Heft 
(2017) 24
Seite
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56 Otis 24(2017) Die grundwasserfernen, nährstoffarmen Sande der Hochflächen bilden den natürlichen Standort eines Blaubeer-Kiefern-Traubeneichenwaldes( H ofmann & P ommer 2005). Vor Beginn menschlicher Einfluss­nahme dominierte in der natürlichen Waldgesell­schaft die Traubeneiche Quercus petraea (Abb. 2). Im Ergebnis einer mehr als 200-jährigen Forstwirt­schaft entstanden daraus mehrheitlich Forste aus Kiefern Pinus sylvestris , die auf Grund einer seit etwa zehn Jahren in weiten Teilen optimalen Altersklasse reich an Blau- und Preiselbeere Vaccinium myrtillus, V. vitis-idaea sind(Abb. 3). Viele Bestände kenn­zeichnet ein natürliches Aufkommen von Jungeichen (Hähersaat). Heidemoore waren früher häufig. Sie beschränken sich heute auf wenige Lokalitäten. Das größte Moor, der Loben(etwa 160 ha), befindet sich im Osten der Liebenwerdaer Heide. tung Umwelt(DBU-Naturerbe GmbH,etwa 4.800 ha) erfolgte die Wiedervernässung von Mooren sowie die großflächige Auflichtung und Strukturierung mittel­alter Bestände. Allein die letztgenannte Maßnahme führte zur schnellen Ausbreitung der Blaubeere, die als eine der wichtigsten Nahrungspflanzen des Auer­huhns gilt( K laus et al. 1986). Zwischen den Waldgebieten erstrecken sich ackerbaulich genutzte Feldfluren. Die Kleinstädte Finsterwalde(inklusive zweier eingemeindeter Dör­fer: 17.970 Einwohner), Doberlug-Kirchhain(inklu­sive elf Dörfern: 9.740 Einwohner) und Sonnewalde (inklusive 17 Dörfern: 3.400 Einwohner) werden von diesen Wäldern eingeschlossen. Abb. 2: Von der Traubeneiche bestimmter Wald in der Liebenwerdaer Heide(17.05.2012). Foto: R. Möckel. Fig. 2: Forest in the Liebenwerda heath dominated by the sessile oak Quercus petraea. Im Inneren der einbezogenen Waldgebiete wurden im Artenschutzprogramm( MLUR B randenburg 2002) Entwicklungsräume für das Auerhuhn aus­gewiesen(16.036 ha, verteilt auf sieben Standorte, Tab. 1). Vor Beginn der Wiederansiedlung wurden dort Maßnahmen zur Aufwertung der Lebensräume durchgeführt( K raut & M öckel 2000). Vor allem in den landeseigenen Forsten(etwa 10.700 ha) und auf den heutigen Waldflächen der Deutschen Bundesstif­Abb. 3: Die Auerhuhn-Entwicklungsräume – hier im Waldkomplex Weißhaus – werden von Kiefernforsten bestimmt, die weitflächig reich an Blau- und Preiselbeere sind(19.04.2016). Foto: A. Schonert. Fig. 3: Development areas for Capercaillies Tetrao urogal­lus- here in the forest complex Weißhaus- are dominated by pine forests, which are rich in blueberries and cranber­ries Vaccinium myrtillus, V. ­vitis-idaea.