Dittberner: Ergebnisse der Bartmeisenberingung im SPA Unteres Odertal 69 9.2 Teilfederlängen nach Alter und Geschlecht M.(adult sowie 1. Jahreskleid): 42,0 bis 49,0 im Mittel 46,8 mm(n = 100) W.(adult sowie 1. Jahreskleid): 38,0 bis 47,0 im Mittel 44,2 mm(n = 100) M.(Jugendkleid bis zum Beginn der Vollmauser): 37,0 bis 47,0 im Mittel 41,2 mm(n =100) W.(Jugendkleid bis zum Beginn der Vollmauser): 38,0 bis 44,0 im Mittel 40,4 mm(n =100). 10 Gewichte und Fettklassen Die Gewichte der Bartmeisen variieren im Jahreszyklus nach Alter und Geschlecht( W awrzyniak & S ohns 1986). Nach der Vollmauser steigen die Gewichte der Alt- und Jungvögel zum Winter hin an. Die höchsten Gewichte wurden im Dezember ermittelt, aber auch im Januar und Februar gibt es sehr schwere Vögel. Die Männchen sind etwa ein Gramm schwerer als die Weibchen. Im Winter stellte ich in den verschiedenen Winterquartieren des UG Unterschiede in den Körpergewichten und auch bei der Ausbildung der Fettklassen fest. Im Vergleich zum Felchowsee sind die Fettklassen an der Lanke um eine Fettklasse geringer. Vögel mit einer hohen Fettklasse neigen zu einer größeren Winterortstreue. Mit dem Beginn der Brutzeit ab März sinken die Gewichte wieder ab. Die Gewichte der Männchen liegen von Januar bis März zwischen 14,0 und 20,5 g, im Mittel bei 16,6 g(n=100) und die der Weibchen zwischen 13,5 und 19,5 g, im Mittel bei 16,0 g(n=100).Weibchen haben während der Eiablage noch einmal höhere Gewichte. Da die Bartmeisen regulär drei Bruten durchführen und es zu Ersatzgelegen bei Verlust kommt, gibt es noch bis Anfang Juli Weibchen mit solch hohen Gewichten. Die Gewichte der diesjährigen Männchen liegen von Mai bis Juli(vom Flüggewerden bis zum Beginn der Vollmauser) zwischen 13,5 und 17,5 g, im Mittel bei 15,0 g(n=100). Die Gewichte der diesjährigen Weibchen liegen von Mai bis Juli(vom Flüggewerden bis zum Beginn der Vollmauser) zwischen 13,0 und 16,0 g, im Mittel bei 14,4 g(n=100). Mit dem Ende der Brutzeit in der ersten Julihälfte stellen sich bei den Altvögeln die Normalgewichte ein. Die Gewichte adulter Männchen und solcher im 1. Jahreskleid(August bis Dezember) liegen zwischen 15,5 und 20,0 g, im Mittel bei 16,5 g(n=100). Die Gewichte adulter Weibchen und solcher im 1. Jahreskleid(August bis Dezember) liegen zwischen 14,0 und 18,5 g, im Mittel bei 16,1 g(n=100). Die Fettklassen der Bartmeise wurden zwischen September und April ermittelt. Aus dem Zeitraum 2001–2014 konnten Daten von 5.360 Fänglingen, 2843 Männchen und 2.517 Weibchen, ausgewertet werden. In Anlehnung an die Arbeitsanleitung des bundesweiten Bartmeisen-Beringungsprogramms erfolgt folgende Klassifizierung: Fettstufe 0: kein Fett; Farbe der betrachteten Bereiche(dunkel)rot Fettstufe 1: geringe Spuren von Fett; Farbe der betrachteten Bereiche(hell)rot Fettstufe 2: die Furculagrube ist fast vollständig mit Fett bedeckt, am Abdomen bildet das Fett kleine Kissen, Farbe der betrachteten Bereiche(dunkel)rot Fettstufe 3: die Furculagrube ist vollständig mit Fett bedeckt, das Fett am Abdomen ist schwach gewölbt, Farbe der betrachteten Bereiche gelblich Fettstufe 4: die Furculagrube ist mit Fett gefüllt, am Abdomen ist das Fettkissen vorgewölbt, Farbe der betrachteten Bereiche gelb Fettstufe 5: die Furcula ist gehügelt, der Abdomen zeigt vorgewölbte Fettpolster, der betrachtete Bereich ist dottergelb. Mit dem Beginn des Wegzuges nimmt der Anteil der Fettbildung bei beiden Geschlechtern zu. Die Fettklasse 0 ist im September mit einem Anteil von 21 % bei M. bzw. 23 % bei W. vergleichsweise hoch(s. Tab. 5 und 6). In dieser Zeit sind noch Vögel in der Vollmauser, die hier nicht berücksichtigt ist. Mit dem Herbstzug und während des Winteraufenthaltes haben weniger als 3 % der Vögel kein Fett angelagert. Die meisten Bartmeisen weisen in dieser Zeit die Fettklasse 3 auf. Die höchsten Fettstufen 4 und 5 sind im Dezember, Januar und Februar vorhanden.Mit dem Beginn der Brutzeit dominiert der Anteil der Vögel, die kein Fett besitzen. Nach dem Flüggewerden der Jungvögel bilden sich alsbald Verlobungspaare bei den Bartmeisen heraus(siehe auch D ürr et al. 1999; Abb. 16). Oft stimmen solche Paare ab dem Herbstzug in den Fettklassen überein.
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(2018) 25
Seite
69
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