Heft 
(2018) 25
Seite
57
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Dittberner: Ergebnisse der Bartmeisenberingung im SPA Unteres Odertal 57 Feuchtgebiet von Internationaler Bedeutung (FIB) Unteres Odertal: Das FIB ist eine eingepol­derte Landschaft von ca. 4.600 ha Größe. Kenn­zeichnend sind Auenwiesen mit Altwässern und Verlandungsvegetation. Die Polder werden zwischen November und April geflutet. Das Gebiet gehört zum Nationalpark Unteres Odertal. Das Vorkommen von Bartmeisen im Unteren Odertal wird zwischen No­vember und April stark vom Winterhochwasser be­einflusst. In die vorliegende Auswertung werden die Beringungsergebnisse aus dem Schlosswiesenpol­der Schwedt/Oder einbezogen. Seit der Nutzungs­aufgabe 1990 vernässen und verschilfen ca. 10 ha Polderwiese. 2 Material und Methode In der Feldarbeit benutzte ich die für Untersu­chungen im Bartmeisen-Beringungsprogramm von der Staat­lichen Vogelschutzwarte erarbeiteten Er­fassungsblätter für Beringungs- und Wieder­fang­daten. Erfasst wurden neben den geforderten Beringungsdaten(Ringnummer, Alter, Geschlecht, Ort, Datum, Uhrzeit) auch das Gewicht und die Fettklasse der gefangenen Bartmeisen(Abb. 2). Bei Weibchen im Alterskleid und Jungvögeln im ers­ten Jahreskleid wurde das Kopf- und Rückenzeich­nungsmuster notiert(Abb. 3). Diesbezügliche Daten sind nicht Gegenstand der vorliegenden Bearbei­tung, gingen aber u.a. in die Auswertung durch M it ­telstädt (2016) ein. Alle Bartmeisen-Beringungen wurden im Beringungs- und Wiederfundprogramm der Be­ringungszentrale Hiddensee(BERIHIDD) ein­gegeben. Mit einem Arbeitsbericht erfolgte der jährliche Abschluss des Bartmeisen Programms in den neben den Beringungen und Wiederfunden auch Ergebnis­se zum Winter- und Brutbestand sowie zum Verlauf des Weg- und Heimzuges in den einzelnen UG ein­gebracht wurden. Berücksichtigung fanden Verluste, Prädatoren, Krankheiten und Abnormitäten(z. T. mit Beleg­fotos). Im Winterhalbjahr war eine Bestandserfassung der Bartmeisen nur dann gut möglich, wenn die Gewässer in den Verlandungsbereichen ausreichend begehbar, d. h. zugefroren waren. Als notwendige Ausrüstung erwies sich in dieser Jahreszeit eine Neopren-Wathose. Der Bartmeisenfang erfolgte in den UG kon­tinuierlich ohne längere Unterbrechungen. Im Durchschnitt wurden 5 Fangnetze von je 12 m Län­ge eingesetzt(Abb. 4). In den Brutperioden wurden Nestersuchen und die Beringung nestjunger Vögel durchgeführt. In den Spannnetzen fingen sich an den Fang­plätzen weitere Vogelarten, insbesondere Teich-, Schilf- und Drosselrohrsänger, Weiden-, Blau- und Beutelmeise,Zaunkönig,Fitis und Zilpzalp,Rohram­mer, Rohrschwirl, Rohr- und Zwergdommel. Abb. 2: Bartmeise, adultes Männchen im Naturschutzge­biet Felchowsee am 21. Oktober 2004. Mit zunehmendem Alter wird die Iris von grünlich zu orangefarben. Foto: W. Dittberner. Fig. 2: Adult male Bearded Tit in the Bartmeise Felchowsee nature reserve on 21 October 2004. The colour of the iris changes from greenish to orange with increasing age. Abb. 3: Bartmeise adultes Weibchen mit Kopf- und Rü­ckenzeichnungsmuster. Schlosswiesenpolder Schwedt/ Oder am 24. Februar 2005. Foto: W. Dittberner. Fig. 3: Adult female Bearded Tit with head and back pat­tern markings. Schlosswiesen Polder, Schwedt/Oder, 24 February 2005.