Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
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vom Könige Magnus von Gochland im Walde bei Ring­stedt ermordet ward, zerfiel das Wendische Reich, in wel, chem darnach sich die früher abhängig gewesenen Haupt» linge der einzelnen Provinzen zu unumschränkten Herrschern machten und sich von einander absondertcn. Um diese Zeit hatten die Prignitz zu Havelberg, das Havelland und die Zauche zu Brandenburg, der Teltow und Barnim zu Köp- nick seine eigenen Herrscher, die keine Oberherrschaft mehr über sich anerkannten. Das Ukerland und das Land Star- gard scheint mit mehreren andern Gebieten zum Reiche der Pommerschen Lutizier, das Land Lebus mit dem Polnischen verbunden worden zu scyn.

Zuerst wurden jene drei kleinen Fürstentümer die BeUte ihrer mächtigen Nachbaren in der Altmark, die erst nach deren Vereinigung, Bevölkerung und Befestigung so stark geworden waren, daß sie auch von den beiden großem Rei­chen einzelne Theile abzutrennen vermögten. Das Fürsiem thum Havelberg ward von dem Markgrafen Albrecht mit gewaffneter Hand seiner Herrschaft unterworfen; doch findet sich dabei keine Spur der oft geäußerten Vertreibung der Slawischen Bewohner dieser Länder'). Eilte solche unweise

Maaß-

gelegenheiteu) in diesem Wcndcnreiche erhielt, öiS ilOa. De» Dä­nen gelang es, Eroberungen an der Küste zu machen. Heinrich, Gottschalk's Sohn, folgte ihm, und suchte auf mildere Weise, wie sein Vater, denselben Zweck zu erreichen wie dieser; er dehnte sein Reich gegen Osten aus,, nahm eS aber von dein Herzog von Sachsen zu Lehn. Nach seinein Tods entstanden Streitigkeiten um dis Succession, und Kaiser Lothar belehnte am Ende Knut La- ward, einen Dänischen Prinzen, der als Abfindung Südjntland (oder Schleswig) erhalten hatte damit; dieser ward aber i l.'ll von seinem Verwandten Magnus dem Starken, dem Sohne König Niels, ermordet, und nun zerfiel bas Wendenreich. Lehrbuch- der Gesch. d. Mittelalters v. H^ Leo Thl. II. S. 958. 959.

1) Noch umS Jahr 1267 stehen die Markgrafen dein Bischofs