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6.1
Phänologisches Vorkommen Heimzug
Der Heimzug der Bartmeise unterliegt jährlichen und auf die einzelnen Gebiete bezogenen Schwankungen. In Jahren mit einem starken Wintervorkommen an den Landseen verbleiben viele Vögel im Frühjahr hier und schreiten zur Brut. Der Durchzug ist dann wenig auffällig und von Bewegungen ortsansässiger Vögel kaum zu trennen. In Jahren nach einem völligen Fehlen im Winter lässt sich die Rückkehr besser verfolgen. Nach milden Wintern beginnt dieser im Februar. Gewöhnlich ist der Heimzug für März und April kennzeichnend. Selten kommt es im
6.2 Brutbestand
Alljährlich brüteten Bartmeisen am Felchowsee und an der benachbarten Lanke. Am letzteren Gewässer etablierte sich eine deutlich größere Ansiedlung. Am Felchowsee blieb der Brutpaar( BP)-Bestand durchgehend gering. Am meliorierten Landiner Haussee gab es gelegentlich Ansiedlungen in nassen Jahren der 1980er- Jahre. Erst mit der Wiedervernässung des Sees und der Herausbildung großer Schilfrohrbestände brüteten dort seit 1990 regelmäßig Bartmeisen. Das Maximum erreichte die Art 2001 mit ca. 50 BP.
Im Unteren Odertal bestanden alljährlich nur geringe Ansiedlungsmöglichkeiten. Durch die Win
6.3 Wegzug
Der Herbstzug der Bartmeise beginnt im September. Er ist durch das Höhenflugverhalten besonders auffällig. An der Lanke ist die Hauptrichtung Westen. Am Felchowsee erfolgen sichtbare Wanderbewegungen in südliche bis westliche Richtungen. Am Landiner Haussee dominieren die Höhenflüge am Süd- bis
6.4 Überwinterung
Im Winterhalbjahr( Dezember bis Februar) sind die Schlafplatzgemeinschaften der Bartmeise am stabilsten( WAWRZYNIAK& SOHNS 1986; WENDORF et al. 1998). Am Felchowsee und an der Lanke wurde der Winterbestand seit 1971 ermittelt. Winterortstreue wurde durch beringte und farbberingte Bartmeisen bereits Mitte der 1970er- Jahre belegt( DITTBERNER&
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Frühjahr zu Höhenflügen, die eine Abwanderung in Richtung Nordost bis Südost anzeigen. Im Unteren Odertal ist der Durchzug im Frühjahr auffällig leitliniengebunden und führt in Nordostrichtung. Es werden sowohl Trupps als auch Paare beobachtet, die oft in kleinen Schilfinseln an den Oderaltarmen Zwischenrast einlegen. Erstnachweise beringter Vögel, die außerhalb des UG überwintert hatten, liegen zwischen 2. Februardekade( 26.02.) und der 1. Maidekade( 10.05.), mit Maximum in der 1. Aprilhälfte.
terflutung der Polder bei Schwedt/ Oder waren potenzielle Bruthabitate bis Ende April/ Anfang Mai überschwemmt. Kleinere, unregelmäßig besetzte Brutplätze waren die Folge. Erst in den 1990erJahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich ein Landröhricht im Schlosswiesenpolder Schwedt/ Oder zu einem geeigneten Bruthabitat für 10 bis 15 Paare. Seit 2005 entwickelten sich nach Aufgabe einer Landnutzung großflächig Schilfrohrbestände im Totalreservat Staffelder Polder. Hier brüteten seither regelmäßig Bartmeisen( 2009 maximal 15 BP).
Westufer. Der Aufenthalt der Trupps und Schwärme erstreckt sich über mehrere Wochen. Im Unteren Odertal wirkt das Flusstal als wichtige Leitlinie. Hier wandern die Bartmeisenschwärme meist zügig in südliche Richtung. Die größten Trupps werden im Oktober gesehen.
DITTBERNER 1982). Im Zeitraum von 2001 bis 2015 überwinterten alljährlich in allen vier UG Bartmeisen. Starke Fluktuationen in den einzelnen Gebieten sind jedoch auffällig( DITTBERNER& DITTBERNER 2004). Die größte Anzahl wurde mit jeweils 120 bis 140 Ex. am Landiner Haussee und im FIB Unteres Odertal ermittelt.