Heft 
(2018) 25
Seite
59
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Dittberner: Ergebnisse der Bartmeisenberingung im SPA Unteres Odertal 59 4 Wechsel der Aufenthaltsplätze im Jahreszyklus In der Uckermark finden zwischen nahegelegenen Gewässern mit Bartmeisenvorkommen regelmäßig Austauschbewegungen statt. Diese sind durch Kont­rollfänge belegt.Die Anzahl der eigenen Wiederfänge ist für jedes UG in den Abbildungen 5 bis 9 darge­stellt. Die Pfeile markieren Anzahl und Richtung der Austauschbewegungen. Die meisten Bartmeisen wandern von Brutplätzen an der Lanke zum nahege­legenen Felchowsee, aber auch zum Landiner Haus­see gab es viele Abwanderungen. Der hohe Anteil von Wiederfunden vom Lan­diner Haussee zum Felchowsee und zur Lanke resultiert aus der im Herbst vorherrschenden Weg­zugrichtung nach Süd bis Südwest(Abb. 5). Es gab nur wenige Nachweise darüber, dass Bart­meisen von einem Brutgebiet in ein benachbartes Überwinterungsgebiet wechselten(Abb. 6).Am häu­figsten wechselten Bartmeisen dabei im Herbst von der Lanke in ihr Überwinterungsgebiet am Felchow­see und umgekehrt(Abb. 7). Hingegen wechselten nur wenige Bartmeisen im Frühjahr von einem Über­winterungsgebiet zu einem benachbarten Gewässer, um dort zu brüten. Die meisten Wintervögel vom Felchowsee stellte ich später an der Lanke und am Landiner Haussee fest(Abb. 8). Umsiedlungen in den Folgejahren ließen sich für alle UG nachweisen. Die meisten Fälle gab es zwischen dem Landiner Haussee und der Lanke(Abb. 9). 5 Nah- und Fernfunde Während der fünfzehnjährigen Beringungstätigkeit gab es 7 Nah- und 42 Fernfunde(ab 100 km). Die Fundorte lagen zwischen 25 km und 897 km vom Beringungsort entfernt(Abb. 10). Sämtliche Wieder­funde resultieren aus Kontrollfängen durch Beringer. Der weiteste Fernfund stammte aus der Schweiz. Bisher lag der weiteste Fund eines deutschen Ring­vogels bei 855 km( B airlein et al. 2014). Eigene Wiederfänge Wechsel aus einem Brutgebiet in ein Wegzugsgebiet Gewässer mit Anzahl der Ortsfunde Eigene Wiederfänge Wechsel aus einem Brutgebiet zu einem Winterquartier Gewässer mit Anzahl der Ortsfunde Landiner Haussee 531 3 29 Felchow­see 22 211 1 57 9 Lanke 16 982 251 2 Unteres Odertal Landiner Haussee Felchow­see 531 25 1 211 4 1 Lanke 3 982 1 251 Unteres Odertal Abb. 5: Eigene Wiederfänge: Wechsel aus einem Brutge­biet in ein Wegzugsgebiet. Fig. 5: Own ring recovery: Movement from breeding to pre-migration area. Abb. 6: Eigene Wiederfänge: Wechsel aus einem Brutge­biet zu einem Winterquartier. Fig. 6: Own ring recovery: Movement from breeding to winter quarters.