische Einordnung
Der Spitzschwanz-Strandläufer ist eine langstreckenziehende, ostpaläarktische Limikolenart, die vorwiegend im austral-asiatischen Raum überwintert. Im Brutgebiet bewohnt die Art feuchte Stellen der Tundra und nistet als Bodenbrüter versteckt in der Vegetation.
Das Gesamtverbreitungsgebiet liegt zwischen dem Brutgebiet in Ostsibirien an Lena und Kolyma und den Überwinterungsgebieten Australien , Neu guinea und Neuseeland . Regelmäßige Zugbeobachtungen werden in Alaska und den westlichen USA verzeichnet. Das westlichste Brutvorkommen liegt demnach ca. 7.000 km östlich von Brandenburg .
Mittlerweile wird diese Art nahezu jährlich in Mittel- und Westeuropa nachgewiesen. Die meisten Nachweise stammen aus Großbritannien (32 Beobachtungen), den Niederlanden(9), Norwegen (8), Schweden (7), Irland (6), Spanien (3), Ungarn , Dänemark , Finnland , Estland und Frankreich (jeweils 2). In den letzten Jahren wurden laut www. netfugl.dk in Westeuropa zwischen Mitte August und Ende September Spitzschwanz-Strandläufer deutlich häufiger nachgewiesen als in anderen Monaten. Bei den Beobachtungen in West- und