Heft 
(2018) 25
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Otis 25(2018): 55 – 71 Ergebnisse der Bartmeisenberingung Panurus biarmicus im SPA Unteres Odertal(2001–2015)* Winfried Dittberner Ringfundmitteilung der Beringungszentrale Hiddensee Nr.14/2017 Ich widme den Beitrag Herrn Ulrich Köppen, dem ehemaligen Leiter der Beringungszentrale Hiddensee . D ittberner , W.(2018) Ergebnisse der Bartmeisenberingung Panurus biarmicus im SPA Unte­res Odertal(2001–2015). Otis 25: 55 – 71. Im Zeitraum von 15 Jahren(2001 bis 2015) arbeitete ich im bundesweiten Bartmeisen-Programm mit. Meine vier Untersuchungsgebiete(UG) lagen in der Uckermark. Bartmeisen waren an diesen Gewässern ganzjährig präsent. Phänologische Beobachtungen und Beringungen konnte ich ohne Unterbrechungen durchführen. Im genannten Zeitraum beringte ich 6.551 Bartmeisen. Von die­sen gab es 1.975 eigene Wiederfänge. Davon waren 1.446 Ortsfunde innerhalb desselben Jahres, 409 Ortsfunde nach 1 Jahr, 92 Ortsfunde nach 2 Jahren, 25 Ortsfunde nach 3 Jahren und 3 Orts­funde nach 4 Jahren. Schwerpunkt der Auswertungen wurde auf lokale Austauschbewegungen im Jahresverlauf gelegt. Diese wurden anhand der Orts- und Nahfunde(bis 25 km) ermittelt. Nah- und Fernfunde bele­gen Wanderbewegungen in alle Himmelsrichtungen, wobei Direktfunde im Herbst aus dem UG ausnahmslos in Richtungen zwischen ESE und W, jene von im Herbst zugewanderten Vögeln aber nur zu 30 % in diese Richtungen wiesen. Der überwiegende Anteil zog in nördliche Richtungen(N bis ENE). Alle im Frühjahr zugewanderten Bartmeisen(n=7) stammten aus südlicheren Gebieten und wanderten entgegen der herbstlichen Wanderungen uckermärkischer Vögel in Richtungen zwischen NNW und ENE. Das Zugverhalten der uckermärkischen Bartmeisen steht in Übereinstimmung mit der Gesamt­auswertung ostdeutscher Ringfunde durch D ürr et al.(1999). Der hohe Anteil herbstlicher Zu­wanderungen(70 %) aus südlicheren Richtungen weicht davon hingegen deutlich ab. Es gelang der bisher weiteste Fernfund einer deutschen Bartmeise mit 897 km. Die Bartmeise wurde nestjung am Landiner Haussee beringt und aus der Schweiz zurückgemeldet(vergl. B airlein et al. 2014). Weitere Schwerpunkte sind Ergebnisse zu Gewichten und Fettklassen von Bartmeisen-Männchen und-Weibchen im Jahreszyklus in der Uckermark. Mitgeteilt und durch Fotos belegt werden Be­funde zu festgestellten Krankheiten bzw. Abnormitäten. D ittberner , W.(2018): Results of the Bearded Tit Panurus biarmicus ringing programme in the Lower Oder Valley(2001–2015). Otis 25: 55 – 71. I participated in the Germany-wide Bearded Tit ringing programme for 15 years(2001–2015). My four study plots were in the Uckermark, a rural region in the northeast of the federal state of Bran­denburg. Bearded Tits were present on the water bodies in the area throughout the year, and I was able to conduct uninterrupted phenological observations. In the given time frame, I ringed 6,551 Bearded Tits, of which 1,995 had previously been ringed by me. Of the latter 1,446 were local trapp­ings within the course of the same year, 92 after two years, 25 after 3 years and 3 after four years. The main focus of the evaluation of the programme was on local movements between areas in the course of a given year. These were determined on the basis of local and neighbouring finds(up to 25 km). Local and distant finds are proof of migratory movements to all points of the compass, whereas direct finds within the study plot in autumn are without exception in a direction between ESE and W, although the inward migration of birds in autumn in this direction amounts to only some 30 %. The vast majority migrated in a northerly direction(N to ENE). All Bearded Tits arriv­ing in spring(n=7) came from more southerly areas, and migrated in a direction NNW to ENE, a completely opposite direction to the autumn migration of the birds from the Uckermark. * Vortrag auf der ABBO/Beringertagung am 26.11.2017 in Blossin